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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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niemand muß zur Schule.«
    »Wenn ich ein Atlanter wäre, wäre ich einfach auf der
Insel geblieben«, sagte Wensleydale. Diese Bemerkung rief spöttisches Gelächter
hervor, aber er achtete nicht darauf. »Man braucht nur einen Taucherhelm zu
tragen, das ist alles. Und man muß die Fenster zunageln und die Häuser mit Luft
füllen. Das wäre toll.«
    Adam bedachte
Wensleydale mit einem eisigen Blick, den er immer dann anwandte, wenn jemand
von der Gruppe eine Idee hatte, die er selbst gern gehabt hätte.
    »Es wäre
möglich«, räumte er widerstrebend ein. »Ja, vielleicht haben die Atlanter
zuerst alle Lehrer fortgeschickt und sich dann auf ein Leben am Meeresgrund
eingerichtet. Vielleicht blieben alle anderen zu Hause. Mit Taucherhelmen und
Schwimmflossen und so.«
    »Es ist
überhaupt nicht nötig, daß man sich wäscht«, sagte Brian. Er mußte sich immer
waschen, wenn er heimkehrte, und seiner Ansicht nach schadete zuviel Wasser der
Gesundheit. Außerdem: Selbst eine gefüllte Badewanne und jede Menge Seife
nützten nichts. Der Schmutz schien an Brian
festzukleben. »Weil alles sauber bleibt.
Im Garten könnte man Algen anpflanzen. Und Korallen. Und man kann Haie jagen
und so. Und man kann sich Tintenfische wie Hunde oder Katzen halten. Und es
gibt keine Schulen, weil alle Lehrer fortgeschickt wurden.«
    »Vielleicht
leben sie noch immer dort unten«, sagte Pepper nachdenklich.
    Die Sie dachten
an Atlantis und die Atlanter, stellten sich geheimnisvolle Gestalten mit
geheimnisvollen Umhängen vor, die Köpfe in Goldfischgläsern. Vor ihren inneren
Augen sahen sie eine große Stadt am Meeresgrund, bewohnt von den seltsamsten
Wesen …
    »Hm«, machte
Pepper und brachte damit auch die Meinung ihrer Freunde zum Ausdruck.
    »Was machen wir
jetzt?« fragte Brian. »Die Sonne scheint wieder.«
    Sie entschieden
sich für ›Charles Fort entdeckt tolle Dinge‹. Bei diesem Spiel stapfte ein Sie
mit den Überbleibseln eines alten Regenschirms umher, während die anderen
Frösche auf ihn herabregnen ließen. Besser gesagt: einen Frosch. Mehr konnten
sie im Teich nicht finden. Es handelte sich um einen älteren Frosch, der die
Sie gut kannte und ihr Interesse an ihm tolerierte: Es war der Preis, den er
für einen Teich zahlte, in dem es weder Hechte noch andere hungrige Mäuler gab.
Eine Zeitlang ließ er alles geduldig über sich ergehen, doch dann hüpfte er
davon und verbarg sich in einem alten Abflußrohr – dieses Versteck kannten die
Kinder noch nicht.
    Kurze Zeit
später kehrten die Sie zum Mittagessen nach Hause zurück.
    Adam war mit
den am Morgen vollbrachten Leistungen recht zufrieden. Er hatte immer gewußt, daß die Welt viel Interessantes bot. Seine
Vorstellungskraft bevölkerte den Planeten Erde mit Cowboys, Detektiven,
Spionen, Astronauten und so weiter. Doch gleichzeitig hegte er den ernsten
Verdacht, daß solche Leute nur in Büchern und nicht mehr in der Wirklichkeit
existierten, wenn man genauer darüber nachdachte.
    Aber das
Zeitalter des Wassermanns war wirkliche Wirklichkeit. Erwachsene hatten viele
Bücher darüber geschrieben – im ›New Aquarian Digest‹ wimmelte es von
entsprechenden Anzeigen. Mit anderen Worten: Bigfoot, der Yeti, das Ungeheuer
vom Loch Ness, Surrey-Pumas und diverse mystische Monster existierten wirklich. Adam fühlte sich wie ein spanischer
Konquistador, der gerade das sagenhafte Eldorado entdeckt hatte.
    Die Welt war
bunt und hell und herrlich – und er befand sich mittendrin.
    Rasch leerte er
seinen Teller und ging dann in sein Zimmer. Es gab noch immer einige Ausgaben
des NAD, die darauf warteten, von ihm gelesen zu werden.
    Der Kakao war eine zähe
Masse, die den halben Becher füllte. Im Lauf der Jahrhunderte hatten einige Menschen
versucht, Agnes Spinners Prophezeiungen zu verstehen. Die meisten von ihnen
waren recht intelligent gewesen. Anathema Apparat kam Agnes so nahe, wie es die
Gesetze der genetischen Vererbung erlaubten, und ihre interpretativen
Fähigkeiten gingen weit über die aller anderen Angehörigen der Apparat-Familie
hinaus.
    Aber niemand
von ihnen war ein Engel gewesen.
    Viele Leute,
die Erziraphael zum ersten Mal begegneten, hielten ihn a) für einen Engländer,
b) für intelligent und c) für verschmitzter als einen Baum voller Affen, die
gerade eine gehörige Portion Lachgas eingeatmet hatten. In zwei Punkten irrten
sie sich. Der Himmel ist nicht England, auch wenn gewisse Dichter etwas anderes
behaupten. Und Engel haben kein Geschlechtsleben,

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