Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
trug ein tief ausgeschnittenes schwarzes Kleid, das ihr üppiges Dekolleté sehr großzügig zur Schau stellte. Sie war die einzige Frau am Tisch, an dem sonst nur Männer saßen, während andere um den Tisch herumstanden und jede ihrer Bewegungen beobachteten.
Janie runzelte die Stirn. Merkwürdig. Eigentlich hatte ihre Schwester einen eher kleinen Busen gehabt.
Unglaublich, dachte sie. Das Mädchen hat Zeit für eine
Brustkorrektur gehabt, aber ist nicht dazu gekommen, mich wissen zu lassen, dass es ihr gut geht.
Doch selbst dieser Gedanke konnte Janies Glücksgefühl nicht schmälern, dass sie ihre Schwester lebendig und wohlbehalten wiedersah. Es war, als würde ihr ein großer Stein vom Herzen fallen.
Trotzdem würde es eine Aussprache geben.
Der Croupier drehte das Roulette, und Angela lächelte strahlend, als die Kugel auf ihrer Nummer liegen blieb. Obwohl die Männer offenbar verloren hatten, applaudierten sie ihr. Angela raffte die Jetons zusammen, die der Croupier ihr hinschob, und packte sie zu dem riesigen Stapel, der bereits vor ihr lag.
»Sie haben wirklich sehr viel Glück, Mademoiselle «, sagte der Croupier. »Meinen Glückwunsch.«
Ein Mann in einem teuer aussehenden, offenbar maßgeschneiderten Smoking mit schwarzen Haaren und silbernen Schläfen beugte sich vor und flüsterte Angela etwas zu. Sie lachte perlend. Er fuhr mit den Fingern durch ihre langen roten Haare und strich sie dann zur Seite, sodass er ihren Hals küssen konnte.
»He!«, protestierte Barkley, der dicht hinter Janie stand. »Dieser Kerl küsst meine Frau.«
»Entspann dich«, riet ihm Janie. »Ihr Jungs bleibt hier stehen, okay?«
»Wenn du uns brauchst«, flüsterte Quinn ihr auf eine Weise ins Ohr, bei der ihr die Knie weich wurden und bei der sie beinahe vergaß, dass diese Rothaarige im Nebenraum überhaupt existierte, »wir bleiben in der Nähe.«
Janie brachte gerade noch ein »Danke« heraus.
Sie trat in die Nische und registrierte, wie die Hälfte der Männer sofort ihre Blicke auf sie richteten.
Ach ja. Das Kleid.
Es war wirklich jeden verdammten Cent wert.
Angela dagegen blickte noch nicht einmal von ihrem Liebhaber und ihren Gewinnen auf.
Neben ihr war ein roter Plüschsessel frei. Janie glitt anmutig hinein.
»Angela«, flüsterte sie.
Angela küsste den älteren Mann gerade, und zwar ziemlich leidenschaftlich.
Janie tippte ihr auf die Schulter. »Angela. Bitte, sieh mich an.«
Angela bog den Kopf von dem Mann zurück, drehte sich ein wenig um und spähte über ihre Schulter.
»Mein Gott!« Janie konnte ein strahlendes Lächeln nicht unterdrücken. »Ich freue mich so, dich zu sehen!«
»Entschuldigen Sie bitte?« Angela hob eine sorgfältig gezupfte Braue über ihre schönen, mit schwarzem Eyeliner umrandeten Augen und musterte sie verständnislos.
»Genau. Eine Entschuldigung wäre ein guter Anfang.« Janie packte ihr Handgelenk. »Komm schon. Wir müssen hier weg.«
Angela riss ihre Hand los und warf dem Mann einen kurzen Seitenblick zu, bevor sie Janie wieder ansah. »Sie müssen mich mit jemandem verwechseln. Wer sind Sie eigentlich?«
Janie lachte nervös. »Ich bin das Osterhäschen. Jetzt komm endlich.«
Wieder packte sie Angelas Handgelenk, doch die entwand
sich ihrem Griff. Der ältere Mann sah Janie finster an. »Offensichtlich benötigen wir wohl den Sicherheitsdienst.«
Janie schüttelte den Kopf. »Das hier ist meine Schwester. Sie wird seit fünf Jahren vermisst. Ich weiß nicht, was sie damit beweisen will, dass sie so tut, als würde sie mich nicht kennen, aber ich finde es alles andere als lustig.«
»Ist das wahr?« Der Blick des Mannes verfinsterte sich noch mehr, und er stand langsam auf. »Was wird denn hier gespielt?«
Angela schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich habe keine Ahnung. Diese Frau ist offenbar verrückt. Setz dich wieder hin und mach mir jetzt keine Szene.«
Der Mann mahlte mit den Kiefern. »Eine Szene ist genau das, was ich vermeiden will.«
»Seid ihr beiden etwa zusammen?« Janie stellte die Frage, obwohl das eigentlich ziemlich offensichtlich war. Sie wollte nur sichergehen.
»Wir...«, begann der Mann, klappte dann jedoch den Mund wieder zu und seufzte, bevor er sich zum Ausgang wandte. »Ich wollte Diskretion. Ich wollte etwas Einfaches. Das hier ist nicht mehr einfach, und das ist nicht alles.«
Angela stand auf und hielt ihn am Jackett fest. »Wo willst du hin?«
Er riss an seinem Smokingjackett, was der Stoff mit einem lauten, reißenden
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