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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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meine, es muss mehr als eine Person mit diesem Namen geben. Es wird nicht derselbe sein. Du hast gerade selbst gesagt, dass er vor Jahren nach Österreich zurückgegangen ist.«
    »Er ist es«, sagte Lauren. »Er hat mich bedroht.«
    Joe wurde sehr still. »Inwiefern bedroht?«
    »Er hat mich gestern angerufen und gesagt, ich hätte vierundzwanzig Stunden Zeit, meine Aussage zurückzuziehen, oder er würde etwas Schlimmes tun.«
    »Wie zum Teufel konnte er davon wissen?«
    »Er muss jemanden bei der Polizei kennen«, sagte Lauren. »Niemand sonst wusste von der Sache.«
    Joe hielt inne. »Was genau hat er gesagt?«
    Lauren wollte die Worte nicht wiederholen. »Es hatte mit Feuer und mit unserem Haus zu tun, und mit den Leuten, die darin wohnen.«
    Joe schwieg für einen Moment. Ein Muskel in seiner Wange zuckte. »Was unternimmt die Polizei?«
    »Ich habe ihnen nichts davon gesagt«, antwortete Lauren. »Thomas hat mir befohlen, meine Aussage zurückzunehmen, und ich hielt es für das Beste, genau das zu tun, was er sagte. Als die Detective erklärt hat, dass ich eine Aussage nicht zurücknehmen kann, wusste ich nicht, was ich tun soll, außer hierherzukommen und mit dir zu reden. Ich dachte, dir fällt bestimmt etwas ein.«
    »Du musst es ihnen erzählen. Sie können dich, Kristi und Felise beschützen.«
    »Aber wenn es eine undichte Stelle bei ihnen gibt, können sie es vielleicht nicht.«
    »Aber wenn sie diese undichte Stelle finden, führt sie das vielleicht direkt zu ihm. Wenn du ihnen alles erzählst, könnte das ihre bislang heißeste Spur in dem Fall sein.«
    Ein Schlüssel wurde im Schloss umgedreht, dann ging die Tür auf. Claire kam herein und blieb wie angewurzelt stehen. »Ich dachte, wir wollten ausgehen«, sagte sie zu Joe.
    »Ich bin ein bisschen spät dran.«
    Claire sah Lauren an. »Mit dir hätte ich jetzt nicht gerechnet.«
    Lauren wusste, dass sie die Situation erklären sollte, einen Grund erfinden, warum sie hier war, aber sie konnte an nichts anderes denken als an Thomas’ Drohung und was sie nun tun sollte.
    »Wir haben uns über den Brandfall von gestern Abend unterhalten«, sagte Joe. »Sie ist ein bisschen durch den Wind deshalb.«
    »Und dafür bist du den ganzen Weg hierhergefahren?«, fragte Claire.
    »Eigentlich habe ich den Zug genommen.«
    »Das ist ja noch verrückter.«
    »Sag das nicht«, warf Joe ein. »Solche Einsätze können einem wirklich zu schaffen machen.«
    »Ich habe mich selbst schon um ein paar gekümmert.«
    »Ja, aber wenn ihr sie bekommt, sind sie schon unter Drogen und kooperativ, weil wir sie stabilisiert und behandelt haben«, sagte Joe. »Du hast nicht in ihrer Wohnung auf dem verbrannten Teppich mit ihnen gerungen …«
    »Ich wollte sowieso gerade gehen«, sagte Lauren und wandte sich zur Tür. »Danke für das Gespräch, Joe.«
    »Ich bringe dich nach unten«, sagte Joe.
    Claire beäugte sie, als sie an ihr vorbeiging.
    »Tut mir leid wegen Claire«, sagte Lauren im Treppenhaus.
    »Schon gut. Pass auf, du solltest jetzt schnurstracks wieder zur Polizei gehen. Sie müssen es wissen.«
    Sie verließen das Haus und standen unter der mächtigen Eiche auf dem Gehsteig, die dem Eingang Schatten spendete. Lauren sah, dass Claire sie vom Balkon aus beobachtete. »Hoffentlich ist sie nicht den ganzen Tag böse auf dich.«
    »Wechsle jetzt nicht das Thema«, sagte er. »Bilde ich es mir nur ein, oder widerstrebt es dir, der Polizei alles zu erzählen?«
    Sie wusste, dass sie es tun sollte, aber gleichzeitig sah sie, dass dieser Weg irgendwie zur Aufdeckung ihrer Lügen in der Sache Blake führen würde. Zu ihrem Meineid. In der Nacht zuvor, als Joe gerade zum zweiten Mal duschte, hatte sie einen heimlichen Blick in das Diensthandbuch geworfen. Für eine Verurteilung wegen einer Straftat konnte sie gefeuert werden. »Ich will ihm nicht in die Quere kommen«, sagte sie. »Wenn er über diesen Maulwurf davon erfährt, wer weiß, was er tun wird.«
    Claire warf einen Zweig auf Joes Hinterkopf. »Wir kommen zu spät.«
    »Gleich«, sagte er.
    »Jedenfalls kommt die Detective heute Abend vorbei, um mit Kristi zu sprechen«, fuhr Lauren fort. »Dann sage ich es ihr. Sonst wird niemand dabei sein, es besteht also keine Gefahr, dass der Maulwurf es hört.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    Er umarmte sie.
    Lauren hörte, wie Claire etwas murmelte und die Balkontür zuschlug. »Wirst du ihr sagen, worüber wir in Wirklichkeit gesprochen haben?«
    »Wir sollten es auf

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