Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
»Oder hast du deine Freudentränen über meinen Anblick damit getrocknet?«
Seine Lippen zuckten, und Janie war sicher, Erleichterung in seinen dunkelblauen Augen zu erkennen. »Ich bin sehr froh, dich zu sehen. Und das ist ein Waschlappen. Er ist für deinen Hals.«
Sie nickte und verzog das Gesicht. Ihr Hals. Die reinste Vampir-Imbissbude. Also wirklich! Klebte ihr vielleicht ein Schild mit der Aufschrift »Beiß mich« auf der Stirn?
Sie tastete nach der Wunde, doch Quinn war mit einem Schritt bei ihr und hielt ihre Hand fest. »Es ist ziemlich schlimm.«
»Habe ich dir schon einmal erzählt, wie ein Zombie bei einem Auftrag versucht hat, meine Eingeweide zu fressen?«, fragte sie schwach. »Erstens sind Eingeweide nie im Leben eine Delikatesse. Niemals. Nicht mal, wenn du ein verwesender Kadaver bist. Es ist absolut nur ekelhaft. Aber du solltest meine Narbe sehen. Man könnte glauben, es wäre
eine Fettfalte. Der Bikini verdeckt sie zwar, aber trotzdem. Es war keine schöne Erfahrung, und deshalb bin ich ziemlich sicher, dass dies hier unmöglich schlimmer sein kann.«
»Ich vermute stark, dass der Zombie deine Innereien nicht verspeist hat?«
»Hundert Punkte!«
Er reichte ihr das Handtuch, und sie drückte es an ihren Hals. Verdammt . Es tat höllisch weh.
Sie deutete mit einem Nicken auf ihre Handtasche. »Da ist eine Heilsalbe drin. Würdest du sie mir holen?«
Quinn tat, worum sie ihn gebeten hatte, und brachte ihr die kleine Tube. »Was ist das?«
»Eine spezielle Heilsalbe. Sie sollte helfen, diese... Wunden zu beseitigen.«
Er hatte die Lippen fest zusammengepresst und nickte. »Kann ich dir irgendwie helfen?«
»Klar. Trag ein bisschen auf meinen Hals auf. Bevor du dich versiehst, bin ich wieder wie neugeboren.«
Sie sah, wie sein Adamsapfel hüpfte, als er heftig schluckte. »Du bist sehr tapfer.«
»Das wird in meinem Job verlangt.«
Sanft strich Quinn etwas von der Salbe auf ihren Hals. Er war so nah, dass sie seine rotgeränderten Augen erkennen konnte. Sie fragte nicht, woher sie kamen. Sie wusste es auch so.
Sie war jetzt ein Vampir. Genau wie Malcolm. Und wie Quinn.
Ganz einfach. Es war ganz einfach. Doch nur weil etwas einfach war, hieß das nicht auch, dass es leicht war. Ihr Kopf
schmerzte zu sehr, als dass sie darüber hätte nachdenken können, was das für sie bedeutete. Nicht jetzt. Noch nicht.
Als Quinn fertig war, betrachtete er sie. Er sah dabei nicht gerade fröhlich aus. »Es tut mir sehr leid, Janie.«
»Was?«
»Es... es tut mir leid...« Seine Stimme brach. »Wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte...«
Sie schüttelte den Kopf. »Es muss dir nicht leidtun.«
»Erinnerst du dich an das, was passiert ist?«
»Vage. An das Wesentliche.« Sie biss die Zähne zusammen. »Malcolm hat hier im Dunkeln auf mich gewartet. Er hat mich mit meinem Elektroschocker – meinem eigenen Elektroschocker – außer Gefecht gesetzt. Ich weiß nicht, wieso ich das nicht habe kommen sehen.«
»Ich hätte dich im Museum gewähren lassen sollen, als du ihn umbringen wolltest.«
»Glaubst du?«
Er schlug die Hände vors Gesicht. »Es ist alles ganz allein meine Schuld.«
»Was geschehen ist, ist geschehen, Quinn.«
»So einfach ist das nicht.«
»Ich habe keine Zeit, es kompliziert zu machen.«
»Fühlst du dich... fühlst du dich okay?«
Janie erhob sich langsam und vorsichtig vom Bett. »Ich habe mich schon besser gefühlt, so viel ist sicher.« Sie betrachtete sich im Spiegel und verzog das Gesicht, als ihr Blick auf ihre Bissspuren fiel, die dank der Salbe bereits kribbelten, als die Heilung einsetzte. Allerdings sahen sie immer noch so aus, als hätte Malcolms Pitbull ihren Hals für ein rohes Steak gehalten.
»Du solltest dich setzen.«
Sie seufzte in Richtung Spiegel, in dem Quinn nicht zu sehen war. »Ich sollte mir wohl abgewöhnen, mich im Spiegel zu betrachten, oder?«
Quinn gab einen erstickten Laut von sich.
Janie drehte sich fragend um. Irgendwie war sie verbittert. »Und wann darf ich mit meinen Reißzähnen rechnen? Morgen? Nächste Woche?«
Quinn drehte sich um, trat ans Fenster und sah hinaus, ohne zu antworten.
Okay. Nun war sie also ein Vampir. Das nervte. Aber da es nun einmal passiert war, konnte sie nicht viel dagegen tun, oder? Janie hatte immer versucht, sich mit Schicksalsschlägen abzufinden, aber dieser hier, dieser war einer der härtesten, den sie je hatte hinnehmen müssen.
Nein, das stimmte nicht – es war der härteste
Weitere Kostenlose Bücher