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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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kochen
beginnt.«
    »Wirklich?«
    »Tatsache.«
    »Nun, so weit
ist es gekommen«, kommentierte Crowley und lehnte sich zurück. »Da kann man mal
sehen. Wenn die Meere kochen … Arme Delphine. Sie halten beschtimmt nicht
viel davon. Und dann die Muscheln und Calamari und … und Algen. Alles zum Teufel. Äh. Ich meine. Alles hin. Und
niemanden kümmert’s. Ähnlich isses mit den Gorillas. Donnerwetter, sagen sie.
Der Himmel isch ganz rot, und Sterne fallen herunter, und mit was sie
heutzutage die Bananen spritzen. Und dann …«
    »Sie bauen
Nester, die Gorillas«, warf der Engel ein und wollte sich einen neuen Drink
einschenken, wobei es ihm beim dritten Mal gelang, das Glas zu treffen.
    »Nee.«
    »Bei Gott, esch
is’ die Wahrheit. Hab einen Film gesehen. Gorillas bauen Nester.«
    »Du meinst
Vögel«, sagte Crowley.
    »Nester«,
beharrte Erziraphael.
    Crowley
beschloß, es dabei zu belassen.
    »Wie dem auch
sei«, brummte er, »alle Geschöpfe, groß und gemein. Ich meine klein. Alle
Geschöpfe, groß und klein. Viele von ihnen haben Gehirne. Und plötzlich – zack. Aus und Ende.«
    »Du bis’ daran
beteiligt«, sagte Erziraphael vorwurfsvoll. »Du bringst Leute in Versuchung.
Und du verschtehst dein Handwerk.«
    Crowley knallte
sein Glas auf den Tisch. »Das isch nich’ fair. Ich meine, die Leute brauchen ja
nicht einverstanden zu sein. Hier kommt Seine Erhabenheit ins Schpiel. Euer Beitrag. Außerdem: Es is’ gar nich’ schlimm,
Leute in Versuchung zu führen und ihre moralische Schtandfestigkeit zu prüfen.
Ja, damit hat alles seine Ordnung. Aber der Weltuntergang … Ich meine,
alles einfach zu zerschtören …«
    »Na schön. Mir
gefällt esch ebensowenig wie dir, aber ich hab’s dir doch schon gesagt. Ich
kann nich’ un … ungeh … ungehorsch … Ich meine, ich muß mich an
meine Anweisungen halten. Immerhin bin ich ’n Engel.«
    »Im Himmel
gibt’sch keine Theater«, sagte Crowley. »Und es werden nur selten Filme
gezeigt.«
    »Du
verschwendest nur deine Zeit, wenn du mich in Verschuchung führen willst«, entgegnete Erziraphael und lachte
humorlos. »Ich kenne dich, du alte Schlange.«
    »Denk nur mal
darüber nach«, fuhr Crowley erbarmungslos fort. »Weißt du eigentlich, wasch die
Ewigkeit bedeutet? Weißt du wirklich, wasch sie bedeutet? Ich meine, hast du
eine Vorstellung davon, wasch die Ewigkeit is’? Nun, am Ende des Universums gibt es einen Berg, mehr alsch eine Meile
hoch. Und einmal in tausend Jahren kommt da dieser kleine Vogel …«
    »Was für’n
kleiner Vogel?« fragte Erziraphael argwöhnisch.
    »Der kleine
Vogel, von dem ich schpreche. Jeweils einmal in tausend Jahren fliegt er zum
Berg und …«
    »Meins’ du den
gleichen Vogel?«
    Crowley
zögerte. »Ja, ich glaube schon«, bestätigte er.
    »Muß ein
ziemlich alter Vogel sein«, murmelte der Engel.
    »Jeweils einmal
in tausend Jahren fliegt …«
    »… humpelt …«
    » … fliegt er zum Berg und schärft dort seinen Schnabel …«
    »He, einen
Augenblick mal! Das is’ völlig unmöglich. Zwischen hier und dem Ende des
Universums gibt’s jede Menge …« Der Engel gestikulierte ausladend und ein
wenig unsicher. »Gibt’s jede Menge … Äh, die Entfernung isses ziemlich
groß.«
    »Trotzdem
erreicht der kleine Vogel sein Ziel«, behauptete Crowley.
    »Wie?«
    »Darauf kommt
es doch gar nich’ an!«
    »Vielleicht
benutzt er ein Raumschiff«, überlegte Erziraphael laut.
    Crowley
seufzte. »Meinetwegen«, sagte er. »Wenn du unbedingt willst. Nun, der kleine
Vogel …«
    »Allerdings
schprechen wir hier vom Ende des Universums«, wandte der Engel ein. »Also müsset es eins von den
Raumschiffen sein, in denen eine Generation auf die andere folgt und
irgendwelche Nachkommen am Ziel eintreffen. Es bleibet einem also gar nichts
anderes übrig, als die Söhne und Töchter zu ins … zu inschtr … als
ihnen zu schagen: He, hört mal, wenn ihr beim Berge seid …« Erziraphael
zögerte. »Was sollen sie am Berg machen?«
    »Der Vogel
schärft seinen Schnabel an dem Berg«, erklärte Crowley. »Und anschließend
fliegt er zurück …«
    »Mit dem
Raumschiff.«
    »Nach tausend
Jahren macht es sich erneut auf den Weg«, fuhr Corley fort. »Und nach
zweitausend Jahren noch einmal. Und so weiter.«
    Einige Sekunden
lang herrschte trunkene Stille.
    »Scheint mir
ziemlich viel Mühe zu sein.« Erziraphael schürzte skeptisch die Lippen. »Nur um
einen Schnabel zu schärfen …«
    »Hör mal«,
brummte

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