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Ein Haus für vier Schwestern

Ein Haus für vier Schwestern

Titel: Ein Haus für vier Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgia Bockoven
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Wieder wollte er ihr die Blumen aufdrängen. »Gib mir die Chance, und ich werde den Rest meines Lebens damit verbringen, es wiedergutzumachen.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust, dabei dachte sie an Rachel und Jeff. Daran, wie Rachel sich gefühlt haben musste, als sie von Jeffs Affäre erfuhr.
    »Es ist dir also egal, dass du Judy das Herz gebrochen hast? Was um Himmels willen hat sie denn verbrochen, um eine solche Behandlung zu verdienen? Von dir – und von mir?«
    »Das weißt du genauso gut wie ich. Sie ist eine Klette. Jahrelang hat sie an mir geklebt und mir die Luft abgedrückt. Das halte ich nicht mehr aus. Nicht mal für die Kinder. Wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich sie schon vor langer Zeit verlassen.«
    »Ach so?« Vor ihrem geistigen Auge stand das Bild, wie er den Arm um Judy gelegt, sie angelächelt und geküsst hatte. »Willst du damit etwa sagen, dass du zu ihr zurückgegangen bist, weil dir klar war, dass ich dich nicht verlassen würde?«
    »Du drehst mir das Wort im Mund herum.«
    »Dann stell es richtig.«
    »Ich bin wegen der Kinder zurück. Das wusstest du. Du warst damit einverstanden, dass sie vorgehen.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Wie meinst du das?«
    »Warum gehen sie jetzt auf einmal nicht mehr vor?«
    »Du bist weg.«
    »Also bin ich jetzt diejenige, die zählt?«
    »Das warst du immer.« Er nahm ihre Hand. »Ich musste es nur erst merken. Ein Zukunft ohne dich kann ich mir nicht vorstellen.«
    Sie entriss ihm ihren Arm. »Du bist wohl völlig durchgedreht, du Mistkerl.«
    Ärgerlich riss er das grüne Seidenpapier von den Rosenstängeln und zog eine kleine Samtschachtel aus dem Strauß. Er streckte sie ihr entgegen.
    »Ich wollte es richtig machen, mit allem Drum und Dran. Auf die Knie sinken und dir das überreichen. Ich habe bei La Harve’s einen Tisch reserviert. Du weißt, wie schwierig das ist. Vor allem so kurzfristig. Champagner. Schlagsahne.«
    Sie starrte auf die Schachtel und wusste, was sich darin befand. Wie oft hatte sie diesen Augenblick herbeigesehnt.
    Zu gern hätte sie gewusst, was er für sie ausgesucht hatte. Sicher einen Riesenklunker. Ein, zwei oder drei Karat? Drei wäre ziemlich großkotzig, aber ausschließen würde sie es nicht. Sie könnte ihn nehmen, als Geschenk, nicht als Verlobungsring. Und ihn dann für gemeinnützige Zwecke versteigern lassen.
    Sie schob seine Hand zur Seite. »Kein Interesse.«
    »Willst du ihn dir nicht mal ansehen?«
    »Nein.«
    Entweder glaubte er ihr nicht oder er meinte, angesichts des Rings würde sie in die Knie gehen. Jedenfalls öffnete er die Schachtel und hielt sie ihr unter die Nase.
    »Der größte Stein, den es an der ganze Westküste für Geld zu kaufen gibt.«
    Er sah aus wie ein funkelnder Golfball.
    »Du lieber Himmel, ich kann nicht glauben, dass du wirklich gedacht hast, ich würde so etwas tragen. Schau, dass du nach Hause kommst, Marc.«
    »Ich bin zu Hause.« Er nahm den Ring heraus und hielt ihn in die Höhe.
    »Du machst es mir leicht.«
    Sie bückte sich, hob die Blumen auf und drückte sie ihm in den Arm. Dann schob sie ihn zur Tür hinaus. Die heiße Luft umfing sie wie eine beklemmende Umarmung.
    »Mach’s gut, Marc.«
    »Ich gebe dir ein paar Tage Bedenkzeit.«
    »Das wird nichts ändern.«
    Auf der ersten Treppenstufe blieb er stehen und drehte sich um. »Du liebst mich immer noch, Ginger. Ich merke das.«
    »Wenn das stimmt, werde ich schon drüber wegkommen.«
    »Nein, wirst du nicht.«
    »Hör auf damit, Marc. Bring den Ring dahin zurück, wo du ihn gekauft hast, und …«
    Er warf die Rosen auf den Gang, packte und küsste sie. Dabei presste er seinen Mund auf ihren und versuchte, mit seiner Zunge zu erzwingen, was sie freiwillig nicht zu geben bereit war.
    »Damit du dich daran erinnern kannst, wenn du einsam in deinem Bettchen liegst.«
    Sie wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Ich kann gut allein sein. Darin habe ich richtig viel Übung.«
    Sein letzter Trumpf hatte nicht gestochen. Das Spiel war vorbei. Aber ohne ein Wort abzuziehen, entsprach nicht seinem Stil.
    »Du hast meine Nummer.«
    Sie hatte sich gut gehalten, nichts von sich preisgegeben, was sie nicht preisgeben wollte. Sie hatte alles getan, um ihn davon zu überzeugen, dass er ihr egal war. Und er hatte ihr geglaubt, weil er sie mit seinen eigenen Maßstäben maß. Er würde nur trauern, wenn er an das Geld dachte. Sie wäre schnell vergessen – und ersetzt.
    Ginger ging in ihre Wohnung und verwarf

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