Ein Hauch Von Sterblichkeit
wir den Fernseher so laut drehen?«, fragte sie klagend.
»Entschuldige.« Er drehte die Lautstärke ein wenig herunter. Die Nachrichtensendung hatte zu einem anderen Thema gewechselt. Alan kehrte zu seinem Platz zurück.
»Ich habe heute Nachmittag mit ihm gesprochen. Er heißt Tristan Goodhusband und lebt draußen in Castle Darcy. Eigentlich war ich bei seiner Mutter, einer echten Dame, die ein Tierschutzkomitee organisiert. Ich dachte mir gleich, dass Tristan ziemlich erledigt aussieht – kein Wunder, wenn er bei Einbruch der Morgendämmerung am Hafen war. Er war offensichtlich gerade erst wieder zurück, als ich ihm begegnet bin.«
»Nun, zumindest wurde er nicht verhaftet.«
»Nein. Es waren viele Leute dort. Vielleicht war er vorsichtig, oder er wurde gewarnt.« Markbys Blick war gedankenverloren.
»Ich werde Prescott sagen, dass er sich mit der dortigen Polizeidienststelle in Verbindung setzen soll … wo war es? Dover? Für den Fall, dass Goodhusband einer von denen ist, deren Personalien aufgenommen wurden.« Ein summendes Geräusch aus der Küche verkündete, dass die Pizza fertig war. Eine Weile später, nachdem sie gegessen und die Flasche Wein geleert hatten, fragte Meredith:
»Dieser Goodhusband – hat er vielleicht etwas mit dem zu tun, was Sally und Liam passiert ist?«
»Nicht, dass wir wüssten, auch wenn Liam einen Brief von seiner Mutter, Yvonne Goodhusband, bekommen hat, in dem sie ihren Besuch ankündigt, um mit Liam über seine Tierversuche zu reden. Liam Caswell hat außerdem einen weiteren anonymen Brief bekommen. Behalt das aber bitte für dich! Vielleicht erzählt dir Sally davon, wenn du sie triffst. Liam hat es jedenfalls ziemlich aus der Fassung gebracht.« Alan konnte seine Befriedigung darüber nicht verbergen.
»Was Mrs. Goodhusband betrifft, so hat sich herausgestellt, dass sie mit einer entfernten Verwandten von mir befreundet ist. Jemand wie sie kennt wahrscheinlich Leute für jede Lebenslage. Es war ziemlich peinlich, ehrlich.« Markby verzog das Gesicht.
»Wahrscheinlich kriege ich in den nächsten Tagen einen Anruf von meiner Cousine Annabelle, die wissen will, was ich bei ihrer Freundin Yvonne zu suchen hatte.«
»Du meinst, Yvonne Goodhusband lässt ihre Beziehungen spielen?« Meredith grinste ihn an.
»Nicht ganz. Obwohl sie das ohne Zweifel tun würde, wenn sie der Meinung wäre, dass es sie irgendwohin bringen könnte. Nein, ich nehme an, es ist ihr bevorzugter Modus Operandi. Sie nennt es Lobbyistenarbeit.« Er stellte sein leeres Glas ab.
»Keine Sorge, ich fange nicht an, über meine Arbeit zu reden. Es interessiert dich wahrscheinlich sowieso nicht.« Meredith blickte ihn ernst an.
»Diesmal betrifft es eine Freundin von mir, und ich mache mir Sorgen um Sally. Ich habe sie seit der Auktion nicht mehr gesehen, deswegen wusste ich auch nichts von diesen neuen Briefen. Ich hätte sie angerufen, aber das Telefon steht in Liams Arbeitszimmer, und ich hatte keine Lust, mit ihm zu reden.« Sie zögerte.
»Ich schätze, ich muss mir ein paar Gedanken um Liam machen. Er war ohne jeden Zweifel derjenige, dem die Briefbombe galt. Wer auch immer es war, möglicherweise versucht er es erneut. Was meinst du?« Alan schwenkte nachdenklich den letzten Tropfen Wein in seinem Glas.
»Ja. Ich glaube, der Absender wird es erneut versuchen. Aber etwas anderes diesmal, weil jetzt jeder auf Päckchen achtet. Vielleicht bringen sie eine Bombe an Caswells Wagen an, das kommt oft vor. Beiden Caswells wurde gezeigt wie sie morgens ihre Fahrzeuge überprüfen müssen. Die Wagen stehen nachts in der Garage, nicht draußen, was ein wenig hilft. Und die Garage wurde mit einem neuen Schloss gesichert.« Alan trank den letzten Schluck Wein.
»Das Wort ›Garage‹ trifft es eigentlich nicht richtig. Eher ›Scheune‹. Hast du sie schon mal gesehen?« Als Meredith den Kopf schüttelte, fuhr er fort:
»Reichlich Platz für beide Wagen und eine Menge alter Möbel.«
»Tante Emilys Möbel.« Meredith streckte sich auf dem Sofa aus.
»Soll ich uns noch eine Flasche holen?«
»Nein, bitte nicht! Ich muss noch nach Hause fahren.«
»Musst du nicht, wenn du nicht möchtest«, lud sie ihn lächelnd ein. Er lächelte zurück, bedauernd.
»Muss ich doch, Liebling, leider! Ich wünschte, es wäre nicht so. Aber ich muss gleich morgen Früh frisch und ausgeruht sein und einen wachen Verstand haben.« Sie beobachtete sein Gesicht.
»Du machst dir Sorgen, habe ich Recht?«
»Ja, ich mache
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