Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Haus für vier Schwestern

Ein Haus für vier Schwestern

Titel: Ein Haus für vier Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgia Bockoven
Vom Netzwerk:
geschoben, aber die Tests beim Arzt zeigten, dass es noch nicht so weit war.
    Sie lauschte auf die Tür. Sam würde gleich zurück sein. Wenn er sie so vorfand, würde er sofort wissen wollen, was mit ihr los war. Und das konnte sie ihm nicht sagen. Sie wusste es selbst nicht. Nicht wirklich. Sam würde das nicht akzeptieren, er wollte die Dinge immer in Ordnung bringen. Das gehörte zu seiner Natur und war einer der Charakterzüge, die sie am meisten an ihm liebte, wenn er sie damit nicht gerade zur Raserei trieb.
    Sie hörte, wie er zurückkam, ließ sich in den Pool gleiten und tauchte unter. Als er am Rand erschien, schenkte sie ihm ein verführerisches Lächeln, griff nach hinten und öffnete den Verschluss ihres Bikinioberteils.
    »Was werden die Nachbarn denken?«, fragte Sam.
    Die Antwort überraschte sie selbst genauso wie ihn. Sie zwinkerte ihm zu. »Dass du ein verdammt glücklicher Bursche bist.«

23
    Ginger
    »Ich wünschte, ich wäre auch adoptiert worden.«
    Diese Feststellung überraschte Ginger völlig. Sie warf einen kurzen Seitenblick auf Rachel, bevor sie die Spur wechselte, um auf die Benica Bridge zu kommen. Rachel starrte aus dem Fenster. »Warum denn das?«
    »Weil meine Mutter nicht gerade toll war. Die hätte im Wettbewerb zur Mutter des Jahres keinen Blumentopf gewonnen.«
    »Meine bestimmt auch nicht – wenn sie mich behalten hätte. Aus dem zu schließen, was ich gelesen habe, hatte die Karriere für sie wohl Vorrang vor allem und jedem.«
    »War sie nicht verheiratet, als sie gestorben ist?«
    »Verlobt. Mit dem Manager einer Plattenfirma.« Sie fuhr langsam auf die Mautstelle zu. »Ich denke, da ging es mehr ums Geschäft als um die Liebe, zumindest bei ihr. In den Artikeln stand, er wäre untröstlich über ihren Tod gewesen.«
    Rachel kramte vier Dollar aus ihrem Geldbeutel und gab sie Ginger. »Ich dachte, sie war über das Nach-oben-Schlafen schon lange raus, als sie starb.«
    »Das denkst du. Aber ich habe ein Bild von dem Typen gesehen. Es war bestimmt nicht sein Sixpack, den sie geliebt hat.« Ginger bezahlte die Maut und ordnete sich wieder in den fließenden Verkehr ein. »Was wird wohl in dem Testament stehen, was glaubst du?«
    »Keine Ahnung. Ich vermute mal, Jessie ging’s gut. In seinem Nachruf stand, er hätte verschiedene gemeinnützige Einrichtungen unterstützt.«
    »Da ist die Frage, ob für uns überhaupt was übrig geblieben ist.«
    Rachel sah sie fragend an. »Bist du knapp bei Kasse?«
    »Ich könnte ein neues Auto gebrauchen.« Ginger wand sich ein wenig. »Na ja, das hört sich jetzt wohl ziemlich geldgierig an.«
    »Du hast ihn zumindest noch einmal getroffen. Aber du hast mir nie erzählt, was beim letzten Mal passiert ist.«
    »Er hat geschlafen. Wir konnten gar nicht miteinander reden. Warst du auf der Beerdigung?«
    Rachel schüttelte den Kopf. »Ich war in Hongkong, um Probleme bei einem neuen Kunden in Ordnung zu bringen.«
    »Ich bin in Denver gewesen. Mein Vater hatte Geburtstag. Schon komisch, oder? Am selben Tag feiert mein einer Vater seinen Siebzigsten und der andere wird begraben. Ich wollte eigentlich rüberfliegen, aber das hätte einen ziemlichen Familienaufstand gegeben. Und ich glaube nicht, dass es für Jessie wichtig war, wer zu seiner Beerdigung kam. Er sah ziemlich übel aus, als ich ihn zum letzten Mal gesehen habe.«
    »Ich wollte heute eigentlich auch nicht kommen«, gestand Rachel ein.
    »Ach ja? Und was machst du dann hier?«
    Rachel zögerte. »Ich komme mir ziemlich scheinheilig vor, aber ich hoffe irgendwie, dass er mir etwas hinterlassen hat. Jeff und ich haben gestern einen Maklertermin gehabt. Wir werden für das Haus nicht einmal annähernd das bekommen, was wir uns vorgestellt haben.«
    »Ich dachte, auf dem Immobilienmarkt geht es wieder aufwärts?«
    »Tut es auch. Aber wir haben in einer teuren Phase gekauft, und das ist noch nicht so lange her. Mit all den Gebühren und Zinsen zahlen wir drauf. Wir bekommen bestenfalls genug, um ein Haus anzuzahlen, das halb so groß ist. Jeff denkt, er sollte lieber was mieten. Aber alle Mietobjekte, die infrage kommen, sind fast genauso teuer wie die Hypothek. Und wenn wie beide nur mieten, gibt uns die Einkommensteuer den Rest.«
    »Was halten die Kinder von einem Umzug?«
    »Wir haben ihnen noch nichts gesagt.«
    »Und was glaubst du?«
    »Sie werden es schwer haben, vor allem Cassidy. Aber wir können auf gar keinen Fall in dieser Gegend bleiben. Sie wird auf eine andere Schule

Weitere Kostenlose Bücher