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Ein Hauch von Seele

Ein Hauch von Seele

Titel: Ein Hauch von Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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jammernden Poltergeistkasten warf er in den Kofferraum seines Wagens, dann stieg er selbst in den Mercedes ein und gab Gas. Dabei behielt er das Display des Handys im Auge, um die Ortungsdaten weiter verfolgen zu können. Beinahe wäre er deshalb in eine Baustelle gerast. Die Straßensperre bemerkte er erst im letzten Moment,und um ein Haar hätte es für eine Vollbremsung nicht mehr gereicht.
    „Ja, zum Teufel! Haben die denn immer noch genug Geld in der Staatskasse, um sinnlos die Straßen aufzureißen?“ Er reckte den Hals, um nach einer Möglichkeit zu suchen, die Sperre zu umfahren. Es gab keine. Also musste er zu Fuß weiter. Jeremy sprang aus dem Wagen und registrierte erst jetzt das Unheil: Da klebte grüne Farbe an seinem Ledersitz. Ahnungsvoll zog er an seiner Jacke, um deren Rückseite zu betrachten. Grün! Er nahm sich die Zeit, um bis drei zu zählen.
    „Zedrik, das wirst du mir büßen. Das kommt davon, wenn man alles allein machen muss“, sagte er dann drohend und rannte los. Mit einem Satz war er über die Sperre hinweg, mit einem zweiten über ein Baggerloch gesprungen und schaffte es mit einem dritten in eine abzweigende Straße. Die lief er bis zur Hälfte hinauf und musste sich nun nach links halten. Schon vernahm er wildes Gekreisch. Weit, viel zu weit vor sich entdeckte er Zedrik, der vor einer Schar messerschwingender Kobolde floh. Sein Partner steckte in extremen Schwierigkeiten, wie Jeremy sofort erkannte. Denn ein Succubus war kurz vor dem Vollmond nicht mehr in der Lage zu kämpfen. Sein einziger Gedanke galt Sex. Es war daher schon ein Wunder, dass Zedrik vor den gefährlichen kleinen Dämonen davonrannte und ihnen nicht küssend um den Hals fiel.
    Ich schaffe es nicht, fuhr es ihm sorgenvoll durch den Kopf. Ich bin zu weit weg.
    Trotzdem verdoppelte er seine Anstrengung, Jäger und Gejagten zu erreichen.
    Es blieb vergebliche Mühe. Die Kobolde stürzten sich wie ein Schwarm Hornissen auf Zedrik, der lediglich einen hilflosen Schrei ausstoßen konnte, ehe die Kobolde ihn zu Boden rissen und mit ihren kurzen Klingen auf ihn einstachen.
    „Aufhören! He!“, brüllte Jeremy. Da wurde er von einer Limousine mit schwarzen Scheiben überholt. Das Fahrzeug raste so dicht an ihm vorbei, dass der Außenspiegel an seiner Jacke zupfte, und es hielt genau auf die Kämpfenden zu. Mit quietschenden Reifen blieb der Wagen stehenund einige Männer stürmten auf die Kobolde los. Sie hatten Schwerter dabei, mit denen sie ohne zu zögern auf die Wichte einschlugen. Das Geschrei erreichte neue Dimensionen. Jeremy setzte zum Endspurt an und entdeckte Zedrik, der sich aus dem Getümmel schlängelte, schwankend auf die Beine kam und hastig davonhumpelte, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
    „Zedrik!“ Er hätte lauter sein müssen, doch allmählich war er aus der Puste. In der nächsten Sekunde war Zedrik um eine Häuserecke verschwunden. Die letzten Yards legte er langsam zurück, wobei er die fremden Männer fest im Blick hielt. Die hatten die Kobolde gnadenlos niedergemetzelt und warteten nun bei der Limousine auf ihn. Jeremy stellte fest, dass auf ihren Schwertklingen silbern schimmernde Siegel eingraviert waren. Diese Leute besaßen Waffen der Extraklasse.
    „Vielen Dank, dass Sie meinem Partner zu Hilfe gekommen sind“, sagte er und suchte nach einem Hinweis, der ihm verraten würde, wer diese gut bewaffneten Herren waren.
    „Bitte steigen Sie in den Wagen, Mylord“, wurde er höflich aufgefordert. Einer der Männer öffnete ihm die Tür zum Beifahrersitz.
    „Den Lord können Sie getrost weglassen. Wer sind Sie überhaupt?“
    „Bitte, Mylord. Madame de Lorville verlangt Sie zu sprechen.“
    Schon wieder diese verflixte Königin! Jeremy hielt es für gesünder , ohne einen weiteren Kommentar in die Limousine zu steigen. Kaum hatte er Platz genommen, da wurde die Tür zugeschlagen und er fand sich im Dunkeln wieder. Hinter ihm wurde eine schwarz getönte Trennscheibe herunter gelassen. Jeremy drehte sich in seinem Sitz um und blickte genau in ein kühles, bleiches Porzellangesicht.
    „Blandford, wie schön, dass Sie sich auch hier einfinden.“
    „Guten Tag, Madame de Lorville. Bitte verzeihen Sie meinen derangierten Anblick.“
    „Sie scheinen sich optisch allmählich Ihrem Partner anzupassen, Blandford. Sagen Sie mir, weshalb Sie nicht in der Lage sind, auf ihn aufzupassen.“ Die Vampirkönigin sprach in einem Ton mit ihm, in dem man kleine Kinder zu schelten pflegte.
    „Madame, ich war

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