Ein Hauch von Schnee und Asche
verteidigen, gegen die er sich damit gewandt hatte.
Wie sein Schwiegersohn so gern sagte – toll.
»Holt ihn hervor«, befahl Brown und trieb sein Pferd in die erste Reihe. »Wir werden ja sehen, was er zu seiner Verteidigung zu sagen hat, Euer Freund.«
»Und dann können wir ihm vielleicht eine Lektion erteilen, von der er dem Gouverneur berichten kann, wie?« Einer der Fremden zog seinen Hut ab und steckte ihn zur Vorbereitung sorgsam unter die Kante seines Sattels.
»Halt!« Wherry richtete sich auf und versuchte, ihnen mit einer Handbewegung Einhalt zu gebieten, obwohl Jamie ihm hätte sagen können, dass der Punkt, an dem ein solcher Versuch eventuell Wirkung gezeigt hätte, seit mehreren Minuten vorbei war. »Ihr könnt nicht gewaltsam gegen einen -«
»Ach, nein?« Brown grinste wie ein Totenschädel, ohne den Blick von Jamie abzuwenden, und begann, die Lederpeitsche zu lösen, die zusammengerollt an seinem Sattel hing. »Schade, dass wir keinen Teer haben. Aber sagen wir, eine ordentliche Tracht Prügel, und dann schicken wir sie beide wimmernd und nackt heim zum Gouverneur – das sollte reichen.«
Der zweite Fremde lachte und spuckte noch einmal aus, so dass der Speichelklecks klatschend zu Jamies Füßen landete.
»Aye, das ist gut. Ich höre, Ihr habt in Cross Creek die Menge ganz allein in Schach gehalten, Fraser – jetzt sind wir nur fünf gegen zwei, was haltet ihr von dieser Chance?«
Jamie hielt viel davon. Er ließ die Zügel los, die er in der Hand hatte, machte kehrt, warf sich brüllend zwischen die beiden Pferde und schlug sie auf die Flanken, dann stürzte er sich kopfüber in das Gebüsch am Straßenrand und kroch, so schnell er konnte, auf allen vieren über Wurzeln und Steine davon.
Hinter ihm stiegen die Pferde unter lautem Gewieher und drehten sich auf der Stelle, so dass sich Verwirrung und Angst unter den Pferden der Männer breit machten; er konnte Wut- und Alarmgeschrei hören, während sie versuchten, ihre durchgehenden Pferde wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Er rutschte so schnell eine kleine Böschung hinunter, dass Erde und entwurzelte Pflanzen von seinen Füßen aufspritzten, verlor unten das Gleichgewicht und stürzte, sprang auf und rannte in einen Eichenhain, wo er sich schwer atmend hinter eine Wand aus Schößlingen quetschte.
Jemand war so geistesgegenwärtig – oder so wütend – gewesen, vom Pferd zu springen und ihm zu Fuß zu folgen; er konnte es in seiner Nähe rascheln und fluchen hören, lauter als die schwächeren Ausrufe des Durcheinanders auf der Straße. Er warf einen vorsichtigen Blick durch das Laub und sah Richard Brown. Zerzaust und ohne Hut sah er sich mit wilden Blicken um, die Pistole in der Hand.
Jeder Gedanke an eine Konfrontation verschwand; bis auf ein kleines Messer in seinem Strumpf war er unbewaffnet, und ihm war klar, dass Brown ihn auf der Stelle erschießen und auf Notwehr plädieren würde, wenn ihn die anderen fanden.
Am oberen Ende sah er etwas Rotes aufleuchten. Brown, der sich gerade in dieselbe Richtung wandte, sah es ebenfalls und feuerte. Woraufhin Donald MacDonald, der seinen Rock vorausschauend an einen Baum gehängt hatte, in Hemdsärmeln hinter Richard Brown aus seiner Deckung trat und Brown mit einem stabilen Ast auf den Kopf schlug.
Brown fiel betäubt auf die Knie, und Jamie glitt aus dem Hain und winkte MacDonald, der ihm mit aller Kraft entgegenrannte. Zusammen begaben sie sich tiefer in den Wald und warteten an einem Bach, bis eine lange Stille aus der Richtung der Straße darauf hindeutete, dass es wahrscheinlich ungefährlich war, einen Blick auf die Lage zu werfen.
Die Männer waren fort. MacDonalds Pferd ebenfalls. Gideon zog mit weiß umrandeten Augen und angelegten Ohren die Oberlippe hoch und quietschte sie aggressiv an. Seine gelben Zähne waren entblößt, und der Schaum flog ihm vom Maul. Brown und Konsorten hatten es sich zweimal überlegt, bevor sie ein tollwütiges Pferd stahlen, hatten ihn aber an einen Baum gebunden und es geschafft, sein Zaumzeug zu ruinieren, das ihm in Fetzen um den Hals hing. MacDonalds Schwert lag im Staub. Sie hatten es aus der Scheide gerissen und die Klinge entzweigebrochen.
MacDonald hob die Bruchstücke auf und betrachtete sie einen Moment, dann schob er sie kopfschüttelnd in seinen Gürtel.
»Meint Ihr, Jones könnte es flicken?«, fragte er. »Oder gehe ich besser nach Salisbury?«
»Wilmington oder New Bern«, sagte Jamie und wischte sich mit der Hand über
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