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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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er ihr eine lange, schlanke Schachtel mit einer gefährlich aussehenden Hutnadel mit einem hübschen Perlen-und-Strass-Kopf überreicht.
    »Ich bin in einem Trödelladen darauf gestoßen«, hatte er ihr lachend erklärt. »Und jetzt, da du sie hast, lässt du sie auch zum Einsatz kommen, wenn der alte Russell sich dir noch einmal nähert.«
    Josh konnte sie immer zum Lachen bringen, egal wie niedergeschlagen sie war.
    Und sie war niedergeschlagen, gestand Rose sich ein. Die Situation mit John und Amber war nicht das Einzige, was sie bedrückte. Der Wunsch, der traditionellen Art der Innenausstattung, in der sie ausgebildet wurde – die Art von Innenausstattung, wie sie auch ihre Tante in ihrem Laden in der Walton Street anbot –, den Rücken zu kehren, wurde immer stärker. Sie wollte sich viel lieber auf die kreativen Möglichkeiten konzentrieren, die sie im kommerziellen Bereich sah. Früher wäre Amber die Erste gewesen, mit der sie so etwas besprochen hätte, denn Rose hatte geglaubt, ihre Tante verstünde sie und wüsste, was sie empfand. Egal, was sie ihr für einen Rat gegeben hätte, sie hätte Roses ureigenstes Interesse an erste Stelle gesetzt. Doch jetzt zögerte Rose, Amber von ihren Träumen zu erzählen. Sie litt unsäglich unter dem Gefühl, dass der Mensch, den sie am meisten liebte und dem sie am meisten vertraute, sie verraten hatte. Amber war für sie immer wie eine Mutter gewesen, doch jetzt fühlte Rose sich betrogen, hintergangen und sehr einsam.

21
    »Natürlich bin ich entzückt, dass ihr so glücklich seid, aber ich muss doch sagen, dass ich auch enttäuscht bin, dass du es nicht für angebracht gehalten hast, dich mir anzuvertrauen, Alessandro.«
    Sie hatten sich zum Nachmittagstee im Savoy getroffen, Emeralds strategisch gewähltem Schauplatz. Obendrein hatte sie – mittels eines kleinen Unfalls, bei dem sich leider ein Absatz ihres Schuhs gelöst hatte, sodass sie noch einmal nach Hause zurückkehren mussten – dafür gesorgt, dass sie und Alessandro ein klein wenig zu spät kamen, sodass seine Mutter zuerst da gewesen war und auf sie warten musste.
    Die Prinzessin war jeden Zoll so formidabel, wie Emerald sie sich vorgestellt hatte, und mehr. Groß und elegant und mit einer Aura von Queen Mary saß sie mit steifem Rücken auf ihrem Stuhl und tat, als lächelte sie sie wohlwollend an, während ihr Blick kalt war, zumindest wenn sie ihn auf Emerald richtete.
    Nicht dass Emerald der Gedanke, dass Alessandros Mutter sie nicht mochte, auch nur im Geringsten störte. Nur eine Frau konnte die Kontrolle über Alessandros Leben haben, und diese Frau würde von nun an Emerald sein.
    »Alessandro wollte nicht so durch und durch selbstsüchtig sein und dir von unserem Glück erzählen, während du deine Cousine pflegen musstest, Schwiegermama, nicht wahr, Alessandro, Schatz?«, antwortete Emerald zuckersüß für ihren Gemahl, was seine Mutter mit einem eisigen Blick quittierte.
    »Alessandro weiß, dass für mich sein Glück immer an erster Stelle steht. Und abgesehen davon, welche Mutter würde nicht gern das Glück ihres Sohnes teilen?«
    In ihren Worten lag eine so gut verborgene Herausforderung, dass Alessandro sie nicht mitbekam. Die Prinzessin wandte sich von Emerald ab und ihrem Sohn zu, wobei es ihr gelang, Emerald den Blick auf Alessandro zu versperren, sodass sie sich effektiv zwischen die beiden gedrängt hatte, als sie fragte: »Du findest deine Mutter doch sicher nicht so unmenschlich, oder, Alessandro?«
    Emerald wusste genau, was ihre Schwiegermutter vorhatte, doch das würde sie nicht dulden. Während Alessandro noch nach den rechten Worten suchte, schritt sie ein – wörtlich wie bildlich gesprochen: Sie stand von ihrem Stuhl auf, trat neben ihren Gemahl und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Natürlich nicht«, antwortete sie für ihn. »Er findet, du bist die wunderbarste Mutter der Welt. Ich muss gestehen, ich bin schon ziemlich eifersüchtig, und ich hoffe, dass mein Sohn mich einst so lieben wird wie Alessandro dich. Ich werde sicher alles tun, dass dem so ist.«
    Jetzt wurde sie mit kaltem Blick gemessen, und ein leichtes Stirnrunzeln verunstaltete die glatte Stirn der Prinzessin. Emerald lächelte und genoss ihren Triumph.
    »Wir dürfen nicht zu viel von deiner Zeit beanspruchen, Schwiegermama. Ich weiß, wie schwer es für dich sein muss, deine Cousine allein zu lassen, wo es ihr so schlecht geht.«
    »Du bist wirklich eine sehr aufmerksame junge Frau,

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