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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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er war fast ein
Kleidungsstück für mich.«
    Crowley
schnupperte.
    »Brennt hier
irgend etwas?« fragte er.
    Der Wind
wirbelte Staub auf und ließ ihn wieder fallen. Die Luft wurde heiß und schwer;
Erziraphael und Crowley fühlten sich plötzlich wie in klebrigem Sirup gefangene
Fliegen.
    Der Dämon
drehte den Kopf und sah ins entsetzte Gesicht des Engels.
    »Aber es ist vorbei «,sagte
er. »Es kann jetzt
nicht geschehen. Der … der richtige Zeitpunkt oder so ist verstrichen. Wir
haben alles überstanden!«
    Der Asphalt
erzitterte, und die akustische Untermalung … Es klang nach einer U-Bahn,
aber sie fuhr nicht etwa durch einen horizontalen unterirdischen Tunnel,
sondern durch einen vertikalen. Sie kam nach oben.
    Crowley rang mit dem Schaltknüppel.
    »Das ist nicht
Beelzebub, sondern Er! «rief er, um das Heulen plötzlicher Böen zu
übertönen. »Der Vater des Jungen. Ein ganz persönliches Armageddon bahnt sich
an. Beweg dich endlich, du blödes Ding!«
    Der Boden unter
Anathema und Newt bebte, raubte ihnen das Gleichgewicht.
    Gelber Rauch
drang aus Rissen.
    »Wie ein
Vulkan!« platzte es aus Newt heraus. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Irgend etwas
kommt«, sagte Anathema. »Und was auch immer es ist – es scheint sehr zornig zu
sein.«
    Im Jeep fluchte
Crowley. Erziraphael legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Hier befinden
sich Menschen«, sagte er.
    »Ja, und ich bin ebenfalls hier«, stöhnte der Dämon.
    »Ich meine, wir
sollten nicht zulassen, daß unsere Begleiter in Gefahr geraten.«
    »Nun, was …«,
begann Crowley und unterbrach sich.
    »Ich meine,
wenn man genau darüber nachdenkt … Wir haben die Menschen oft genug in
Schwierigkeiten gebracht. Du und ich. Im Laufe der Jahre. Mit verschiedenen
Dingen. Du weißt schon.«
    »Wir haben nur
unseren Job getan«, erwiderte Crowley.
    »Mag sein.
Viele Leute haben in der Vergangenheit nur ihren Job getan und sieh dir an, zu
welchen Schwierigkeiten das geführt hat.«
    »Spielst du
wirklich mit dem Gedanken, dich Ihm entgegenzustellen?«
    »Was haben wir
schon zu verlieren?«
    Crowley wollte
widersprechen, sah dann aber ein, daß es keinen Zweck hatte. Es gab für ihn
nichts zu verlieren, was er nicht schon längst verloren hatte. Sie konnten ihm
nichts Schlimmeres mehr antun, als was sie ihm schon angetan hatten. Jetzt
fühlte er sich frei.
    Er seufzte,
griff unter den Fahrersitz und holte einen Wagenheber hervor. Eine
improvisierte Waffe, die ihm kaum etwas nützte. Nun, wirkungsvollere Waffen
wären sogar noch schlimmer gewesen. Sie weckten Hoffnung, wenn man damit gegen
den Satan antrat – eine Hoffnung, die nur wenige Sekunden später grenzenloser
Enttäuschung weichen mußte.
    Erziraphael
nahm das Schwert, das Krieg verloren hatte, und wog es nachdenklich in der
Hand.
    »Ach, es ist
viele Jahre her, seit ich diese Klinge zum letztenmal benutzt habe«, murmelte
er.
    »Etwa
sechstausend«, sagte Crowley.
    »Ja, in der
Tat.« Der Engel nickte wehmütig. »Das waren noch Zeiten, was?«
    »Keine
besonders guten«, brummte Crowley. Das Grollen wurde immer lauter.
    »Damals konnte
man problemlos zwischen Gut und Böse unterscheiden«, sagte Erziraphael
verträumt.
    »Ja, allerdings. Erinnerst du dich?«
    »Äh …« Der
Engel zögerte. »Oh, Adam und Eva?«
    »Ja.«
    »Äh, wir haben
ziemlich früh damit begonnen, uns in die Angelegenheiten der Menschen
einzumischen, wie?«
    »Ich glaube
schon.«
    Erziraphael hob
das Schwert. Irgend etwas zischte, und die Klinge entflammte wie ein Magnesiumstab.
    »Wenn man einmal
gelernt hat, damit umzugehen, vergißt man es nie«, verkündete der Engel stolz.
Er sah Crowley an und lächelte.
    »Tja, wenn wir
diese Sache nicht überstehen …«, fügte er hinzu. »Ich meine, wenn sich
negative Konsequenzen für uns ergeben … Ich möchte dir nur sagen: Ich
wußte die ganze Zeit über, daß selbst in dir etwas Gutes wohnt, tief verborgen
in deiner dämonischen Seele.«
    »Ich fürchte,
das stimmt«, entgegnete Crowley bitter.
    Erziraphael
streckte die Hand aus.
    »War nett, dich
gekannt zu haben.« Crowley ergriff die dargebotene Hand.
    »Bis dann«,
sagte er. »Das heißt, äh, ich meine … Wahrscheinlich sehen wir uns nicht
wieder.« Er überlegte kurz. »Erziraphael?«
    »Ja?«
    »Denk daran: Ich wußte die ganze Zeit über, daß du tief in
deinem Innern gemein genug bist, um liebenswert zu sein.«
    Energisch
schlurfende Schritte näherten sich, und ein sehr entschlossener Shadwell schob
Crowley und

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