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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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und sich auf die Suche nach Jamie gemacht -, so überwältigt war er von diesem kleinen, harten, fassbaren Zeichen von Brianna.
    Roger schloss die Finger um den Ring, dessen Wärme ihn tröstete, und kam gerade rechtzeitig zu sich, um zu hören, wie Hepzibah mit ernster Stimme sagte: »Ocracoke, Sir. Bei Neumond.« Sie hustete bescheiden und zog den Kopf ein. »Die Dame sagte, Ihr wärt möglicherweise dankbar für eine Auskunft über ihren Aufenthaltsort, Sir …«

    »Ihr bekommt eine Bezahlung, und zwar eine gute«, versicherte Jamie ihr, obwohl er sichtlich nur einen Bruchteil seiner Aufmerksamkeit für sie übrig hatte. »Neumond«, sagte er an Ian gewandt. »Zehn Tage?«
    Ian nickte, und sein Gesicht leuchtete vor Aufregung.
    »Aye. Wo genau auf Ocracoke, wusste sie nicht?«, fragte er die Hure.
    Eppie schüttelte den Kopf.
    »Nein, Sir. Ich weiß, dass Stephen dort ein Haus hat, ein großes, das im Wald versteckt liegt, aber das ist alles.«
    »Wir werden es finden.« Roger war über den Klang seiner eigenen Stimme überrascht; er hatte gar nicht vorgehabt, es laut zu sagen.
    Manfred sah schon die ganze Zeit beklommen aus. Er beugte sich vor und legte seine Hand auf Eppies.
    »Sir-wenn Ihr es dann findet… Ihr werdet doch niemandem sagen, dass Ihr es von Eppie wisst? Mr. Bonnet ist ein gefährlicher Mann, und ich möchte nicht, dass sie durch ihn in Gefahr gerät.« Er sah die junge Frau an, die ihn errötend anlächelte.
    »Nein, wir werden nichts über sie verlauten lassen«, versicherte ihm Claire. Sie hatte Manfred und Hepzibah sorgsam unter die Lupe genommen, während sie sich unterhielten, und beugte sich jetzt vor, um Manfreds Stirn zu berühren, auf der ein Ausschlag zu sehen war. »Apropos Gefahr… Ihr seid eine sehr viel größere Gefahr für sie, junger Mann, als Stephen Bonnet. Habt Ihr es ihr erzählt?«
    Manfred wurde noch ein wenig blasser, und erst jetzt bemerkte Roger, dass der junge Mann tatsächlich krank wirkte und sein Gesicht hager und von tiefen Falten gezeichnet war.
    »Ja, das habe ich, Frau Fraser. Von Anfang an.«
    »Oh, die Krankheit?« Hepzibah stellte sich gleichgültig, obwohl Roger sehen konnte, wie sich ihre Finger fester um Manfreds schmiegten. »Aye, er hat es mir erzählt. Aber ich habe ihm gesagt, dass es keine Rolle spielt. Ich hatte sowieso schon öfter Männer mit der Syph, ohne es zu wissen. Wenn ich sie auch bekomme … nun. Gottes Wille, oder?«
    »Nein«, sagte Roger ganz sanft zu ihr. »Es ist nicht Gottes Wille. Aber Ihr werdet mit Mrs. Claire gehen, Ihr und Manfred, und genau tun, was sie Euch sagt. Ihr werdet gesund, und er auch. Nicht wahr?«, fragte er an Claire gewandt, weil er plötzlich etwas unsicher wurde.
    »Ja, das werden sie«, sagte diese trocken. »Zum Glück habe ich reichlich Penizillin dabei.«
    Manfreds Gesicht war die reine Verwirrung.
    »Aber – meint Ihr etwa, gute Frau, dass Ihr – es heilen könnt?«
    »Genau das meine ich«, versicherte ihm Claire, »wie ich auch schon versuchte, Euch zu sagen, bevor Ihr davongelaufen seid.«
    Sein Mund stand offen, und er blinzelte. Dann wandte er sich an Hepzibah, die ihn verwundert anstarrte.

    »Mein Herz! Ich kann heimgehen! Wir können heimgehen«, korrigierte er schnell, als er sah, wie sich ihr Gesicht veränderte. »Wir werden heiraten. Wir gehen nach Hause«, wiederholte er im Ton eines Menschen, der eine paradiesische Vision vor sich sieht, ihr aber noch nicht recht traut.
    Eppie runzelte unsicher die Stirn.
    »Ich bin eine Hure, Freddie«, sagte sie. »Und den Geschichten nach, die du über deine Mutter erzählst …«
    »Ich glaube sehr, dass Ute so glücklich sein wird, Manfred zurückzuhaben, dass ihr der Sinn nicht danach stehen wird, allzu viele Fragen zu stellen«, sagte Claire mit einem Blick in Jamies Richtung. »Der verlorene Sohn und so weiter.«
    »Du brauchst keine Hure zu bleiben«, versicherte Manfred ihr. »Ich bin Büchsenmacher; ich werde ordentlich verdienen. Jetzt, da ich weiß, dass es sich auch lohnt!« Sein schmales Gesicht wurde plötzlich von Freude überflutet, und er schlang die Arme um Eppie und küsste sie.
    »Oh«, sagte sie verblüfft, sah aber glücklich aus. »Nun. Hm. Dieses… äh … dieses Penny …?« Sie sah Claire fragend an.
    »Je eher, desto besser«, sagte Claire und stand auf. »Kommt mit.« Sie selbst war ebenfalls ein wenig errötet, wie Roger sah, und sie hielt Jamie rasch die Hand hin. Dieser ergriff sie und drückte sie fest.
    »Wir kümmern uns

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