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Ein Hauch Vanille (German Edition)

Ein Hauch Vanille (German Edition)

Titel: Ein Hauch Vanille (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Berg
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sich sofort bei Eintritt durch das Portal gebildet und war fest an
unserem Kopf verankert. Ich zog daran, konnte es aber nicht lösen. Optisch
erinnerte es mich an ein Geweih in Miniformat. Es bestand aus einem Haupt- und
drei verzweigten kürzeren Ästen, die in einem schwachen mehrfarbigen Schein wie
Perlmutt glänzten. Doch Robert  schenkte dem Gebilde keine weitere Beachtung,
sondern drehte sich fortwährend im Kreis und betrachtete voller Euphorie seine
Umgebung.
    „Das
ist ja abgefahren hier. Diese vielen Farben… Und dann der Himmel, das ist ja
wirklich der Hammer!“ Vorsichtig ging er ein paar Schritte weiter, bis ihn der
Anblick völlig überwältigte.             
Ein buntes Blütenmeer erstreckte sich vor uns bis zum Horizont. Ich hatte mich
nie sonderlich für Botanik interessiert und hatte keine Ahnung wie die Blumen
vor uns alle hießen, aber sie waren das Schönste, was ich je gesehen hatte. Ihr
Bukett war traumhaft, angenehm süß und erfrischend zugleich, aber keinesfalls
aufdringlich. Über ihnen schwebten anmutig, farbenprächtige Schmetterlinge, Vögel
flogen fröhlich zwitschernd über uns hinweg. Robert war wie hypnotisiert, dann stieß
er mich in die Seite.          
„Guck doch mal, Lilly! Die vielen bunten Blumen, sind die nicht schön?!“
säuselte er und kniff dabei die Augen zusammen. Mein Augenmerk ruhte allerdings
mehr auf Michis Erscheinen, deshalb hatte ich nichts für die Schönheit der
Natur übrig und versuchte etwas rabiat Roberts Aufmerksamkeit wiederzuerlangen.               
„Drauf geschissen… Wir müssen Michi wiederfinden! Und was sind das überhaupt
für Dinger auf unserem Kopf?“ Ich wollte mich diesem Fremdkörper irgendwie
entledigen und zog angestrengt daran. Aber keine Chance, sie waren so fest wie
angewachsen.          
„Das sind eure Psys!“ sagte plötzlich eine freundliche, warme Stimme, die mir
doch sehr bekannt vorkam.        
„SHANE!“ rief ich freudestrahlend und drehte mich zu ihm um. Dabei klang ich begeisterter
als ich es eigentlich wollte, was mir Robert gegenüber ein bisschen peinlich
war.            
Die Hände in den Vordertaschen seiner Jeans gesteckt, spazierte Shane ganz
gelassen auf uns zu. Er fixierte mich mit seinem Blick und lächelte. Eine
Hitzewelle durchfuhr mich sofort bei seinem Anblick. Nicht schon wieder…, dachte ich. Und den doofen Pferdeschwanz hab ich auch immer noch. Ich kann
doch nicht jedes Mal eine rote Birne kriegen, wenn ich ihm gegenüberstehe. Doch
überglücklich ihn zu sehen, konnte ich meine Begeisterung kaum noch zügeln.
Robert zog die Augenbrauen nach oben und musterte mich dauernd von der Seite,
als Shane langsam auf uns zukam. Abwechselnd sah er mich, dann Shane prüfend
an, zuletzt folgte ein Grinsen in meine Richtung und ein neckisches Schulterstupsen.
Doch sein neckisches Gehabe war mir völlig egal. Ich hatte nur Augen für Shane,
der wieder dieses Lächeln aufgesetzt hatte und mich mit leiser, zaghafter
Stimme begrüßte.      
„Hallo… Lilly“. Seine Augen strahlten. Weil er sogar meinen Namen wusste,
entfachte er ein Feuerwerk in mir. Dann hatte er es also doch noch mitbekommen!       
Zur Begrüßung gab Shane erst mir, dann auch Robert die Hand.          
„Shane Marten, Hallo“, begrüßte er Robert etwas argwöhnisch.           
„Hi Shane, ich bin Robert Maienschein“, antwortete  Robert ihm fröhlich
grinsend und fuhr sich währenddessen mit einer Hand durch sein mittelbraunes
Haar. Dabei streifte er sein Psy, wodurch es wieder in den Fokus geriet. Mit
einem Fingerzeig darauf, zuckte er fragend eine Augenbraue und blickte Shane
an, der sofort erklärte, was es damit  auf sich hatte.               
„Das ist quasi eure Eintrittskarte“, sagte er. „Jeder Besucher erhält sein Psy
bei Eintritt in unsere Welt, wenn er durch das Portal kommt. Aber keine
Angst…“, zwinkerte er uns zu, „es ist nichts Schlimmes und es verschwindet auch
von selbst wieder, sobald ihr in eure Welt zurückkehrt.“                      
„Und warum hast du dann so etwas nicht?“ fiel ihm Robert nun skeptisch von der
Seite blickend ins Wort.        
Fasziniert von Shanes Anblick, konnte ich seiner Erklärung gar nicht weiter folgen,
weshalb mir diese Unstimmigkeit gar nicht aufgefallen war.             
„Ich bin hier geboren, deshalb hat sich

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