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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Ehrwürden wünscht.‹ Ich glaube, ihm war nicht einmal da klar, warum ich sein Feld niedergebrannt hatte; womöglich hat er einfach gedacht, ich hätte plötzlich Lust gehabt, seine Gerste in Brand zu stecken.«
    Jamie lachte ebenfalls – ein höchst verunsicherndes Gefühl, weil er seine Zähne in mein Ohrläppchen gebohrt hatte.
    »Um«, sagte ich schwach. Ich spürte, wie mich sein roter Bart am Hals kitzelte, und die Haut unter meiner Handfläche war warm und glatt. »Die Indianer. Wie bist du mit den Cherokee zurechtgekommen?«
    »Gut.«
    Er bewegte sich plötzlich und wälzte sich auf mich. Er war sehr kräftig und sehr warm, und er roch nach Verlangen, stark und scharf. Die Laubschatten wanderten über sein Gesicht und seine Schultern und sprenkelten das Bett und die weiße Haut meiner weit geöffneten Oberschenkel.
    »Ich hab dich so gern, Sassenach«, murmelte er in mein Ohr. »Ich kann es mir genau vorstellen, du, halb nackt in deinem Hemd, und deine Locken fallen dir lose auf die Brust… ich liebe dich. Ich bete -«
    »Wie war das mit der Ruhepause und dem Essen?«
    Seine Hände schoben sich unter meinen Rücken, umfassten meine Pobacken und drückten zu, und ich spürte seinen Atem sanft und heiß auf meinem Hals.
    »Ich muss meinen -«
    »Aber -«
    »Auf der Stelle, Sassenach.« Er richtete sich abrupt auf und kniete sich vor mir auf das Bett. Ein schwaches Lächeln überzog sein Gesicht, doch sein Blick war dunkelblau und gebannt. Er nahm seine Hoden in die Hand, und sein Daumen bewegte sich langsam und überlegt an seinem drängenden Glied auf und ab.
    »Auf die Knie, a nighean «, sagte er leise. »Und zwar sofort.«

17
    Die Grenzen der Macht
    Von James Fraser, Esq., Fraser’s Ridge An Lord John Grey auf der Mount Josiah Plantage
     
    14. August 1773
     
    Mylord, ich schreibe, um dich von meinem neuen Amt in Kenntnis zu setzen, nämlich dem des Königlichen Indianeragenten, benannt durch das Südliche Department unter John Stuart.
     
    Ursprünglich war ich mir nicht im Klaren, ob ich dieses Amt annehmen sollte, doch wurden meine Ansichten eindeutiger, nachdem mir Mr. Richard Brown, ein entfernter Nachbar, und sein Bruder einen Besuch abstatteten. Ich nehme an, Mr. Higgins wird dir bereits von ihrem so genannten Komitee für die Sicherheit berichtet haben, das sofort zur Tat schritt und ihn festnehmen wollte.
     
    Sind dir in Virginia auch derartige Ad-hoc-Zusammenschlüsse bekannt? Die Situation ist dort vielleicht nicht ganz so unruhig wie hier oder in Boston, wo Mr. Higgins ebenfalls von ihrer Existenz berichtet. Jedenfalls hoffe ich, dass sie es nicht ist.
     
    Ich bin der Meinung, dass jeder vernünftige Mensch diese Komitees aus Prinzip missbilligen muss. Ihre erklärte Absicht ist es, Schutz vor Vagabunden und Banditen zu gewähren und in Gegenden, wo kein Sheriff oder Constabler greifbar ist, Kriminelle zu verhaften. Doch da ihr Verhalten keinem Gesetz außer dem Eigennutz gehorcht, gibt es eindeutig nichts, was verhindern könnte, dass eine solche irreguläre Miliz zu einer größeren Bedrohung für die Bürger wird als die Gefahren, vor denen sie sie angeblich schützen will.
     
    Doch ihr Reiz ist unübersehbar, vor allem in einem Fall, wie wir ihn hier durch unsere abgelegene Lage haben. Das nächste Gerichtshaus ist – oder war – drei Tagesritte entfernt, und in der ständigen Unruhe nach dem Regulatorenaufstand hat sich selbst dieser wenig zufriedenstellende Zustand noch verschlechtert. Der Gouverneur und sein Rat befinden sich in ständigem Konflikt mit der Versammlung, das Berufungsgericht
existiert so gut wie nicht mehr, es werden keine Richter mehr eingesetzt, und es gibt gegenwärtig keinen Sheriff in Surry County, nachdem der letzte Inhaber dieses Amtes selbiges niederlegte, als man ihm drohte, sein Haus in Brand zu stecken.
     
    Die Sheriffs von Orange und Rowan County gehen ihren Ämtern zwar nach – doch sie sind bekanntermaßen so korrupt, dass sich niemand in ihre Abhängigkeit wagt, es sei denn, er hätte selbst in sie investiert.
     
    Wir hören in diesen Tagen immer wieder, dass Häuser in Brand gesetzt werden, von Überfällen und ähnlichen Unruhen im Kielwasser des kürzlichen Kriegs der Regulatoren. Gouverneur Tryon hat zwar einige der in diesen Konflikt verwickelten Männer offiziell begnadigt, hat aber nichts unternommen, um zu verhindern, dass man vor Ort Vergeltung an ihnen übte; sein Nachfolger ist noch weniger in der Lage, mit derartigen Ereignissen

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