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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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den Lauren kannte.
    Kuiper machte sich Notizen.
    »Ich weiß nur nicht, was wirklich vor sich geht«, sagte Ella. »Als sie ihre Aussage machte, war sie sich sicher, was Kennedy gesagt hatte. Sie hatte es aufgeschrieben, Herrgott noch mal. Ich verstehe nicht, warum sie es sich jetzt anders überlegt.«
    »Wie sind Sie verblieben?«
    »Ich sagte, sie könne ihre Aussage nicht zurückziehen, sie habe unterschrieben, dass alles wahr sei und es sei ein juristisches Dokument. Ich treffe ihre Schwester heute Nachmittag um fünf - sie teilen sich ein Haus. Mal sehen, was sie zu sagen hat, ob sie etwas weiß, und ich werde mich auch noch einmal mit Lauren unterhalten und ihr ein bisschen auf den Zahn fühlen.«
    »Vielleicht fürchtet sie sich«, sagte Kuiper. »Hat Angst vor dem Tag, wo sie vor Gericht muss.«
    Es passte nicht zu dem, was Ella vom Fall Blake über sie wusste, aber er konnte trotzdem recht haben. »Ich habe ihr meine Kontaktnummern gegeben und gesagt, wenn sie sich Sorgen mache, könne sie mich jederzeit anrufen.«
    »Gut«, sagte Kuiper. »Sie und Murray machen sich jetzt wieder auf die Suche nach diesem Benson Drysdale, oder? Rutschen Sie anschließend nach Coogee rüber, und überprüfen Sie diesen Alan Harvey. Seine Frau ist bei dem Autounfall mit Kennedy gestorben.«
    Ella nahm die Akte, die er ihr entgegenhielt.
    »In der Zwischenzeit wende ich mich an die Einwanderungsbehörden und strecke einen Fühler nach diesem Österreicher aus«, sagte Kuiper. »Nur für alle Fälle.«
     
 
    Joe wohnte zehn Minuten von der Mordkommission entfernt. Lauren ging wie benommen dorthin. Die Tür zu dem kleinen Mietshaus wurde durch einen halben Ziegel offen gehalten, und sie zog sich am Geländer nach oben, als sie die zwei Stockwerke hinaufstieg, bis sie an seine Tür kam. Ihr Klopfen hallte im Treppenhaus wider.
    Das Guckloch verdunkelte sich. »Lauren?« Er öffnete die Tür, während er sich ein T-Shirt überstreifte. Sein Haar war nass. »Was ist los?«
    Es war so viel, dass sie nicht wusste, wie sie anfangen sollte. Sie schüttelte den Kopf.
    »Hey, schon gut. Komm herein.« Er schloss die Tür hinter ihr und folgte ihr ins Wohnzimmer. »Ist es wegen des Brandopfers?«
    Sie rieb sich das Gesicht. Wenn er mit ihr zu den Detectives ginge, wenn sie beide erklärten, sie seien nicht sicher, was Kennedy gesagt hatte, vielleicht hätten sie dann eine Chance. »Neulich Abend«, sagte sie. »Bei James Kennedy. Ich überlege, ob ich mich vielleicht getäuscht habe.«
    »Inwiefern?«
    »Vielleicht hat Kennedy überhaupt nicht Thomas Werner gesagt.«
    Joe schüttelte den Kopf.
    »Im Ernst«, sagte sie. »Vielleicht hat er gesagt … ach, ich weiß nicht was.« Ihr fiel gerade kein Name ein, der so ähnlich klang. »Irgendeinen anderen Namen eben.«
    »Es war mit Sicherheit Thomas Werner.«
    »Aber wie können wir uns so sicher sein? Die Sirene lief«, sagte sie. »Es war eine schlimme Situation. Bei so etwas pocht einem das Blut in den Ohren, und man überlegt, was man alles tun muss, und was, wenn dies und was, wenn jenes, und du selbst musstest dich auch noch auf den Verkehr konzentrieren.«
    »Nein«, sagte Joe. »Ich habe gehört, wie er geschrien hat: ›Thomas Werner hat mich niedergestochen.‹ Und das werde ich vor Gericht so oft wiederholen, wie es sein muss.«
    So viel zu dieser Idee. Lauren wurde übel.
    »Bist du - du zitterst ja«, sagte er. »Was ist los?«
    »Erinnerst du dich, dass ich dir von einem Typ erzählt habe, mit dem Kristi vor ein paar Jahren zusammengelebt hat? Felises Vater? Er ging zurück nach Österreich, ehe Felise zur Welt kam. Erinnerst du dich, dass ich seinen Namen einmal erwähnt habe?«
    »Ich glaube nicht. Wieso?«
    »Er heißt Thomas Werner.«
    »Das ist nicht dein Ernst.«
    Sie holte tief Luft. »Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, und heute habe ich der Detective erzählt, dass ich jemanden mit diesem Namen kannte und es deshalb sein könnte, dass ich ihn mit dem Namen durcheinandergebracht habe, den Kennedy genannt hat.«
    »Nein. Er hat genau diesen Namen gesagt.«
    »Aber wie gesagt, die Sirene lief«, sagte sie. »Du hast auf die Straße geschaut. Und vielleicht hatte ich dir den Namen doch gesagt, und er war in deinem Unterbewusstsein gespeichert, und was Kennedy auch gesagt hat, wir haben es beide gleich interpretiert.«
    »Und richtig interpretiert«, erwiderte er. »Tut mir leid, aber er hat nun mal Thomas Werner gerufen. Aber es spielt sowieso keine Rolle - ich

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