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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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sauer und ich wäre besser weg, wenn er auftaucht, aber ich habe ihr nicht geglaubt. Zumindest fast nicht. Aber als ich diese Trommeln gehört habe, Mann, da bin ich auf und davon, und das war auch verdammt gut so.« Er schluckte, und sein Gesicht war bleich. »Ich bin am nächsten Morgen zurückgegangen. Oh, Mann.«
    Ian sagte etwas vor sich hin, was Brianna für Mohawk hielt. Es klang extrem unfreundlich, und Donner verstand offenbar genug davon, um seinen Stuhl etwas weiter fortzurücken und den Kopf einzuziehen.
    »Hey, Mann, ich hab ihr nichts getan, okay?« Er sah Brianna flehend an. »Ehrlich! Ich wollte ihr helfen zu fliehen – fragt sie, sie wird es euch bestätigen! Nur, dann sind Fraser und seine Jungs aufgetaucht, bevor ich dazu gekommen bin. Himmel, warum sollte ich ihr denn etwas tun? Sie ist doch die Erste, die ich hier gefunden habe – ich hab sie gebraucht!«
    »Die Erste?«, sagte Ian stirnrunzelnd. »Die erste -?«

    »Die erste… Reisende, meint er«, sagte Brianna. Ihr Herz schlug schnell. »Wozu hast du sie denn gebraucht?«
    »Um mir zu sagen, wie ich – zurückkomme.« Er schluckte noch einmal, und seine Hand fuhr zu dem Wampum-Ornament an seinem Hals hinauf. »Du – bist du durch die Passage gekommen, oder bist du hier geboren? Ich nehme an, durchgekommen«, fügte er hinzu, ohne eine Antwort abzuwarten. »So große Frauen gibt es hier nicht. Kleine zarte Mädchen. Ich, ich mag große Frauen.« Er lächelte auf eine Weise, die eindeutig einnehmend sein sollte.
    »Ich bin gekommen«, beschied Brianna ihn kurz. »Was zum Teufel machst du hier?«
    »Ich versuche, nah genug an deine Mutter heranzukommen, um mit ihr zu reden.« Er sah sich beklommen um; es waren Sklaven im Gemüsegarten, man konnte ihre Stimmen hören. »Ich habe mich eine Zeit lang bei den Cherokee versteckt, dann dachte ich, es wäre wieder sicher und ich könnte mich in Fraser’s Ridge mit ihr unterhalten, aber da hat mir die alte Frau gesagt, ihr wärt alle hier unten. Ein ziemlich weiter Weg, zu Fuß«, fügte er mit einer Miene hinzu, als könnte sie etwas dafür.
    »Aber dann hat mich dieser schwarze Riesenkerl zweimal verjagt, als ich versucht habe, ins Haus zu gelangen. Habe wohl der Kleiderordnung nicht genügt.« Sein Gesicht zuckte, doch er schaffte es nicht ganz zu lächeln.
    »Ich schleiche jetzt seit drei Tagen hier herum und versuche, sie zu Gesicht zu bekommen und sie allein im Freien anzutreffen. Aber dann habe ich gesehen, wie sie sich auf der Terrasse mit dir unterhalten hat, und gehört, wie du sie Mama genannt hast. Weil du so groß bist, habe ich gedacht, du müsstest wohl… na ja, ich dachte, wenn du das Lied nicht erkennst, ist es auch nicht schlimm, wie?«
    »Dann wollt Ihr also dahin zurück, wo Ihr hergekommen seid?«, fragte Ian. Dies hielt er ganz offensichtlich für eine exzellente Idee.
    »O ja«, sagte Donner mit Nachdruck. » Oh , ja!«
    »Wo bist du angekommen?«, fragte Brianna. Der erste Schreck über sein Auftauchen ließ jetzt nach und wich der Neugier. »In Schottland?«
    »Nein, habt ihr es da gemacht?«, fragte er wissbegierig. Er wartete ihr Kopfnicken kaum ab, bevor er fortfuhr. »Deine Mutter sagt, sie ist gekommen und zurückgegangen, und dann ist sie noch einmal gekommen. Könnt ihr – alle kommen und gehen wie, du weißt schon, durch eine Drehtür?«
    Brianna schüttelte heftig den Kopf und erschauerte bei dem Gedanken an die Passage.
    »Himmel, nein. Es ist schrecklich, und es ist so gefährlich, selbst wenn man einen Edelstein nimmt.«
    »Edelstein?« Er hakte nach. »Man braucht einen Edelstein dazu?«
    »Nicht unbedingt, aber Edelsteine scheinen einen gewissen Schutz zu
gewährleisten. Und eventuell gibt es eine Möglichkeit, mit Hilfe von Edelsteinen zu – zu steuern, sozusagen -, aber das wissen wir nicht genau.« Sie zögerte, denn sie hätte gern noch mehr gefragt, aber noch mehr drängte es sie, Claire zu holen. »Ian – könntest du Mama holen? Ich glaube, sie ist mit Phaedre im Gemüsegarten.«
    Ihr Vetter warf dem Besucher einen giftigen Blick zu und schüttelte den Kopf.
    »Ich lasse dich nicht mit diesem Kerl allein. Geh du sie holen; ich passe auf ihn auf.«
    Sie hätte ihm gern widersprochen, aber ihre lange Erfahrung mit männlichen Wesen schottischer Abstammung hatte sie gelehrt, unnachgiebige Sturheit zu erkennen, wenn sie sie sah. Außerdem war Donners Blick auf eine Weise auf sie gerichtet, die sie etwas beklemmend fand – ihr wurde klar, dass er ihre

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