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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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in Edenton gehört, dessen Bank sich um einen solchen Stein gekümmert hat.«
    Jamie und ich wechselten einen Blick.
    »Bobby«, sagte ich, und er nickte resigniert.
    »Nun, was mich angeht, mir ist es gleich«, sagte MacDonald, der uns beobachtete. »Ihr könnt Euch natürlich auf meine Diskretion verlassen. Und ich bezweifle, dass viele davon wissen. Anderseits – kein armer Mann kauft dutzendweise Musketen, oder?«
    »Oh, wer weiß?«, sagte Jamie resigniert. »Ihr wärt überrascht, Donald. Aber sei’s drum … womöglich lässt sich ja ein Handel schließen. Was verlangen die Freunde des Druckers denn – und bieten sie eine Rückversicherung im Fall eines Feuers?«
     
    MacDonald war von den Freunden des Druckers bevollmächtigt worden, in ihrem Namen zu verhandeln – da sie die problematische Immobilie loswerden wollten, bevor irgendeine patriotische Seele sie niederbrannte -, und so wurde der Handel auf der Stelle abgeschlossen. Wir schickten MacDonald in Windeseile wieder den Berg hinunter, um den Smaragd zu Geld zu machen, die Druckerei zu bezahlen und Fergus das restliche Geld für seine laufenden Kosten zu überlassen – und so schnell wie möglich in New Bern zu verbreiten, dass die Druckerei in Kürze unter neuer Leitung stehen würde.
    »Und falls sich jemand nach der politischen Überzeugung des neuen Besitzers erkundigt …«, sagte Jamie. Woraufhin MacDonald nur weise nickte und erneut den Finger an seine rot geäderte Nase legte.
    Ich war mir hinreichend sicher, dass Fergus gar keine politischen Überzeugungen hatte; abgesehen von seiner Familie galt seine Loyalität einzig Jamie. Doch als der Kauf abgeschlossen war und die Hektik des Packens einsetzte – Marsali und Fergus würden auf der Stelle gehen müssen, wenn sie es nach New Bern schaffen wollten, bevor es ernstlich Winter wurde -, nahm sich Jamie Fergus zu einem ernsten Gespräch vor.
    »Also, es wird dort anders als in Edinburgh sein. Es gibt nur einen weiteren Drucker in der Stadt, und nach dem, was MacDonald sagt, ist er ein älterer Herr, der solche Angst vor dem Komitee und dem Gouverneur hat, dass er nur Gebetbücher und Handzettel für Pferderennen druckt.«
    »Très bon« , sagte Fergus, und seine Miene wurde noch glücklicher, falls das überhaupt noch möglich war. Seit er die Neuigkeit erfahren hatte,
strahlte er wie eine chinesische Laterne. »Dann machen wir das ganze Geschäft mit den Zeitungen und Flugblättern, ganz zu schweigen von skandalösen Theaterstücken und Pamphleten – nichts ist für das Druckergewerbe so gut wie Aufruhr und Unruhe, Milord, das wisst Ihr doch selbst.«
    »Ich weiß«, sagte Jamie trocken. »Deshalb will ich dir auch die Notwendigkeit zur Achtsamkeit in deinen dicken Schädel prügeln. Ich möchte weder hören, dass man dich als Verräter gehängt hat, noch, dass man dich geteert und gefedert hat, weil du nicht verräterisch genug warst.«
    »Oh, la .« Fergus schwenkte herablassend seinen Haken. »Ich weiß genau, wie man dieses Spiel spielt, Milord.«
    Jamie nickte, nach wie vor mit skeptischer Miene.
    »Aye, das stimmt. Aber es ist schon ein paar Jahre her; möglich, dass du aus der Übung bist. Und du weißt nicht, wer in New Bern wer ist; schließlich willst du ja nicht irgendwann feststellen, dass du dein Fleisch bei dem Mann kaufst, über den du in der Morgenzeitung hergezogen bist, aye?«
    »Ich werde darauf achten, Pa.« Marsali saß am Kamin, wo sie Henri-Christian fütterte, und hörte ihm genau zu. Falls möglich, sah sie sogar noch glücklicher aus als Fergus, den sie anbetungsvoll betrachtete. Jetzt ließ sie diesen Blick zu Jamie schweifen und lächelte. »Wir passen gut auf, das verspreche ich.«
    Jamies stirnrunzelnde Miene wurde sanfter, als er sie ansah.
    »Du wirst mir fehlen, Kleine«, sagte er leise. Ihre glückliche Miene verdunkelte sich ein wenig, erlosch aber nicht ganz.
    »Du wirst mir auch fehlen, Pa. Uns allen. Und Germain möchte natürlich nicht von Jem fort. Aber…« Ihr Blick wanderte erneut zu Fergus, der gerade eine Liste mit Vorräten aufstellte und dabei leise »Alouette« vor sich hin pfiff, und sie drückte Henri-Christian fester an sich, bis er protestierend mit den Beinen strampelte.
    »Aye, ich weiß.« Jamie hustete, um seine Gefühle zu überdecken, und rieb sich die Nase. »Nun gut, Fergus. Du wirst etwas Geld übrig haben; achte darauf, dass du als Erstes den Constabler und die Wache bestichst. MacDonald hat mir die Namen der Königlichen

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