Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
das ist es wirklich nicht.« Er schützte seine Augen vor der unerbittlichen Sonne. »Hältst du es für möglich, dass sie hier heller scheint als irgendwo sonst auf der Erde?«
Sie blickte hoch. »Keine Ahnung. Ich bin da drüben.«
Er rückte die Sonnenbrille zurecht, ignorierte das Gefühl, dass jemand sie beobachtete, und lief hinter Janie her. Schließlich hatte sie die Karte. Also würde er sie nicht aus den Augen lassen.
KEIN NETZ.
»Na toll«, sagte sie laut. »Einfach toll.«
Seit sie mit ihrem Chef gesprochen hatte, war sie noch keinen Moment allein gewesen. Und sie musste unbedingt Lenny fragen, was sie machen sollte. Offenbar konnte sie keinen klaren Gedanken fassen, denn vermutlich hätte
Lenny keinerlei Probleme, Quinn einfach umzulegen, aber er würde ihr wenigstens zuhören.
Ob Lenny und Barkley schon in Vegas waren? Sie tastete unwillkürlich nach ihrem Hals. Ihre Kette hatte sie noch nie abgenommen und sie fühlte sich fast nackt ohne sie. Sie war ihre Verbindung zur Vergangenheit, zu Angela und einer sehr viel unbeschwerteren Zeit. Jedes Mal, wenn sie gestresst oder nervös war, berührte sie das Schmuckstück und wurde sofort ruhiger.
Und jetzt hätte sie die Kette gut gebrauchen können.
Quinn baute sich neben ihr auf und blieb stehen, ohne etwas zu sagen. Verdammt! Ihm so nah zu sein, lenkte sie viel zu sehr ab; nicht nur, weil sie ihn unglaublich attraktiv fand, sondern auch, weil sie wusste, dass sie seinem Leben ein Ende setzen musste, trotz ihrer Gefühle für ihn.
»Kein Glück?«, fragte er.
»Offensichtlich habe ich mein Glück zusammen mit meiner Feuchtigkeitscreme im Motel liegen lassen.«
»Das heißt wohl nein, ja?« Er warf einen kurzen Blick über seine Schulter, bevor er sich wieder zu ihr umdrehte. Er hatte die Stirn gerunzelt, so dass sich seine Brauen über der Sonnenbrille kräuselten.
»Was?«, fragte Janie gereizt.
»Wird in der Broschüre zufällig erwähnt, aus welchem Grund Semolina für Touristen gesperrt ist?«
»Du hast die Broschüren, nicht ich.«
Er nickte ihr zu. »Nein, du. Lies vor.«
Sie seufzte, wühlte in ihrer Handtasche nach einer der zusammengerollten Broschüren, die Quinn ihr vorhin gegeben hatte, und blätterte sie durch. »Hier steht, dass die Stadt
vor zwanzig Jahren aufgrund ungewöhnlicher Vorkommnisse für den öffentlichen Verkehr gesperrt wurde.«
»Ungewöhnliche Vorkommnisse?«
Sie nickte. »Angeblich wurde die Stadt 1870 verlassen, nachdem sich zwei Männer, die hinter demselben Schatz her waren, gegenseitig in einer Schießerei getötet haben. Kurz darauf haben alle anderen Bewohner ihre Sachen gepackt und sind verschwunden.« Sie stopfte die Broschüre in die Tasche zurück. »Was macht das für einen Unterschied?«
Er zuckte die Schultern. »Glaubst du, dass es in einer Geisterstadt richtige Geister gibt?«
»Man nennt sie Geisterstadt, weil sie aufgegeben worden ist. Nicht, weil es hier irgendwelche besonderen übernatürlichen Vorkommnisse gibt.«
»Bist du in deiner Karriere nie auf Geisterjagd gegangen?«, erkundigte er sich ruhig.
»Das ist nicht mein Fachgebiet.«
Er sah sie grimmig an. »Das ist schlecht.«
Sie runzelte die Stirn. »Warum?«
Er deutete mit dem Kopf in Richtung Pickup. »Weil es uns jetzt gerade weiterhelfen könnte.«
Sie sah zu dem Wagen und riss die Augen auf. Der Pick-up schwebte fast zwei Meter über dem Boden, als würde er von einer unsichtbaren Hand gehalten. Einer großen unsichtbaren Hand.
Sie setzte sich in Bewegung.
»Bleib stehen!«, rief Quinn. Als sie nicht auf ihn reagierte, lief er hinter ihr her.
Janie sah zu dem Pickup hoch und streckte ihre Hand aus, um ihn zu berühren. »Wie merkwürdig.«
»Geh nicht so nah ran«, warnte Quinn.
Plötzlich schoss das Auto hoch in den blauen Himmel, bis es nur noch ein schwarzer Fleck war.
»Janie, aus dem Weg!«, schrie Quinn.
Er packte sie an den Schultern, riss sie zu Boden, warf sich über sie und rollte mit ihr an den Rand der staubigen Straße. Dort drückte er sie fest an sich.
Janie hörte ein pfeifendes Geräusch, dann ein Krachen, das den Boden erbeben ließ. Der Pickup war auf die Erde zurückgestürzt und dabei reichlich zerquetscht worden. Sie atmete flach in der Staubwolke, die sie umhüllte. Hätte er sie nicht zu Boden gerissen, wäre sie jetzt nur noch ein staubiger blonder Pfannkuchen. Quinn hatte ihr das Leben gerettet.
Was war bloß mit ihr los? Normalerweise achtete sie viel aufmerksamer auf
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