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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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stöhnte die Frau und erblaßte. »Ich habe den Yankees nie getraut. Eigentlich
sind es recht nette Leute. Ja, mag sein,
aber meiner Ansicht nach kann man niemandem vertrauen, der bei einem
Fußballspiel dauernd den Ball aufhebt.«
    »Äh,
entschuldigen Sie bitte«, sagte R. P. Tyler. »Das ist wirklich gut. Sehr
beeindruckend. Ich bin stellvertretender Vorsitzender des hiesigen Rotary Club,
und ich frage mich, ob Sie auch private Vorstellungen geben.«
    »Nur am
Donnerstag«, erwiderte Madame Tracy skeptisch. »Außerdem stelle ich dafür
zusätzliche Gebühren in Rechnung. Wenn Sie uns
den Weg zeigen könnten  …«
    Nein, diesmal hielt R. P. Tyler keinen Vortrag. Er streckte
einfach nur die Hand aus und deutete in die entsprechende Richtung.
    Der alte
Motorroller glitt mit
einem beständigen Putputputputputput über die schmale Landstraße.
    Nach einigen
Metern drehte sich die Puppe mit dem dunkelgrünen Sturzhelm um, öffnete ein
Auge und rief: »Du blöder Südler!«
    R. P.
Tyler war sowohl beleidigt als auch enttäuscht. Offenbar mangelte es heutzutage
auch Bauchrednerinnen an Kultur.
    Kurz vor dem Rand des
Dorfes blieb R. P. Tyler stehen und gab Knuddel noch einmal Gelegenheit,
die Blase zu entleeren. Gedankenverloren blickte er über einen Zaun.
    Seine
Kenntnisse in bezug auf Bauernweisheiten waren begrenzt, aber er wußte eins:
Wenn Kühe im Gras lagen, so bedeutete das Regen. Wenn sie standen, zog
vermutlich ein Hochdruckgebiet heran. Diese besonderen Kühe wechselten sich
dabei ab, langsame Purzelbäume zu schlagen. Er überlegte, welche
meteorologischen Konsequenzen sich daraus ergeben mochten.
    Er schnupperte
und nahm den unangenehmen Geruch von halb geschmolzenem Metall, verbranntem
Gummi und verschmortem Leder wahr.
    »Entschuldigen
Sie«, erklang eine Stimme hinter ihm. R. P. Tyler drehte sich um.
    Ein großer,
einst schwarzer Wagen stand auf der Straße, und ein Mann mit Sonnenbrille
beugte sich durchs geöffnete Seitenfenster. Rauchschwaden umwogten ihn. »Ich
glaube, ich habe mich verirrt«, sagte er. »Könnten Sie mir den Weg nach dem
Luftwaffenstützpunkt von Lower Tadfield zeigen? Es kann jetzt eigentlich nicht
mehr weit sein.«
    Ihr
Wagen brennt.
    Nein. Tyler brachte nicht den Mut auf, diese Worte auszusprechen. Der
Mann weiß sicher, daß sein Auto brennt, nicht wahr? Schließlich sitzt er direkt
in den Flammen.
    »Vermutlich haben Sie vor einer Meile die falsche Abzweigung
genommen«, antwortete er statt dessen. »Im Sturm ist ein Wegweiser umgestürzt.«
    Der Fremde
lächelte. »Das dürfte der Grund sein«, erwiderte er. Orangefarbene Flammen
zuckten ihm um die Füße und verliehen ihm ein fast infernalisches Aussehen.
    Der Wind blies
vom Wagen her in Tylers Richtung, und er spürte eine Hitze, die ihm fast die
Brauen versengte.
    Verzeihen
Sie bitte, junger Mann, aber Ihr Wagen steht in Flammen, und Sie sitzen darin,
ohne zu brennen, obwohl er an einigen Stellen schon rotglühend ist.
    Nein.
    Sollte er dem
Mann vorschlagen, den Automobilklub anzurufen?
    Statt dessen
beschrieb Tyler den Weg in allen Einzelheiten und versuchte, nicht allzu
auffällig zu starren.
    »Wirklich nett
von Ihnen, herzlichen Dank«, sagte Crowley und begann damit, das Seitenfenster
hochzudrehen.
    R. P.
Tyler räusperte sich.
    »Äh, junger
Mann …«
    »Ja?«
    Ich
meine, es muß einem doch auffallen, wenn der Wagen brennt, in dem man sitzt,
oder?
    Eine Flammenzunge leckte über das verkohlte Armaturenbrett.
    »Komisches
Wetter heute, nicht wahr?« ächzte R. P. Tyler.
    »Tatsächlich?«
entgegnete Crowley. »Habe ich gar nicht bemerkt.« Er setzte mit seinem
brennenden Wagen auf die Landstraße zurück.
    »Das liegt
wahrscheinlich daran, daß Ihr Wagen brennt«, sagte R. P. Tyler scharf. Er
zerrte an Knuddels Leine und setzte forsch einen Fuß vor den anderen.
    An
den Herausgeber
    Sehr geehrter Herr,
    ich muß mit großem Kummer zur
Kenntnis nehmen, daß die jungen Leute von heute im Straßenverkehr selbst
elementare Sicherheitsregeln außer acht lassen. Heute abend hat mich ein Herr
angesprochen, dessen Wagen …
    Nein.
    Er
fuhr einen Wagen, der …
    Nein.
    Das
Auto brannte …
    R. P. Tylers Stimmung verschlechterte sich, als er das letzte
Stück Weges zurück ins Dorf hinter sich brachte.
    »He!« rief R. P.
Tyler. »Young!«
    Mr. Young saß
im Vorgarten und rauchte seine Pfeife.
    Schuld daran
war eine der neuesten Entdeckungen Deirdres. Sie hatte sich gründlich über die
Gefahren des passiven

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