Ein Haus für vier Schwestern
steckte ihn ihr in den Mund. Das ging so lange, bis von der Sahne fast nichts mehr übrig war.
Marc war immer ein einfallsreicher Liebhaber gewesen, aber heute kündigte sich etwas Neues an. Ginger verging fast vor Neugier und zitterte erwartungsvoll. Er zog einen Sahnestrich von ihren Brüsten über ihren Bauch bis hinunter zu dem Dreieck zwischen ihren Beinen. Er stand eigentlich gar nicht auf Oralsex und gewährte ihn ihr nur zu speziellen Gelegenheiten. Genauso machte sie es auch mit ihm. War das nicht ein Zeichen für eine gute Beziehung?
Doch was dann kam, überraschte sie völlig. Er füllte sie mit Sahne und kam zu ihr, nahm sie mit langen harten Stößen. Ihr Körper reagierte sofort, sie verlor völlig die Kontrolle und folgte ihm ins Nirwana der Lust.
Nach dem Duschen saßen sie in ihren Bademänteln auf dem Boden und genossen ihre Gourmetmahlzeit. Marc griff über den Couchtisch und wischte ihr etwas mit seiner Serviette aus dem Mundwinkel. Dann lehnte er sich wieder gegen das Sofa. Es kam die Frage, auf die Ginger schon gewartet hatte.
»Wirst du mir jetzt vielleicht erzählen, was heute Vormittag passiert ist?«
»Eine halbe Million.« Die Lüge fiel ihr erstaunlich leicht. Es war ihre erste richtige. Die kleinen Ausreden zählten nicht, beispielsweise wenn sie sagte, sie könnte verstehen, dass sie mit dem Zusammenziehen noch warten müssten. Die gehörten zu den Dingen, die ihre Beziehung zusammenhielten. Das hier war etwas anderes.
»Und das ist alles?«
Sie staunte, wie sehr seine Enttäuschung sie störte. Eine halbe Million war eine Menge Geld. Doch anstatt die Lüge zurückzunehmen, solange sie noch konnte, setzte sie noch eine obendrauf.
»Geteilt durch vier.«
»Das kann nicht sein. Der Detektiv, den ich losgeschickt habe, hat mir gesagt, es würde mindestens fünfzigmal so viel sein.«
Sie versuchte, diese Information zu verarbeiten. Es war ihm offensichtlich nicht mehr wichtig, ihr das zu verheimlichen. »Du hast einen Detektiv engagiert? Warum?«
»Weil ich genau das befürchtet habe. Ich habe das vollkommen richtig gemacht.«
»Was fällt dir ein, jemanden zu beauftragen, ohne mir ein Wort davon zu sagen? Dazu hattest du kein Recht. Jessie Reed ist mein Vater und ganz allein meine Angelegenheit.«
»Früher hast du immer behauptet, Jerome Reynolds sei dein Vater.«
»Das ist unfair.«
Er warf die Serviette auf den Couchtisch. »Weißt du, ich habe ziemlich viel riskiert, um heute Nacht hier zu sein. Du scheinst zu glauben, ich halte still, wenn du mich beschimpfst, nur weil ich etwas verschwiegen habe. Nur weil ich mich um dich gekümmert habe. Wenn du das glaubst, dann spinnst du völlig. Das ist derselbe Mist wie bei Judy. Und das lasse ich mir von dir ganz bestimmt nicht gefallen.«
Sie merkte, was er da machte. Er manipulierte sie durch den Vergleich mit seiner Frau. Und nach drei Jahren wusste sie auch, was danach kommen würde. Fände sie jetzt nicht sofort ein Mittel, ihn zu besänftigen, würde er aus ihrer Wohnung stürmen und tagelang nichts von sich hören lassen.
Ginger starrte Marc an und merkte etwas sehr Seltsames. Sie hatte weder Energie noch Lust dazu, irgendetwas zu unternehmen, das ihn zum Bleiben veranlasste. Wenn er ging, würde sie das nicht umbringen. Es war schon viel zu oft geschehen, und sie hatte es immer überlebt.
Außerdem hatte sie jemanden, mit dem sie reden konnte. Jemand, der ihr Gesellschaft leisten würde. Jemand, der auch Schwierigkeiten mit Männern hatte – Rachel, ihre Schwester, die sie wirklich sehr mochte.
»Also?«, bohrte Marc nach.
»Also was?«
»Wirst du dich entschuldigen?«
»Ganz bestimmt nicht.« Das überraschte sie nun doch. »Wenn sich hier jemand entschuldigt, dann du dich bei mir.«
Er stand auf und blickte auf sie herab. »Ich hätte lieber mit Judy in die Oper gehen sollen.«
Sie funkelte ihn an. »Dann los! Wenn du dich beeilst, schaffst du es noch.«
Später könnte sie ihre Worte immer noch bedauern. Wenn sie vor dem Telefon saß und auf ein Klingeln wartete. Aber im Moment fühlte es sich verdammt gut an, und es war ihr völlig egal, was später geschehen würde.
31
Elizabeth
»Ich muss jetzt wirklich los, Stephanie.« Elizabeth hatte den Telefonhörer zwischen Kopf und Schulter geklemmt, gleichzeitig drückte sie mit ihrer Hüfte die Tür vom Geschirrspüler zu und wischte mit einem Lappen über die Theke. »Ich komme zu spät, wenn ich nicht sofort losfahre.«
»Wo musst du hin?«
»Ich habe dir
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