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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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Pfahl geschlungen.
    »Bindiget mich
gut fest«, wandte sie sich an den sprachlosen Hexensucher. Und als sich die
Dorfbewohner vorsichtig näherten, hob sie den Kopf und lächelte. »Kommet nur,
gute Leute. Kommet so nahe heran, bis das Feuer eure Haare versenget. Ich
verlangige von euch, daß ihr zuseht, wie die letzte wahre Hexe in England
verbrennet. Denn ich binnet eine Hexe, und doch weiß ich nicht, worin mein
Verbrechen bestehet. Und deshalbig soll mein Tod eine Botschaft für die ganze
Welt sein. Kommet und höret meine Worte: Wer sich in
Dinge einmischt, die er nicht verstehet, den erwartet ein unangenehmiges
Schicksal. «
    Agnes lächelte erneut, sah zum Himmel hoch und fügte hinzu: »Das
giltet auch für dich, du blödiger alter Narr.«
    Nach diesen
sonderbaren ketzerischen Bemerkungen schwieg sie. Agnes Spinner ließ sich
knebeln und schmunzelte nur, als man den Scheiterhaufen anzündete.
    Die Bürger
traten noch etwas näher, und einige von ihnen fragten sich unsicher, ob es
richtig sei, eine gute alte Bekannte zu verbrennen. Zweifel keimte vor allen
Dingen in den Männern und Frauen, die an Gicht und Migräne litten: Sie mußten
jetzt damit rechnen, zukünftige Behandlungen teuer zu bezahlen.
    Dreißig
Sekunden später krachte eine gewaltige Explosion. Sie vernichtete das Dorf und
tilgte alles Leben aus dem Tal. Den Blitz sah man bis nach Halifax.
    Anschließend
überlegten viele Fachleute, ob die Katastrophe himmlischen oder höllischen
Ursprungs war. In Agnes Spinners Hütte fand man eine Nachricht, aus der
hervorging, daß irgendeine höllische oder göttliche Intention ihre
Unterstützung durch den Inhalt von Agnes’ Unterwäsche fand, worin sie in weiser
Voraussicht achtzig Pfund Schießpulver und vierzig Pfund Dachnägel versteckt
hatte.
    Auf dem
Küchentisch ließ die Hexe außer einem Zettel, auf dem sie die Milch
abbestellte, eine Kiste und ein Buch zurück. Genaue Anweisungen schilderten,
was mit beiden Gegenständen geschehen sollte. Was das Buch betraf … Agnes
vermachte es ihrem Sohn John Apparat.
    Die Leute, die
diese Sachen fanden – sie stammten aus dem Nachbardorf und waren von der
Explosion geweckt worden –, dachten daran, die Anweisungen auf dem Tisch nicht
zu beachten und einfach alles zu verbrennen. Doch dann beobachteten sie die in
der Dunkelheit lodernden Flammen, betrachteten von Dachnägeln zerfetzte
Holzlatten und beschlossen, es nicht darauf ankommen zu lassen. Den Ausschlag
gaben einige Prophezeiungen der Hexe: Sie schilderten in allen Einzelheiten,
was mit den Leuten geschehen würde, die ihre Anweisungen mißachteten. Jener
Mann, der den Scheiterhaufen in Brand gesetzt hatte, gehörte zur
Hexensucher-Armee. Man fand seinen Hut in einem Baum zwei Meilen entfernt.
    Im Innern des
Hutes war ein Stoffetikett angenäht, und darauf stand der Name
Du-sollst-nicht-ehebrechen Läuterer, einer von Englands dienstbeflissenen
Hexensuchern. Vielleicht hätte ihn die Information mit einer gewissen
Zufriedenheit erfüllt, daß sich sein letzter lebender Nachkomme auf dem Weg zu
Agnes Spinners letzter Nachfahrin befand, auch wenn ihm das nicht bewußt war.
Möglicherweise wäre er der Meinung gewesen, daß sich eine historische Rache
vollzog.
    Er konnte nicht
wissen, was sich wirklich anbahnte. Andernfalls hätte er sich vermutlich in
seinem Grab umgedreht, ungeachtet der Tatsache, daß er gar keins hatte.
    Zuerst allerdings mußte
sich Newton Läuterer mit einer fliegenden Untertasse auseinandersetzen.
    Sie landete vor
ihm auf der Straße, als er versuchte, die Abzweigung nach Lower Tadfield zu
finden. Er hatte die Karte über dem Lenkrad ausgebreitet und mußte scharf
bremsen.
    Das Ding sah
genauso aus wie die Darstellungen in UFO-Karikaturen.
    Während Newt
über den Rand der Karte hinwegstarrte, schwang die Luke des Raumschiffs mit
einem angemessenen Zischen auf, und eine glänzende Rampe neigte sich dem Boden
entgegen. Helles blaues Licht fiel durch die Öffnung, und in dem fast grellen
Glanz zeichneten sich die Konturen von drei extra-terrestrischen Gestalten ab.
Gemessenen Schrittes wanderten sie die Rampe herunter. Nun, diese Beschreibung
traf zumindest auf zwei der Fremden zu. Der dritte sah aus wie ein
Pfefferstreuer, glitt nachunten und fiel um, als er das Ende des
stählernen Stegs erreichte.
    Die anderen
beiden achteten nicht auf das flehentliche Piepen und näherten sich dem Wasabi.
Sie offenbarten dabei das selbstsichere Verhalten von Polizisten, die sich
bereits

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