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Ein Haus für vier Schwestern

Ein Haus für vier Schwestern

Titel: Ein Haus für vier Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgia Bockoven
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kannte. Über sein Mitgefühl und seine Hingabe, über seine Liebe zu den Menschen und seinen unternehmerischen Scharfsinn. Sie hatten ihn den König der Lagerhallen von Nordkalifornien genannt.
    Sam kam auf der gegenüberliegenden Seite des Pools an. »Vielleicht sind es ja mehr als fünfzigtausend. Hunderttausend?«
    Mit hunderttausend Dollar ließe sich eine Menge anfangen. Stephanie könnte ihr Aufbaustudium machen, ohne nebenher arbeiten zu müssen. Michael würde ohne ihre Hilfe fünf Jahre brauchen, um die Anzahlung für sein Haus zusammenzubekommen. Eric versuchte verzweifelt, die Finanzierung für das Wintersportgeschäft in Aspen auf die Beine zu stellen, das er kaufen wollte. Hätten sie Hunderttausend, dann könnten sie ihm helfen.
    »Du denkst also, ich sei käuflich?«, schlug sie den Ball zurück in sein Feld.
    »Das sind wir doch irgendwo alle, Lizzy, entschuldige, Elizabeth.«
    »Würdest du das bitte bleiben lassen. Ich habe dir doch gesagt, dass es mir gefällt, wenn du …« In diesem Augenblick erkannte sie, was er gemacht hatte. »Also gut, ich ändere meine Meinung – ab und zu. Das bedeutet aber nicht, dass das in diesem Fall genauso ist.«
    Er schwamm wieder zu ihr hin und zog ihre Beine um seine Hüfte. »Komm her«, sagte er.
    Sie gehorchte ihm. »Und was nun?«
    Er lächelte schelmisch. »Tja, jetzt habe dich da, wo ich dich haben wollte.«
    »So?«
    »Ich glaube, ich kann dich zur Vernunft bringen.«
    Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und versuchte, ihn wegzuschieben. »Ist das Geld wirklich so wichtig für dich?«
    »Das Geld interessiert mich einen feuchten Kehricht. Mach damit, was du willst. Chartere ein Flugzeug und verteil es über der Stadt. Ich will einfach nicht, dass du deine Schwestern verpasst. Ihr seid Blutsverwandte. Das bedeutet etwas.«
    »Über was sollen wir uns denn deiner Meinung nach unterhalten, wenn wir unsere Blutgruppen ausgetauscht haben? Ich habe mit diesen Frauen nichts gemeinsam, Sam.«
    »Soll ich mitkommen?«
    »Du triffst dich doch am Montag mit diesem Typen aus Chicago.«
    »Das kann ich absagen.«
    Sam hatte monatelang versucht, diesem Termin zu bekommen. »Es bedeutet dir so viel?«
    Er wurde ernst. »Denk an all die Dinge, bei denen es dir leidtut, dass du sie nicht gemacht hast. Zum Beispiel, dass du deinen Vater nicht treffen wolltest, solange es noch möglich war. Um ihm zu sagen, was es für dich bedeutet hat, dass er dich und deine Mutter verließ. Ich möchte einfach nicht, dass diese Liste noch länger wird.«
    »Also gut«, lenkte sie schließlich ein. »Aber du wirst deinen Termin nicht absagen, ich fahre allein.«
    Er küsste sie auf die Innenseite ihrer Schenkel. »Nachdem das geklärt ist, können wir uns ja erfreulicheren Dingen zuwenden.«
    »Woran dachtest du da?«
    Er schob seinen Finger in ihr Bikinihöschen und zog daran.
    Sie lachte. »Doch nicht hier.«
    »Warum denn nicht?«
    »Zum Beispiel wegen der Nachbarn.«
    »Die können uns gar nicht sehen.«
    »Sie können, wenn sie hinten im Garten sind.«
    Er streichelte sie unter dem Stoff, um seine erotischen Absichten zu unterstreichen. Ein leiser Seufzer entkam ihr. »Du weißt, was das mit mir anstellt, wenn du so seufzt«, murmelte er.
    Wieder lachte sie. »Dich bringt doch alles in Fahrt.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Nenne mir eine Sache, für die das nicht zutrifft.«
    »Scampi.«
    »Lass die Scampi weg, nur Knoblauch und Butter.«
    Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. »Wo darf ich das draufstreichen?«
    »Du bist unverbesserlich.«
    »Das gebe ich zu. Und du genießt ebenso wie ich, dass die Kinder aus dem Haus sind, gib’s zu!«
    »Es hat durchaus seine Vorteile.« Aber nur, wenn er zu Hause war. »Habe ich dir schon erzählt, dass das Programm für die Herbstkurse gekommen ist?«
    Er stieg aus dem Wasser und setzte sich neben sie. »Was hast du beschlossen?«
    »Ich habe am Mittwoch eine Verabredung mit dem Berater.«
    Er nickte. »Ich hole mir was zu trinken. Soll ich dir was mitbringen?«
    Die neckische Stimmung war verflogen. »Ein Bier, bitte.«
    Sie hörte, wie sich die Glasschiebetür öffnete und schloss, als Sam in die Küche ging. Kaum war sie allein, öffneten sich die Schleusen. Alle unterdrückten Gefühle bahnten sich einen Weg, die Tränen flossen.
    Früher war sie stärker gewesen, ihre Haltung nicht zu erschüttern. In letzter Zeit standen ihr ständig Tränen in den Augen oder sie heulte richtig. Sie hatte es auf die Wechseljahre

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