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Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Titel: Ein guter Mann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Berlin?« Sie wischte verzweifelt mit einem Papiertaschentuch an ihren Augen herum.
    »Das wissen wir nicht genau«, sagte Müller. Sie musste langsam eine Ahnung von der Größe der Sache bekommen, und plötzlich wusste er auch, wie er weiterfragen musste.
    »Du hast gesagt, dass Breidscheid immer gut bezahlt. Wie viel hat er euch denn bezahlt?«
    »Genug«, sagte sie schluchzend.
    »Weiß Onkel Hussein denn, was Achmed für Breidscheid tun soll?«
    »Ich war schon bei ihm. Er weiß nur, dass es in Kairo und für Breidscheid ist. Und Hussein lügt nicht, denn er ist Familie.«
    Sie schwieg eine lange Zeit, dann sah sie Müller an.
    »Du bist nicht hier, um Achmed diese blöde Maschine zu bringen?«
    »Nein.«
    »Du bist auch nicht hier, um seine Konkurrenten zu beliefern?«
    »Nein.«
    »Du bist hier, weil du wissen willst, was mit Achmed passiert ist?«
    »Ja.«
    »Und du bist immer noch sein Freund?«
    »Ja.«
    »Aber warum? Was ist an meinem Mann so wichtig? Ich meine …«
    »Ich bin ein Spion, der sich für Syrien interessiert. Und ich bin immer noch Achmeds Freund. Wir glauben, dass Breidscheid deinen Mann in eine beschissene Lage gebracht hat. Also: Hat er dir von Berlin etwas gesagt?«
    »Nein. Kein Wort. Er hat gesagt, Breidscheid zahlt gut, er hat gesagt, es sind nur ein paar Tage Arbeit. Er hat von Kairo gesprochen, nur von Kairo.«
    »Breidscheid hat ihm sicher gesagt, er solle sein Handy hier lassen und mit niemandem reden. Wie viel Geld ist es gewesen, Nour?«
    »Was kann Achmed dir erzählen, wenn du ein Spion bist?«
    »Die Stimmung im Land, bestimmte Dinge, die euer Militär betreffen. Keine Sensationen. Die Ölfunde der Amerikaner. Spionagekram eben.«
    »Und er weiß, dass du ein Spion bist?«
    »Ja, natürlich. Wir sind immer ehrlich zueinander.«
    »Das hat er gesagt. Wieso Berlin?«
    »Wir haben keine Ahnung«, sagte Müller.
    »Und wieso hat er kein Handy? Er kann sich doch überall eines kaufen und mich anrufen.«
    »Wahrscheinlich darf er das nicht. Vielleicht auch, weil es um so viel Geld geht.«
    Sie stand auf und ging ins Haus.
    Dann kam sie wieder und trug einen Karton in beiden Händen. Er war etwa so groß wie ein Fernsehschirm, und sie ließ ihn auf den Tisch knallen.
    »Den hat er mir gegeben, den sollte ich unter unser Ehebett stellen. Du brauchst gar nicht reinzuschauen, das habe ich schon gemacht. Es sind dreihunderttausend amerikanische Dollar drin.« Dann setzte sie sich und weinte leise.
    »Mein Gott, Achmed«, sagte Müller wütend.
    Und sie sagte: »Das ist nur die Anzahlung, hat er gesagt.«
    »Hat wer gesagt? Achmed oder Breidscheid?«
    »Achmed. Und natürlich Breidscheid.«
    »Seid ihr denn nicht misstrauisch geworden?«
    »Wieso? Breidscheid schwimmt doch im Geld.«
    »Komm, bitte kein Streit zwischen uns. Wie viel sollte Achmed für die paar Tage Arbeit denn bekommen?«
    »Eine Million Dollar.«
    »Warst du dabei, als Breidscheid das gesagt hat?«
    »Ich habe Breidscheid nie im Leben gesehen. Achmed schwärmte: Das ist unsere Chance, dann können wir raus aus Syrien, dann können die Jungs studieren, wo sie wollen. Und ich war ja auch einverstanden, ich fühle mich so beengt in diesem Land.«
    »Hat Onkel Hussein gewusst, dass ihr eventuell auswandern wollt?«
    »Nein. Du bist der Erste, dem ich das erzähle.«
    »Du darfst niemandem sagen, dass ich hier war. Und ich möchte die Dollarscheine fotografieren. Das glaubt mir sonst kein Mensch. Danach musst du sie verstecken. Was hat Achmed mit auf die Reise genommen? Ist Paula noch im Haus?«
    »Sie holt die Kinder ab. Kannst du irgendetwas für Achmed tun?«
    »Ich werde alles versuchen«, sagte Müller.
    Er packte die Dollars aus dem Karton auf den Tisch und fotografierte sie mit der kleinen Kodak, die er immer bei sich hatte.
    »Erinnerst du dich daran, was Achmed mitgenommen hat? Ich meine seine Kleidung.«
    »Alles, was er für vier Tage braucht. Also Socken, drei, vier Jeans und T-Shirts. Und einen Trainingsanzug, blau mit weißen Streifen. Zwei Paar Schuhe, Sportschuhe.«
    »Schreib mir das auf«, sagte er hastig. Er fotografierte Nour einige Male mit dem Geld im Vordergrund.
    »Das war verrückt von uns, nicht wahr?«
    »Völlig verrückt. Ein Netzwerker bekommt pro Tag fünfhundert Dollar, wenn er ein Genie ist und einen verdammt guten Agenten hat. Egal, wo er arbeitet, in Kairo oder in Berlin. Achmed hätte begreifen müssen, dass das stinkt.«
    »Was glaubst du denn, was er wirklich machen muss?«
    »Ich weiß

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