Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
eines der Spielautomaten geknackt hatte.
Quinn riss seinen Blick von ihrem Kleid los und sah ihr ins Gesicht. »Ich will deinen Chef kennenlernen. Wenn du später zu ihm gehst, ganz gleich was hier passiert, möchte ich mitkommen. Ich will dafür sorgen, dass er dir nichts antut.«
Sie lachte, obwohl es ihr gar nicht gefiel, wie nervös sie sich anhörte. »Bei dir klingt das so einfach.«
»Das ist es auch.«
»Ist es nicht. Mein Chef ist kein netter Kerl, Quinn. Ich werde versuchen, so gut ich kann, mit ihm fertig zu werden. Wenn du deine Nase in Dinge steckst, die dich nichts angehen...«
Unvermittelt blieb er stehen und packte ihre Arme. »Ich werde nicht zulassen, dass er dir wehtut.«
»Im Moment tust du mir weh.«
Er ließ sie los. »Tut mir leid. Vampirkräfte.«
Janie versuchte zu lächeln, scheiterte aber kläglich. Sie beobachtete Quinn aus dem Augenwinkel, während sie weiter Barkley durch das Casino folgten.
Konnte sie ihn wirklich umbringen?
Nein. Sie konnte Quinn nicht töten. Sie würde ihn nicht töten.
Und wenn sein Tod die einzige Möglichkeit war, ihre Schwester zu retten? Wenn das die einzige Alternative war, die der Chef ihr ließ?
Sie schluckte so schwer, dass ihr der Hals wehtat.
Als sie so lange schwieg, sah Quinn sie besorgt an. »Ich meine es ernst, weißt du. Wenn ich nur die leiseste Chance habe, werde ich deinen Chef fertigmachen.«
Sie schüttelte den Kopf und brachte jetzt endlich doch ein gequältes Lächeln zustande.
»Was?«, fragte er.
»Du bist... schon ein Typ, Quinn.«
Er runzelte die Stirn. Er wusste wohl nicht, was er mit dieser Aussage anfangen sollte. Sie strich mit der Hand über seinen angespannten Arm hinauf zu seiner Schulter. Sie hätte ihn sehr gern umarmt, was ziemlich ungewöhnlich für sie war. Und sie wollte ihn noch einmal küssen, so, wie sie sich an diesem Monster-Killer-Baum geküsst hatten.
Aber sie wollte nicht, dass er ihren Chef traf. Er würde Quinn in zwei Sekunden in Stücke reißen, mit oder ohne Janies Hilfe.
Und wenn sie Quinn nicht umbringen würde, sollte es auch niemand anders tun. Dafür würde sie sorgen.
Barkley trat wieder zu ihnen.
»Stör ich?«
»Nein.« Janie riss ihren Blick von Quinns attraktivem Gesicht los.
»Ich habe alles abgesucht«, meinte Barkley. »Meine Nase ist schon ganz wund von der ganzen Schnüffelei. Übrigens habe ich diese Crêpes entdeckt, falls jemand Hunger hat.«
Janies ohnehin zaghafte Hoffnung auf einen Erfolg verpuffte. Wenigstens war sie von dem Misserfolg nicht überrascht. »Hör zu, ich bin dir wirklich dankbar, dass du alles versucht hast. Aber jetzt ist es Zeit, dass wir zum El Diablo zurückgehen.«
Barkley sah über die Schulter zurück. »Aber nein, ich habe sie gefunden. Sie sitzt in der VIP-Lounge und spielt Roulette mit hohem Einsatz. Entschuldigt, aber sabbere ich zufällig? Sie ist nämlich noch viel hinreißender als in meinen Träumen.«
Janie riss die Augen auf. »Du... du hast sie gefunden? Ernsthaft?«
Barkley nickte. »Kommt schon.«
Janies Herz pochte wie rasend, als sie dem Werwolf durch das Casino folgte.
Quinn lächelte und drückte ihre Hand. »Siehst du? Ich habe dir doch gesagt, dass wir sie finden.«
»Du hast aber ebenso wenig daran geglaubt, oder?«
Sein Lächeln verstärkte sich. »Kein Kommentar.«
Janie erwiderte sein Lächeln, fühlte sich aber wie betäubt. Was sollte sie Angela sagen? Sie war erleichtert, gleichzeitig
aber unglaublich besorgt. Das Wichtigste war die Sicherheit ihrer Schwester. Basta.
Barkley blieb stehen und deutete auf einen intimen, reich ausgestatteten Raum, der mit einem Seil vom Hauptsaal des Casinos abgetrennt war.
Janies Herz hüpfte vor Freude in ihrer Brust. Da war sie!
Sie berührte ihre Halskette. Angela trug ihre ebenfalls. Das intensive Blaugrün des Türkises bot einen wunderschönen Kontrast zu ihren roten Haaren und ihrer alabasterfarbenen Haut.
Als Janie sie das letzte Mal gesehen hatte, war Angela achtzehn Jahre alt gewesen, hatte zerrissene Jeans getragen, ein orangefarbenes Trägerhemd und die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Diese Angela hier sah total anders aus.
Sie muss jetzt dreiundzwanzig sein, dachte Janie und beobachtete, wie diese wunderschöne Frau sich über den Roulettetisch beugte, um ihren Einsatz zu platzieren. Ein Lächeln umspielte ihre vollen Lippen, und ihre Augen – die von demselben Eisblau waren wie Janies – blitzten spöttisch, als sich das Licht in ihnen fing. Sie
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