Ein Haus zum Traumen
finde es schön. Es ist mein erstes Gartenfest im Shenandoah Valley, und bis jetzt genieße ich jede Minute.«
Der Park erstreckte sich unterhalb der Berge, und die Luft schien hier vor Hitze zu flirren. Hunderte von Menschen bevölkerten den Park und saßen auf den Rasenflächen. An zahlreichen Buden, die im Schatten der Bäume aufgebaut waren, konnte man Schinken-Sandwiches, Kuchen oder Saft und Limonade kaufen. Es duftete nach Fett und Zucker, nach Gras und Sonnencreme.
Die Lautsprecher rauschten, und dann verkündete eine Stimme, dass in dreißig Minuten vor dem Nordpavillon der Wett bewerb im Kuchenessen stattfinden würde.
»Den Wettbewerb habe ich erwähnt, oder?«
»Ja, und auch, dass Big John Porter ihn viermal in Folge gewonnen hat.«
»Widerlich. Wir sollten ihn auf keinen Fall versäumen. Komm, wir sichern uns ein Plätzchen auf dem Rasen.« Ford blieb stehen und blickte sich um. Wir müssen uns weit genug ausbreiten, damit auch genug Platz für Matt, Josie und Sam ist. Oh, hey, Brian hat schon einen Platz gefunden. Das Mädchen bei ihm ist Missy.«
»Ja, ich habe sie kennen gelernt.«
»Du hast heute Nachmittag den halben Bundesstaat kennen gelernt.« Er warf Cilla einen Blick von der Seite zu. »Niemand erwartet von dir, dass du dich an alle Namen erinnerst.«
»Missy Burke, Versicherungsangestellte, geschieden, keine Kinder. Gerade redet sie mit Tom und Dana Anderson, die eine kleine Kunstgalerie im Ort haben. Und Shanna läuft dort hinten mit Bill – seinen Nachnamen konnte mir niemand sagen –, einem Fotografen.«
»Ich muss mich wirklich korrigieren.«
»Partygeplauder war ein Teil meines Lebens.«
Sie stellten die Stühle auf und sicherten sich den Platz auf dem Rasen, und dann zog Ford sie zum Kuchenwettbewerb.
Etwa fünfundzwanzig Männer saßen da mit weißen Plastiklätzchen um den Hals. Sie kamen aus allen Altersgruppen, Kinder und Großväter, und der Favorit war Big John Porter, der mindestens zweihundertfünfzig Pfund wog.
Auf ein Signal senkten sich die Gesichter über gedeckten Blaubeerkuchen. Cilla musste unwillkürlich lachen, was allerdings im allgemeinen Jubeln und Schreien unterging.
»O Gott! Das ist tatsächlich widerlich!«
»Aber unterhaltsam. Mann, er schafft es bestimmt wieder! Big John!« Ford feuerte den Mann an. Die Menge fiel ein, und wilder Applaus ertönte, als Big John sein rundes, blau verschmiertes Gesicht hob.
»Unübertroffen«, sagte Ford, als Porter zum Sieger erklärt wurde. »Der Typ ist nicht zu schlagen. Er ist der Superman der Kuchenesser. Okay, im Süd-Pavillon ist Tombola. Komm, wir kaufen uns Lose für die hässlichsten, nutzlosesten Gewinne aller Zeiten.«
Nach eingehender Beratung entschieden sie sich für eine leuchtend rote Wanduhr in Form eines Plastikhahns. Ford trat an das Kassenhäuschen. »Hi, Mrs. Morrow. Wie läuft das Geschäft?«
»Sehr gut dieses Jahr. Wir brechen möglicherweise alle Rekorde. Hallo, Cilla! Sie sehen fantastisch aus. Amüsieren Sie sich?«
»Sehr.«
»Das freut mich. Es ist wahrscheinlich viel zahmer und ländlicher als das, was Sie an solchen Feiertagen gewöhnt sind, aber ich finde, wir haben ein schönes Fest organisiert. Und, wie viele Lose möchten Sie?«
»Wir nehmen zwanzig.«
»Jeder«, erklärte Cilla und zog ihr Portemonnaie heraus.
»Das höre ich gerne!« Cathy zählte die Lose ab. »Viel Glück. Und gerade noch rechtzeitig. Wir verkünden die Gewinner der Preise in etwa zwanzig Minuten. Ford, wenn Sie Ihre Mama sehen, sagen Sie ihr, sie soll bei mir vorbeikommen. Ich möchte gerne mit ihr …«
Cilla hörte nicht mehr zu, als sie plötzlich Hennessy sah, der sie von der anderen Seite des Pavillons aus anstarrte. Sein ganzer Hass stand ihm im Gesicht geschrieben. Neben ihm stand eine kleine Frau, mit müden Augen in einem müden Gesicht. Sie zupfte ihn am Ärmel, aber er blieb wie erstarrt stehen.
Wärme, Licht und Farbe wichen aus dem Tag. Hass, dachte Cilla, ist stärker als Freude. Aber sie würde sich nicht abwenden, die Genugtuung wollte sie ihm nicht gönnen.
Also war er es letztendlich, der dem Drängen seiner Frau nachgab und sich von ihr aus dem Pavillon ziehen ließ.
Cilla sagte Ford nichts davon. Sie wollte den schönen Tag nicht verderben. Sie trank eine Limonade, um das Brennen in ihrer Kehle zu beruhigen, und bewegte sich in der Menge, als sei nichts geschehen.
Sie redete, sie lachte. Sie gewann die Hahn-Uhr. Langsam ließ ihre Anspannung nach. Als es dunkel wurde, setzte
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