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Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Titel: Ein guter Mann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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es nicht, deshalb bin ich hergekommen. Dreihunderttausend als Anzahlung, mein Gott. Schreib mir auf, was er mitgenommen hat. Jede Kleinigkeit.«
    »Ich hole was zu schreiben«, sagte sie. Sie drehte sich noch einmal herum. »Und es ist keine andere Frau?«
    »Nein«, sagte Müller hart.
    Sie kam mit einem Block zurück und begann ihre Liste zu schreiben.
    »Sag mal, kennt Achmed irgendeinen Menschen aus Berlin? Hat er so etwas jemals erwähnt?«
    »Nicht, soweit ich mich erinnere. Was glaubst du, ist er in Schwierigkeiten?«
    »Ich hoffe nicht«, sagte Müller. »Und noch einmal: kein Wort zu irgendeinem anderen Menschen. Das musst du mir versprechen.«
    »Und du rufst mich an, wenn du ihn gefunden hast?«
    »Ich verspreche es. Jetzt gib mir die Liste, ich muss los.«
    »Soll ich dir ein Taxi rufen?«
    »Nicht nötig. Unten wartet eines.«
    »Karl, ist Breidscheid ein schlimmer Mann?«
    »Ich hoffe nicht«, sagte er.
    Als er im Taxi saß, nahm er Verbindung zu Krause auf. »Es ist gelaufen«, sagte er. »Der Flugzeugbesitzer zahlte eine unglaubliche Summe und brachte ihn raus aus Damaskus. Bis später.«

Zwischenspiel
     
    »Warum lässt du mich nicht laufen, wenn ich die Bombe gebaut habe?«, fragte Achmed. »Schaden kann ich dir sowieso nicht. Ich habe keine Ahnung, was ihr damit machen wollt.«
    »Die Absprache ist, dass du bei uns bleibst«, sagte Pjotr.
    »Und wer machte die Absprache?«
    »Mein Chef in Moskau«, antwortete Pjotr kalt. »Mein Chef in Berlin. Wie du willst. Und wer ist dein Chef?«
    »Das sage ich nicht«, erklärte Achmed.
    »Na, siehst du. Jeder hat ein paar Geheimnisse.«
    »Ich habe Schmerzen«, murmelte Achmed. »Hast du wenigstens Kopfschmerztabletten?«
    »So ein Scheiß«, höhnte Pjotr. »Ich habe dich kaum berührt. Damaskus, du bist ein Weichei. Und du wolltest die Bullen holen.«
    »Ja.«
    »Na siehst du, dann hat mein Chef doch Recht, wenn er sagt, du musst bei uns bleiben. Sonst machst du Blödsinn. Was hättest du denn den Bullen erzählt?«
    »Ich hätte ihnen draußen den kleinen Hügel gezeigt und gesagt: Da drunter liegt Dimitri, der sich auf seine Freunde nicht verlassen konnte.«
    Pjotr schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, wie ein Kerl wie du diesen Job machen soll.«
    »Das verstehe ich auch nicht mehr«, knurrte Achmed. »Hast du was dagegen, wenn ich mal vor die Tür gehe?«
    »Nein, aber lass die Tür offen. Wenn ich dich nicht mehr sehe, Damaskus, mache ich dich platt.«
    »Aber nicht ganz«, sagte Achmed. »Du brauchst mich noch.«
    Er ging langsam vor die Scheune. Es war heller Tag, am Himmel zogen einige Wolken, im Westen wurde es dunkel. Regen würde kommen, irgendwann.
    Selbst wenn Charlie weiß, woher mein Anruf kam, würde er mich hier nicht finden. Aber er ist klug, vielleicht kommt er auf den Ortsnamen, auch wenn er ihn nur halb hört und in falscher Aussprache, dachte Achmed. Möglicherweise holt er sich Hilfe. Ich denke, wir sind rund sechs Kilometer von diesem Ort entfernt. Mindestens sechs, eher acht. Allah, ich würde die ganze Anzahlung für ein Scheißhandy hergeben. Pjotr hat auch keins, niemand hat eins. Ich muss herausfinden, wo ich noch einen Zeitpuffer herausholen kann. Wahrscheinlich wird Pjotr gleich sagen, ich soll die Bombe fertig machen. Ich kann das etwas verschleppen. Vielleicht zwei, drei Stunden, aber mehr nicht. Und ich weiß nicht, wie es weitergeht, weil ich nicht weiß, was sie mit der Bombe vorhaben.
    Dimitri, mein Freund. Es tut mir verdammt Leid, dass du so unvorsichtig warst. Jetzt liegst du da in der Erde und strahlst. Wenn ich dir das erzählen könnte, würdest du mit Sicherheit lachen.
    Nour, ich würde so gern mit dir reden, ich würde so gern mit den Jungs reden. Wie konnte ich so dumm sein, anzunehmen, dass dies eine machbare Aufgabe ist. Es ist die Hölle, Nour, glaub mir. Breidscheid hat gewusst, dass ich alles erledigen würde. Und anfangs sah das auch leicht aus. Aber dann haben diese brutalen Männer alles kaputt gemacht. Wie hat Breidscheid gesagt: Achmed, es geht nur darum, diesen Leuten zu zeigen, zu was jemand fähig ist, der stinkwütend ist. Und ich bin stinkwütend, glaub mir. Also, zieh das durch, Achmed, und du bist ein reicher Mann. Das hat er gesagt. Aber nicht, dass die Bombe wirklich hochgehen soll. Das hat erst Pjotr erzählt. Ich komme hier nicht raus, Nour. Ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll, dachte Achmed verzweifelt.
    Er bewegte sich in gerader Linie immer weiter von der Scheune weg,

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