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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Ratsherren gegeben und der wichtigsten Mitglieder der Versammlung – er wird dir beim Rat behilflich sein, da er ein Mann des Gouverneurs ist. Geh taktvoll vor, aye? Und sieh zu, dass du ihn ebenfalls nicht vergisst; er ist uns eine große Hilfe gewesen.«
    Fergus nickte, den Kopf über sein Blatt Papier gebeugt.
    »Papier, Druckerschwärze, Blei, Bestechungsgeld, Wildleder, Pinsel«, murmelte er, während er geschäftig vor sich hin schrieb, und summte geistesabwesend weiter, »Alouette, gentil alouette …«
     
    Es war unmöglich, einen Wagen nach Fraser’s Ridge hinaufzubugsieren; der einzige Zugang war über den schmalen Pfad, der sich von Coopersville aus
über den Berghang wand – einer der Faktoren, der dazu geführt hatte, dass sich diese Wegekreuzung in ein kleines Dorf entwickelt hatte, da viele fahrende Händler und andere Reisende dort Halt machten und zu Fuß kurze Ausflüge auf den Berg unternahmen.
    »Was ja wunderbar ist, wenn es darum geht, eine feindliche Invasion des Berges zu verhindern«, sagte ich keuchend zu Brianna, als ich ein großes, in Segeltuch gewickeltes Bündel mit Kerzenständern, Nachttöpfen und anderen kleineren Haushaltsgegenständen am Wegrand abstellte. »Aber es macht es dummerweise auch sehr schwierig, den verflixten Berg zu verlassen .«
    »Wahrscheinlich ist Pa nie auf den Gedanken gekommen, dass jemand diesen Wunsch haben könnte«, sagte Brianna, die jetzt ihre eigene Bürde zu Boden senkte – Marsalis Kessel, voll gepackt mit Käselaiben und säckeweise Mehl, Bohnen und Reis sowie eine Holzkiste mit getrockneten Fischen und ein Netz voller Äpfel. »Dieses Ding wiegt eine Tonne .«
    Sie drehte sich um und brüllte »GERMAIN!« hinter uns den Weg hinauf. Totenstille. Germain und Jemmy hatten den Auftrag, die Ziege Mirabel den Berg hinunter zum Wagen zu treiben. Sie waren zusammen mit uns bei der Hütte aufgebrochen, unterwegs aber immer weiter zurückgefallen.
    Weder Ruf noch Mäh ertönten aus der Richtung, sondern Mrs. Bug kam in Sicht. Sie schwankte langsam unter dem Gewicht von Marsalis Spinnrad dahin, das sie auf dem Rücken trug, und hatte Mirabels Führstrick in der Hand. Mirabel, eine hübsche kleine Ziege mit grauer Zeichnung, meckerte bei unserem Anblick glücklich drauflos.
    »Ich hab das arme Tier an einen Busch geknotet gefunden«, sagte Mrs. Bug. Sie stellte das Spinnrad keuchend hin und wischte sich das Gesicht an ihrer Schürze ab. »Keine Spur von den Jungen, den kleinen Bösewichtern.«
    Brianna stieß ein leises Knurren aus, das nichts Gutes für Jemmy oder Germain verhieß, wenn sie sie fand. Doch bevor sie den Weg wieder hinaufstapfen konnte, tauchten Roger und Ian auf. Jeder von ihnen trug ein Ende von Marsalis Webstuhl, den sie für den Transport zu einem großen Bündel aus schweren Holzbalken zusammengelegt hatten. Doch angesichts des Verkehrsstaus auf der Straße blieben sie stehen und stellten ihre Last mit erleichterten Seufzern ab.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Roger, der von einem Gesicht zum nächsten blickte und schließlich stirnrunzelnd bei der Ziege verweilte. »Wo sind Jem und Germain?«
    »Ich wette, diese kleinen Ungeheuer haben sich irgendwo versteckt«, sagte Brianna und strich sich das wirre rote Haar aus dem Gesicht. Ihr Zopf hatte sich gelöst, und flüchtige Haarsträhnen klebten ihr feucht am Gesicht. Im Moment war ich ganz dankbar für mein kurzes Lockendickicht; ganz gleich, wie es aussah, es war auf jeden Fall praktisch.
    »Soll ich nachsehen?«, fragte Ian und kam unter der hölzernen Puddingschüssel
hervor, die er umgekehrt auf dem Kopf getragen hatte. »Sie können ja nicht weit sein.«
    Beim Geräusch hastiger Schritte von unten wandte sich alles erwartungsvoll in diese Richtung – doch es waren nicht die Jungen, sondern Marsali, atemlos und mit großen Augen.
    »Henri-Christian«, keuchte sie, und ihr Blick hastete suchend über die Anwesenden hinweg. »Hast du ihn, Mutter Claire? Brianna?«
    »Ich dachte, du hättest ihn«, sagte Brianna angesichts der Not in Marsalis Stimme.
    »Ich hatte ihn ja auch. Der kleine Aidan McCallum hat für mich auf ihn aufgepasst, während ich den Wagen beladen habe. Aber dann habe ich Pause gemacht, um ihn zu füttern« – ihre Hand fuhr kurz an ihre Brust – »und sie waren beide verschwunden! Ich dachte, vielleicht…« Ihre Worte erstarben, als sie die Büsche am Wegrand abzusuchen begann, und ihre Wangen waren rot vor Anstrengung und Ärger.
    »Ich werde ihn erwürgen«,

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