Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
überprüfte, ob die verblassenden Bissspuren an ihrem Hals von ihren langen Haaren verdeckt wurden. Die Narben kribbelten noch von der Salbe.
»Aber...«
»Nein, Lenny, ich habe jetzt keine Zeit. Red du mit ihm. Lies ihm ein paar Gedichte vor. Er wird sicher begeistert sein, einige davon zu hören.«
»Meinst du wirklich?«
Sie nickte und ließ ihn stehen, als Malcolms Griff um ihren Arm sich verstärkte.
»Wo willst du hin?«, erkundigte sich Lenny.
»Ich will mir die Nase pudern.«
»Mit ihm?« Er deutete auf Malcolm.
»Ich bin bald wieder da. Mach dir keine Sorgen.«
Lenny folgte ihnen nicht. Er wirkte einfach nur verwirrt. Janie hatte ihn nur sehr ungern gebeten, den Chef hinzuhalten, aber ihr blieb keine andere Wahl.
Die Frist war abgelaufen, und in ihrem Stundenglas befanden sich höchstens noch drei Sandkörner. Sie hoffte, dass diese Körner sie rausrissen und am Ende alles gut ausging.
Sie stieß zischend den Atem durch ihre zusammengebissenen Zähne. Wenn sie nur genau wüsste, ob ihre Schwester in Sicherheit war. Sie konnte lediglich hoffen, dass Angela eingesehen hatte, wie gefährlich es für sie war, in Vegas zu bleiben.
Zumindest war Barkley bei ihr, der wie ein großer, zotteliger Wachhund auf sie aufpassen würde. Er würde doch bestimmt nicht zulassen, dass ihr etwas Schlimmes passierte.
Sie drehte sich zu den Spielautomaten um.
»Oh, Mist!«, entfuhr es ihr.
Der große zottelige Wachhund winkte ihr zu.
»He, Janie!«, rief Barkley, als sie sich ihm mit Malcolm näherte.
Ihr drehte sich fast der Magen um. Konnte diese Nacht denn noch schlimmer werden?
»Janie«, wiederholte Barkley, als sie ihn erreicht hatten. »Ich muss mit dir reden.«
»Janie...« Malcolms Tonfall enthielt eine deutliche Warnung. Ihr Blick fiel auf seine Tasche. Ein Druck auf den Knopf – und Quinn war tot.
Sie riss den Blick von Malcolm los und musterte Barkley. »Wo ist Angela? Geht es ihr gut?«
»Genau deswegen muss ich mit dir reden.« Barkley biss sich nervös auf die Unterlippe und wich ihrem Blick aus. »Erinnerst du dich noch daran, dass ich dir erzählt habe, wir wären Seelenverwandte und ich wäre total in sie verliebt und so?«
»Was ist damit?«, fragte sie knapp.
»Ich würde das gern zurücknehmen. Deine Schwester ist eine launische Zicke mit übersinnlichen Fähigkeiten.«
»Janie«, knurrte Malcolm. »Meine Geduld ist bald zu Ende.«
Er stellte sich so dicht hinter sie, dass sie seinen heißen Atem in ihrem Nacken spüren konnte. Sie fröstelte.
»Eine Sekunde, Malcolm. Hier geht es um meine Schwester.« Sie funkelte Barkley an. »Wieso findest du, dass sie eine Zicke ist?«
»Eine Zicke mit übersinnlichen Fähigkeiten . Sie hat mich mit auf ihr Hotelzimmer genommen und mich dann angegriffen.«
»Womit? Mit einem Messer? Oder einer anderen Waffe?«
»Mit ihrem Körper. Sie hat versucht, mich sexuell zu belästigen.«
Janie verdrehte die Augen. »Wir haben keine Zeit für Spielchen, Barkley. Angela ist in Gefahr. Also was soll das?«
»Ich weiß! Ich habe versucht, sie zu überreden, ihre Sachen zu packen, aber sie ist völlig außer Rand und Band. Offensichtlich weiß sie nicht, dass ich sozusagen ein Alphawolf bin. Frauen dürfen mich nicht einfach aufs Bett werfen und mit mir machen, was sie wollen. Das beeinträchtigt meine Männlichkeit.«
»Ich habe wirklich keine Zeit für so was, Barkley.« Ihr Magen verwandelte sich nun in einen festen Knoten.
Barkley ließ die Schultern hängen. »Jedenfalls bin ich dann zum Wolf geworden. Einfach so. Ich habe mich ohne jegliche Vorwarnung verwandelt. In dem Moment habe ich endlich begriffen, dass ich immer dann zum Wolf werde, wenn ich mit einer Situation nicht zurechtkomme. Ich bin wie eine Schildkröte, die sich unter ihren Panzer zurückzieht, wenn sie sich bedroht fühlt. Nur dass mein Panzer aus Fell besteht.«
»Werwölfe stehen ganz oben auf meiner Liste, zusammen mit Jägern und Vampiren«, drohte Malcolm und sah
dann ungeduldig auf seine Uhr. »Komm zum Ende, Janie. Sofort.«
Janie packte Barkley am Hemd und schob ihn gegen einen Einarmigen Banditen. »Wo steckt Angela jetzt?«
Er bekam riesige Augen und streckte die Hand aus. »Da drüben an den Tischen. Sie wollte noch ein bisschen spielen, bevor wir die Stadt verlassen.«
Janie ließ ihn los und sah sich suchend um, während sie sich um ihre Achse drehte.
Ja, da war sie. Angelas rote Haare waren nicht zu übersehen; sie waren so auffällig wie ein leuchtendes
Weitere Kostenlose Bücher