Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
Vom Netzwerk:
Mal nicht zur Sprache gebracht?«
    »Ich dachte, es spielt keine Rolle.« Lauren biss sich auf die Unterlippe. »Ich dachte, er kann es nicht sein, weil er im Ausland ist, wozu sollte ich Sie also damit belasten?«
    In Ellas Kopf drehte sich alles. Sie strengte sich an, konzentriert zu bleiben und zu tun, was sie tun musste. »Es ist unwahrscheinlich, dass er es ist, aber ich würde mir trotzdem gern ein paar Angaben notieren.« Sie holte ein DIN-A 4-Blatt und einen Stift aus einem Schrank am Ende des Raums. »Wie und wann haben Sie diesen Österreicher namens Thomas Werner kennengelernt?«
    »Als er anfing, mit meiner Schwester Kristi auszugehen, vor etwa fünfeinhalb Jahren.« Lauren setzte sich und verschränkte die Arme auf dem Tisch. »Meine Schwester war früher ein anderer Mensch. Sie hatte Probleme mit Alkohol und Drogen, und sie hing mit einer Gruppe von Leuten herum, die die meiste Zeit nur Partys feierten. Über diese Leute hat sie Thomas kennengelernt. Sie lebten eine Weile mehr oder weniger zusammen.«
    »Hier in Sydney?«
    Lauren nickte.
    »Und dann?«
    »Sie trennten sich, und Thomas ging zurück nach Österreich, vor etwa vier Jahren oder vielleicht ein bisschen länger, kurz bevor Felise geboren wurde.«
    »Und Felise ist?«
    »Das Kind der beiden. Meine Nichte.«
    »Hält er Kontakt? Kommt er zu Besuch?«
    Lauren schüttelte den Kopf. »Er hat nichts mehr mit unserem Leben zu tun. Er hat nie versucht, Kontakt mit uns aufzunehmen. Er hat Felise noch nicht einmal gesehen, und wir wollen es auch nicht.«
    Ella schrieb rasch mit. »Wo wohnt Ihre Schwester?«
    »Wir teilen uns ein Haus in Summer Hill.«
    »Ist sie heute zu Hause? Ich werde mit ihr reden müssen.«
    »Wieso?«
    »Um festzustellen, ob sie weiß, ob dieser Werner im Land ist, ob er sich gemeldet hat.«
    »Das hat er nicht.«
    »Ich muss trotzdem mit ihr reden.«
    »Sie arbeitet heute.«
    »Hat sie ein Handy?«
    »Nein«, sagte Lauren rasch.
    »Um welche Zeit kommt sie nach Hause? Ich schaue dann vorbei.«
    »Gegen fünf müsste in Ordnung sein.«
    Ella machte sich eine Notiz.
    »Und was ist nun wegen meiner Aussage?«, fragte Lauren.
    Ella sah auf.
    »Ist sie damit zurückgezogen? Muss ich etwas unterschreiben?«
    »Man kann eine Aussage nicht zurückziehen«, sagte Ella. »Sie wurde gemacht. Es geht nicht.«
    Lauren saß einen Moment absolut still. »Ich kann diesbezüglich also nichts tun?«
    »Sie ist ein juristisches Dokument«, sagte Ella. »Schauen Sie, ich werde Ihre Bedenken berücksichtigen und mit meinem Chef und Ihrer Schwester reden, und wir werden diesen Werner überprüfen. Sie wissen, wie das ist, bei einer großen Ermittlung wie dieser müssen wir selbst der kleinsten Spur nachgehen, nur für alle Fälle.«
    »Okay«, sagte Lauren kraftlos.
    »Wir haben bereits mehr als fünf Thomas Werners allein in diesem Bundesstaat gefunden. Nur weil Sie einen kennen, kann es trotzdem der Name sein, den Kennedy gesagt hat.«
    »Vermutlich.«
    Ella holte eine Karte aus ihrer Brieftasche. »Rufen Sie mich an, wenn Sie irgendwelche Probleme oder Bedenken haben, ja? Meine Handynummer steht hier drauf. Sie können Tag und Nacht anrufen, es spielt keine Rolle.«
    »Danke.« Lauren stand auf, Ella hielt ihr die Tür auf und begleitete sie auf den Flur hinaus.
    »Ich sehe Sie heute Nachmittag gegen fünf?«
    Lauren nickte und stieg in den Fahrstuhl.
    »Ciao«, sagte Ella lächelnd, und es entging ihr nicht, wie Laurens sehr gezwungenes Lächeln von ihrem Gesicht verschwand, ehe die Aufzugtür ganz zu war.
    Kuipers Bürotür war geschlossen, und sie hörte ihn mit jemandem sprechen. Sie ging zu ihrem Schreibtisch und fuhr den Computer hoch. Sie öffnete das Zentrale Namensregister, schlug in ihren Unterlagen Laurens Geburtsdatum nach und gab es mit ihrem Namen in die Datenbank ein.
    Sie erfuhr, dass die Sanitäterin nicht vorbestraft war, aber gerade erst letzte Woche Opfer eines tätlichen Angriffs mit Geiselnahme durch einen gewalttätigen und psychotischen Drogenabhängigen geworden war. Dass sie früher im Jahr als Zeugin in einem Mordfall ausgesagt hatte und bei einer Reihe von Tätlichkeiten, die alle mit ihrem Beruf zusammenhingen, ebenfalls Zeugin gewesen war. Ella tippte die Fallnummer des Mordfalls ein, um eine vollständige Beschreibung der Geschehnisse aufzurufen. Die ermittelnden Beamten hatten geschrieben, Lauren sei als Erste am Tatort gewesen, nachdem sie durch zwei Männer, die ihr aus einer Gasse vor den Rettungswagen gelaufen

Weitere Kostenlose Bücher