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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Gesicht, Briannas Gelächter, Rogers geschickten Händen, die mit dem Messer eins dieser kleinen Autos schnitzten – das kleine Haus war immer noch damit übersät – und dann auf einem vorübergereichten Teller einen Muffin aufspießte. Wenn es mir auch frischen Schmerz verursachte, sie zu betrachten, so hatte ich sie doch zumindest und konnte sie in meinem Herzen aufbewahren, denn irgendwann, das wusste ich, würden sie mich trösten.
    Ich holte Luft und spürte, wie die Enge in meiner Brust und meiner Kehle nachließ. Amanda war nicht die Einzige, die von moderner Operationstechnik profitieren konnte, dachte ich. Ich wusste nicht, was sich möglicherweise für Rogers Stimmbänder tun ließ, aber vielleicht … und doch war seine Stimme ja jetzt schon gut gewesen. Voll und tönend, wenn auch rau. Vielleicht würde er sich ja dafür entscheiden, sie so zu lassen, wie sie war – er hatte darum gekämpft und sie sich verdient.
    Der Baum, an dem ich lehnte, war eine Kiefer; ihre Nadeln schwankten sacht über mir hin und her, dann kamen sie zur Ruhe, als pflichteten sie mir bei. Ich musste gehen; es war schon spät, und es wurde kühler.
    Ich rieb mir die Augen, setzte mir die Kapuze meines Umhangs auf und ging weiter. Der Heimweg von den Abernathys war weit – ich wäre besser auf Clarence geritten, doch er hatte tags zuvor gelahmt, und ich hatte ihm seine Ruhe gelassen. Aber ich würde mich beeilen müssen, wenn ich vor Anbruch der Dunkelheit nach Hause kommen wollte.
    Ich blickte argwöhnisch nach oben, um die Wolken zu begutachten, die das sanfte, gleichmäßige Grau nahenden Schnees angenommen hatten. Die
Luft war kalt und feucht; wenn es dunkel wurde und die Temperatur sank, würde es schneien.
    Der Himmel war noch hell, aber nur gerade eben, als ich am Kühlhaus vorbeikam und die Rückseite des Hauses erreichte. Hell genug jedoch, um mich erkennen zu lassen, dass etwas nicht stimmte – die Hintertür stand offen.
    Alarmglocken schrillten, und ich machte kehrt, um in den Wald zu rennen. Machte kehrt und prallte geradewegs mit einem Mann zusammen, der hinter mir aus dem Wald gelaufen war.
    »Wer zum Teufel seid Ihr?«, wollte ich wissen.
    »Macht Euch darum keine Gedanken, Mrs.«, sagte er, packte mich am Arm und brüllte ins Haus: »Hey, Donner! Ich habe sie!«
     
    Egal, was Wendigo Donner im Lauf des vergangenen Jahres getrieben hatte, seinem Aussehen nach war es nicht sehr einträglich gewesen. Er war schon zu seinen besten Zeiten nie der Schickste gewesen, doch jetzt war er so heruntergekommen, dass sein Rock buchstäblich auseinander fiel und ein Stück seiner sehnigen Hinterbacke durch einen Riss in seiner Hose lugte. Seine Haarmähne war fettig und verklebt, und er stank.
    »Wo sind sie?«, fragte er heiser.
    »Wo ist was?« Ich fuhr zu seinem Begleiter herum, der in etwas besserem Zustand zu sein schien. »Und wo sind mein Hausmädchen und ihre Söhne?« Wir standen in der Küche, und das Herdfeuer war aus; Mrs. Bug war heute Morgen nicht erschienen, und wo auch immer Amy und die Jungen sich aufhielten, sie waren schon länger fort.
    »Weiß nicht.« Der Mann zuckte gleichgültig mit den Achseln. »War keiner hier, als wir gekommen sind.«
    »Wo sind die Juwelen?« Donner packte meinen Arm und riss mich zu sich herum. Seine Augen waren tief eingefallen, und seine Hand war heiß; er hatte Fieber.
    »Ich habe keine«, sagte ich knapp. »Du bist krank. Du solltest -«
    »Doch! Ich weiß, dass sie hier sind! Jeder weiß das!«
    Das ließ mich innehalten. Da sich Gerüchte hier schnell verbreiteten, glaubte jeder zu wissen, dass Jamie einen kleinen Vorrat an Juwelen hatte. Kein Wunder, wenn auch Donner von diesem hypothetischen Schatz gehört hatte – und wenig wahrscheinlich, dass ich ihn vom Gegenteil überzeugen konnte. Doch versuchen musste ich es.
    »Sie sind fort«, erklärte ich deshalb.
    Bei diesen Worten flackerte etwas in seinen Augen auf.
    »Wie?«, sagte er.
    Ich zog eine Augenbraue hoch und wies auf seinen Komplizen. Wollte er, dass der Mann es hörte?
    »Geh Richie und Jed suchen«, sagte Donner knapp zu dem Banditen, der
achselzuckend aus der Küche ging. Richie und Jed? Wie viele Leute hatte er denn noch dabei? Nachdem der anfängliche Schreck, ihn zu sehen, jetzt nachließ, wurde mir bewusst, dass ich oben Fußgetrampel hörte und dass am anderen Ende des Flurs jemand ungeduldig Schranktüren zuknallte.
    »Mein Sprechzimmer! Ruf sie da heraus!« Ich stürzte auf die Flurtür zu, um es

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