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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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sommerlichen Salaten. Von ihrem Platz aus sah sie ihren Vater und Patty, die mit Fords Eltern an einem Tisch auf der Terrasse saßen, aßen und sich unterhielten. Patty lachte und streichelte kurz Gavins Wange. Ihr Vater nahm die Hand seiner Frau und drückte einen leichten Kuss auf die Knöchel, ohne das Gespräch zu unter brechen.
    Leise Eifersucht stieg in Cilla auf, aber gleichzeitig begriff sie: Sie liebten sich. Das hatte sie natürlich gewusst, aber jetzt wurde ihr diese beständige Liebe deutlich vor Augen geführt, durch die halb unbewussten Gesten, die keinem der beiden im Gedächtnis bleiben würden. Nicht nur Gewohnheit oder Pflicht, und auch nicht das Band nach – wie lange waren sie jetzt zusammen? Dreiundzwanzig, vierundzwanzig Jahre? Nein, auch nicht das Band eines halben Lebens.
    Sie hatten das große Los gezogen.
    Angie trat zu ihnen – so jung, frisch und hübsch – mit dem schlaksigen Jungen in tief hängenden Shorts, den sie Cilla als Zach vorgestellt hatte. Einen Moment lang überwältigte Cilla das Verlangen, nahe genug zu sein, um den raschen, belebten Wortwechsel mitzubekommen. Dann beugte Angie sich vor, die Hand auf der Schulter ihrer Mutter, und drückte ihrem Vater einen Kuss auf den Scheitel, bevor sie wei terging.
    Das sagte alles, dachte Cilla. Sie waren eine Einheit. Im Herbst würde Angie wieder aufs College gehen. Sie konnte Tausende von Meilen von ihnen entfernt sein, aber sie würden immer eine Einheit bilden.
    Entschlossen wandte sie den Blick ab.
    »Ich glaube, ich hole mir ein Bier«, sagte sie zu Ford. »Willst du auch eins?«
    »Nein, danke. Ich hole dir eins.«
    »Nein.« Sie drückte ihn wieder auf den Stuhl zurück, als er aufstehen wollte. »Ich hole es mir schon selber.«
    Sie ging zu der großen, mit Eis gefüllten Zinkwanne, die voll mit Flaschen und Dosen war. Eigentlich wollte sie gar kein Bier, aber sie nahm sich trotzdem eine Dose und trat zu Matt, der den Grill bediente.
    »Machen Sie eigentlich auch mal eine Pause?«, fragte sie ihn.
    »Doch, ich hatte schon zwei. Aber die Leute kommen und gehen den ganzen Tag, so ist das eben bei diesen Festen. Ich muss den Grill am Laufen halten.«
    Sein kleiner Junge kam angelaufen, legte die Arme um Matts Bein und schnatterte etwas in einer Kleinkindsprache, von der Cilla kein Wort verstand. Matt jedoch schien sie fließend zu beherrschen. »Lass mich mal sehen«, sagte er zu seinem Sohn.
    Der Kleine zog sein T-Shirt hoch, um ihm seinen Bauch zu zeigen. Matt nickte und piekte ihn mit dem Finger. »Okay, dann sag es Grandma.«
    Als der Junge wieder weg war, bemerkte Matt Cillas verwirrten Gesichtsausdruck. »Er hat gesagt, er hätte seinen Hot Dog aufgegessen und ob er bitte ein großes Stück von Grandmas Kuchen haben könnte.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie zweisprachig sind.«
    »Ich habe viele Talente.« Und wie zum Beweis drehte er drei Burger auf einmal um. »Da wir gerade von Fähigkeiten sprechen, Ford hat mir erzählt, dass Sie im Wohnzimmer schon die Zierleisten angebracht haben.«
    »Es sieht, wenn ich so sagen darf, absolut toll aus. Ist das Ihre Werkstatt?« Sie wies mit dem Bier auf das Holzblockhaus hinten im Garten.«
    »Ja. Wollen Sie sie mal sehen?«
    »Natürlich, sehr gern, aber das machen wir ein anderes Mal.«
    »Wo wollen Sie denn Ihre einrichten?«
    »Ich kann mich nicht entschließen. Ich schwanke noch, ob ich etwas ganz Neues aufbauen oder einen Teil der Scheune um bauen soll. In der Scheune wäre es einfacher.«
    »Aber es macht sicher mehr Spaß, eine neue Werkstatt zu bauen.«
    »Das habe ich noch nie getan, deshalb wäre es schon verlockend. Was meinen Sie, wie viel Quadratmeter ich bräuchte?«, fuhr sie fort und verfiel automatisch in ein vertrautes Fachgespräch.
    Gegen Abend gingen die Leute allmählich in den Park hinüber. In der stillen Seitenstraße wimmelte es auf einmal von Klappstühlen, Kühltaschen, Decken, Babys und Kleinkindern. Im Park empfingen sie die Klänge einer Blaskapelle.
    »Marschmusik«, sagte Ford, »wie angekündigt.« Er nahm die Klappstühle, die sie mitgenommen hatten, unter den Arm, während Cilla Spock an der Leine führte. »Und? Amüsierst du dich?«
    »Ja. Matt und Josie haben ein tolles Grillfest auf die Beine gestellt.«
    »Du hast eben ein wenig verloren ausgesehen.«
    »Ja?«
    »Beim Essen. Bevor du aufgestanden bist, um dir ein Bier zu holen und bei Matt und Fachgesprächen hängen geblieben bist.«
    »Wahrscheinlich zu viel Nudelsalat. Nein, ich

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