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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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hässliche kleine Petze. Ich wüsste nur zu gern, was aus deinem Ruf werden würde, wenn die Leute wüssten, dass dein Vater eine gewöhnliche kleine Revuetänzerin zur Geliebten hat.«
    »Das ist nicht wahr«, fuhr Gwendolyn voller Panik auf. Sie war den Tränen nah. Lydia warf Emerald einen ängstlich flehenden Blick zu, doch aufzuhören, aber Emerald achtete gar nicht auf sie. Wenn Gwendolyn mit ihrer Selbstgerechtigkeit sie in Schwierigkeiten bringen wollte, dann hatte sie es verdient, in die Schranken verwiesen zu werden.
    »O doch. Dein Vater ist nichts als ein schäbiger Ehebrecher, Gwendolyn. Deine arme Mutter.«
    »Nein.« Gwendolyns Lippen zitterten. Jetzt zieht sie eine Fratze wie ein Schwein, dachte Emerald gehässig, als Gwendolyn schluckte und schniefte. »Du lügst. Ich erlaube nicht, dass du so etwas herumerzählst.«
    Emerald lächelte spöttisch. »Aha? Dann ist es wohl auch gelogen, dass dein Vater versucht hat, seine Hand unter meinen Rock zu schieben und mich zu küssen, was?«
    »Oh«, meldete sich Lydia zu Wort, »das hat Onkel Henry bestimmt nicht so gemeint, Emerald. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, hat er mich auch geküsst.«
    In Gwendolyns scharlachrotem Gesicht bildeten sich weiße Flecken.
    »Na, siehst du, Gwendolyn«, sagte Emerald gespielt freundlich. »Also, willst du jetzt, dass ich der Comtesse von deinem Vater erzähle, oder …«
    »Schon gut, ich sage ihr nichts von den jungen Männern«, gab Gwendolyn klein bei.
    Emerald neigte den Kopf in majestätischer Anerkennung von Gwendolyns Unterwerfung. Wirklich clever von ihr, diese Geschichte zu erfinden, sie hätte Gwendolyns Vater mit einer Revuetänzerin gesehen. Was für eine Idiotin Gwendolyn doch war. Jeder wusste, dass ihre Familie kein Geld besaß, was glaubte sie denn, wie um alles in der Welt ihr Vater sich eine Geliebte leisten könnte?

7
    London
    Mit gesenktem Kopf, den Schirm gegen den waagerechten Februarregen aufgespannt, eilte Rose auf dem Heimweg von der Arbeit durch die King’s Road. Der Wind war eisig, und sie konnte es kaum erwarten, ins Warme zu kommen. In ihrer Eile sah Rose die beiden Männer nicht, die vor ihr auf dem Gehweg standen, bis sie praktisch mit ihnen zusammenstieß. In dem Versuch, um sie herumzugehen, verlor sie beinahe den Halt, und eine starke Hand packte zu, damit sie nicht stürzte. Als sie aufschaute, um sich zu bedanken, erkannte Rose den Friseur von der Party, Josh Simons.
    »Na so was, die Innenausstatterin«, witzelte er.
    »In der Ausbildung zur Innenausstatterin«, korrigierte Rose ihn.
    »Was habe ich falsch gemacht, Vidal?«, fragte er seinen Begleiter traurig. »Ich habe ihr einen kostenlosen Haarschnitt angeboten, wenn sie mir im Gegenzug ein paar Tipps für die Innenausstattung meines neuen Salons gibt, aber sie hat mein Angebot ausgeschlagen.«
    »Kluges Mädchen«, antwortete der Angesprochene mit einem Grinsen. »Sehen Sie, junge Frau, wenn Sie wirklich einen anständigen Haarschnitt wollen, dann kommen Sie zu mir, Vidal Sassoon.«
    »Er hat mir Arbeit gegeben, als wir von Raymond weggingen, und dann hat er mir geholfen, meinen eigenen Salon zu gründen«, warf Josh ein.
    »Er meint, dass ich ihm Geld geben musste, damit er ging.«
    Sie lachten beide, offensichtlich waren sie gute Freunde, und Rose entspannte sich.
    Josh schenkte ihr ein warmes Lächeln und schüttelte warnend den Kopf, als er Vidal erklärte: »Ich weiß, was du im Schilde führst, Vidal, aber ich lasse nicht zu, dass du diese Haare unter deine Schere bekommst. Ich habe sie zuerst gesehen. Also«, sagte er zu Rose, deren Arm er immer noch hielt, »da Sie schon hier sind, warum kommen Sie nicht rein und werfen einen Blick in meinen Salon?«
    »Sie können ruhig mit ihm gehen«, sagte Vidal. »Seien Sie versichert, dass es keinen Zweck hat, ihm zu widersprechen – wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, gibt er nicht so schnell auf. Abgesehen davon würden Sie dem Rest der Welt und mir einen Gefallen tun, wenn Sie ihm ein bisschen zur Hand gingen. Nach dem zu urteilen, was ich bislang von seinem Salon gesehen habe, will keine junge Frau, die den Namen verdient, sich da drin die Haare schneiden lassen. Und da ich ihm das Geld dafür geliehen habe, würde ich es gern sehen, wenn er damit auch etwas verdient, damit er es mir zurückzahlen kann.«
    Wie konnte sie da nein sagen? Sich nach so einem Appell immer noch zu weigern wäre wirklich herzlos.
    »Na gut«, stimmte Rose zu, »aber ich bin

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