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Ein Hauch Vanille (German Edition)

Ein Hauch Vanille (German Edition)

Titel: Ein Hauch Vanille (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Berg
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mein Psy damals  automatisch ins
Collectum eingefügt, wo alle unsere Psys lagern. Erst dann kann man sich hier unbegrenzt
aufhalten.             
„Und wie lange kann man hier bleiben, wenn man sein Psy auf dem Kopf trägt?“
fragte ich neugierig, dem Geschehen diesmal aufmerksam folgend. Er lächelte.  
„Solange das Portal offen ist. Solange können wir uns jeweils in der anderen
Welt aufhalten. Wenn sich das Portal schließt, landet jeder wieder automatisch
in seiner Welt an der Stelle, an der er hindurch gegangen ist.“   
„Scheiße!“ schrie ich entsetzt und hielt mir vor Schreck die Hand vor den Mund.
Wie konnte ich nur Michi vergessen!? „Hast du einen kleinen zweijährigen Jungen
gesehen?“ fiel ich Shane ins Wort. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich
ihn einfach vergessen hatte. Schließlich war mir das bisher noch nie passiert.  
„Keine Panik, es ist alles in Ordnung, er sitzt da drüben und spielt mit den Ballonkäfern“,
wollte mich Shane beruhigen und zeigte in Richtung eines großen Baumes mit
roten Blüten und überdimensionalen Blättern, die bis zum Boden reichten.       
„Ballonkäfer?“ fragte ich entsetzt und lief schnell über das sternenförmige,
dichte Gras zu ihm hinüber.              
„Mama guck, Michi hat!“ strahlte er mich mit seinen großen Augen an und wies
dabei auf seine neuen Spielkameraden.   
Die Ballonkäfer waren apfelgroß, hatten süße kleine Gesichter und kicherten
ständig, wenn Michi sie umher rollte. Sie stellten sich hintereinander in einer
Reihe auf, zogen ihre kleinen Beinchen ein und kullerten ihm immer wieder
entgegen. Einer nach dem anderen. Michi gluckste vor Vergnügen und rollte sie
wieder zurück. Dann reihten sich alle wieder brav in einer Schlange ein. Shane,
der die ganze Zeit hinter mir gestanden hatte, schaute mich überrascht an.               
„Mama?“ fragte er erstaunt. Ich wurde sofort feuerrot.          
„Michi verwechselt uns manchmal mit unseren Eltern“, löste Robert das
Missverständnis sofort auf, während er und Shane fasziniert das niedliche
Treiben weiter beobachteten. Shanes Gesicht erhellte sich. 
„Dann bist du also Lillys Bruder!“ stellte er fest und sah  erleichtert aus. Robert
sah ihn vorwurfsvoll an.           
„Na klar, was hast du denn gedacht?“ entrüstet schüttelte er den Kopf. 
Irgendetwas durchzuckte plötzlich meinen Körper und im nächsten Moment fanden
wir uns im Waldstück in Kaltenbach wieder, wo wir vorhin verzweifelt nach einem
Portalpilz gesucht hatten. Ich sah Robert an und zog den Mundwinkel hoch.     
„Ist doch wohl nicht wahr, wieder hier und wieder allein!“ sagte ich ärgerlich.     
„Sauerei, da wird man einfach so und ohne Vorwarnung rausgeschmissen!“ schimpfte
Robert und klopfte sich entrüstet den anhaftenden Staub von der Hose ab.          
„Als hätte man einen Tritt verpasst bekommen“, stellte er, die Hände in die
Hüften gestemmt, empört fest. Er sah mich an und deutete mit dem Finger auf
meinen Kopf.          
„Dein Psy ist tatsächlich gleich verschwunden“, sagte er, während er mit einem
Handgriff auch das Verschwinden seines Psys überprüfte.      
„Aber warum ist Michi nicht bei uns?“ fragte ich. „Sein Portal hätte sich doch
mittlerweile genauso schließen und ihn ebenso zurück bringen müssen, wie
unseres.“ Doch jetzt fiel mir siedend heiß ein, dass der Standort seines Portals
ja mehrere hundert Meter weit von uns entfernt lag. Mit der Hand fasste ich an
meine Stirn.            
„Wir müssen natürlich dorthin, wo sich das erste Portal geöffnet hat!“ Leider
hatte ich absolut keine Ahnung aus welcher Richtung wir gekommen waren. Da war
sie wieder, meine Orientierungslosigkeit. Unschlüssig blickte ich mich um.  
„Weißt du noch aus welcher Richtung wir gekommen sind? Michi wartet sicher
schon auf uns.“        
Doch bevor er antworten konnte, sah ich bereits in weiter Entfernung ein
unerwartetes Blitzlicht Gewitter, welches eine weitere Portalöffnung
ankündigte.                
Ich freute mich Shane noch einmal zu sehen, der lächelnd auf unser Eintreffen
wartete. Doch Michi hatte nun Priorität. Als wir Shane erreichten, wich sein
Lächeln einem breiten Grinsen.              
„Taxi gefällig?“ fragte er kess. „Ich vergaß zu erwähnen, dass man nie

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