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Ein Haus für vier Schwestern

Ein Haus für vier Schwestern

Titel: Ein Haus für vier Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgia Bockoven
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dir reden.«
    Christina setzte das Tablett wieder ab. »Was liegt an?«
    »Was machen wir mit Thanksgiving? Jeff ist dann wahrscheinlich wieder zu Hause. Rachel kann sich unmöglich um ihn kümmern und gleichzeitig ein Festessen vorbereiten.«
    Sie hätte sich denken können, dass das kommen würde. Elizabeth war eine Kombination aus Innenausstatterin und Cheforganisatorin. Das war tödlich für Leute, denen das ganze Feiertagsgetöse auf die Nerven ging.
    Die Thanksgiving-Feierlichkeiten der letzten vier Jahre waren für Christina das reinste Fiasko gewesen. Am besten war noch das Fest bei einer Freundin gelungen, auf dem sich alle total zugeknallt hatten. Den Truthahn hatten sie erst um acht in den Ofen geschoben. Seine Füllung hatte aus den Innereien bestanden, einschließlich der Plastiktüte, in der sie verpackt waren.
    »Es gibt bestimmt irgendwo ein Restaurant, das einen Lieferservice hat«, meinte Christina.
    Elizabeth stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
    »O Gott, du bist unglaublich leicht zu durchschauen. Okay, was schwebt dir denn so vor?«
    »Wir könnten kochen.«
    »Wir?«
    »Wir drei.«
    »Als ob das funktionieren würde. Du setzt ein bisschen viel voraus, wenn du glaubst, ich könnte kochen.«
    »Das macht doch nichts.«
    »Okay, dann braten wir Fertigfüllung in der Pfanne an und machen eine Dose Bratensoße warm. Und was ist mit Sam, Stephanie und den Jungs?«
    »Wäre es denn so schlimm, wenn sie mitkämen?«
    »Alle?«
    »Ja.«
    »Plus ich und Ginger. Das sind sieben. Plus Rachels Familie, das sind elf. Logan …«
    »Der wird nicht mehr da sein. Er muss nächste Woche wieder arbeiten. Aber er wird an Weihnachten kommen.«
    Christina kämpfte auf verlorenem Posten. »Also gut. Was soll’s? Was geht mich das überhaupt an?«
    »Vorsicht«, meine Elizabeth mit sarkastischem Unterton. »Deine Begeisterung könnten einen auf falsche Ideen bringen.«
    »Was sollte ich denn deiner Meinung nach sagen? Ich habe überhaupt keine Ahnung von dem ganzen Zeug.«
    »Ich zeige dir alles.«
    Christina nahm wieder das Tablett. »Ich bin begeistert.«
    Sie drückte mit der Hüfte die Schwingtür zum Wohnzimmer auf. »Hey, ratet mal, was passiert ist«, sagte sie zu Rachel und Ginger. »Elizabeth hat beschlossen, dass wir alle zusammen hier Thanksgiving feiern.«
    Es folgte ein erstauntes Schweigen. Rachel erholte sich als Erste. »Wollt ihr das wirklich?«
    »Die Frage ist eher, ob das klug wäre«, sagte Ginger. »Jeff ist bis dahin zu Hause. Du brauchst nicht das ganze Haus voller Leute, wenn …«
    »O doch«, protestierte Rachel. Die Abschürfungen um ihre Augen waren zu einem grünlichen Gelb verblasst. Sie versuchte nicht mehr, sie mit Make-up zu verdecken. »Jeff hätte so gern wieder ein normales Familienleben. Und die Kinder wären begeistert.«
    »Was ist mir dir, Ginger?«, fragte Elizabeth. »Fährst du nach Denver?«
    »Ich werde dieses Jahr Weihnachten zu Hause verbringen. Ich fahre nie an beiden Feiertagen.«
    Elizabeth strahlte. »Dann ist das beschlossene Sache. Ich werde einkaufen gehen, bevor ich heute fahre. Hat jemand noch ein besonderes Familienrezept oder eine Tradition, die wir berücksichtigen sollen?«
    Christina stöhnte.
    »Ach, halt doch die Klappe«, sagte Ginger, meinte das aber nicht böse. »Wir sind dir nur zuvorgekommen. Wenn Elizabeth nicht von allein dran gedacht hätte, hättest du einen Weg finden müssen, uns auf die richtige Idee zu bringen.«
    »Das ist doch Quatsch. Meine hausfraulichen Fähigkeiten beschränken sich darauf, Schimmel aus dem hinteren Teil des Kühlschranks zu entfernen. Erinnert ihr euch vielleicht, dass ich in Mexiko geboren wurde? Da gibt es kein Thanksgiving.«
    »Ich hasse Süßkartoffeln«, sagte Ginger.
    »Und ich liebe Hackfleischpastete«, fügte Rachel hinzu.
    Alle starrten sie an, als wäre sie eine Außerirdische.
    Christina verzog das Gesicht. »Du machst Witze, oder?«
    »Ich mag Früchtebrot«, gestand Elizabeth.
    »Okay«, sagte Ginger. »Da wir beim Aufdecken schmutziger Festtagsgeheimnisse sind, kann ich es ruhig zugeben: Ich liebe diese altmodische Soße aus Geflügelinnereien.«
    »Igitt«, war die einstimmige Reaktion.
    Rachel lachte. »Klingt fast so, als sollten wir uns an die Grundrezepte halten.«
    Elizabeth nickte. Sie konnte beides, Grundrezepte und ausgefallene Sachen. Es ging im Grunde gar nicht um das Essen, es ging um das Zusammensein. Sie hatten nur noch ein gemeinsames Treffen. Im Dezember würden sie den letzten

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