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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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behalten«, murmelte sie. »Und einen alten Jeep. Einen Herd und einen Kühlschrank, die ziemlich unmodern waren. Ich glaube, in gewisser Weise war dieser Ort für sie real, während alles andere es nicht war. Für kluge Schauspieler ist es ein Job. Gute Arbeit. Ruhm ist ein Nebenprodukt, aber er ist flüchtig, eine Illusion. Hier brauchte sie keine Illusion.«
    »Und dass sie sich hier verliebt hat, machte den Ort noch realer?«
    Cilla blickte auf, dankbar, dass er ihrem Gedankengang gefolgt war. »Das ergibt sich daraus, oder? Auch das Schlimmste in ihrem Leben passierte hier, als Johnnie verunglückte. Eine unausweichliche Realität. Aber sie kam wieder zurück und stellte sich ihr. Sie verkaufte das Haus danach nicht. Er nannte sie Trudy, und sie wollte, dass er sie liebte. Ich glaube, sie wollte diese letzte Chance unbedingt. Ich glaube, sie wollte das Baby, Ford. Sie hatte schon ein Kind verloren. Warum sollte sie ihrem und dem Leben dieses Kindes ein Ende setzen?«
    »Und wenn ihr klar geworden ist, dass dieser Mann nicht Trudy liebte, dass das nur eine weitere Illusion war?«
    »Männer kommen und gehen. So war es immer bei ihr. Und ich glaube, das habe ich durch den Traum letzte Nacht auch erkannt. Ihre wahre große Liebe war Johnnie. Und auch ihre Arbeit. Sie liebte ihre Arbeit leidenschaftlich. Aber vor allem liebte sie Johnnie. Meine Mutter wusste das immer schon. Die letzte Liebe, die letzte Chance? Ich glaube, das war das Kind für sie. Ich kann es einfach nicht glauben, dass sie sich wegen einer Liebesaffäre, die zu Ende gegangen ist, um gebracht hat.«
    »Du hast gesagt, im Traum hat sie getrunken. Wodka.«
    »Ihr Lieblingsgetränk.« Der Timer am Herd meldete sich, und Cilla nahm den Topf mit den Nudeln und goss sie ab. »Aber Tabletten hat sie im Traum nicht genommen.«
    Sie stand da und schaute auf die dampfenden Nudeln. »Wo waren die Tabletten, Ford? Ich muss immer wieder an die Briefe denken, an die Wut in den letzten Briefen. Er wollte sie nicht in diesem Haus sehen. Sie war eine Bedrohung für ihn, unberechenbar, verzweifelt, schwanger von ihm. Aber sie wollte nicht aufgeben. Weder das Haus noch das Kind noch die Chance. Und deshalb nahm er es ihr. Immerzu muss ich da ran denken.«
    »Wenn du recht hast, wäre der nächste Schritt, es zu beweisen. Wir haben schon versucht herauszufinden, wer diese Briefe geschrieben hat. Ich weiß nicht, wo wir noch suchen sollen.«
    »Ich habe das Gefühl, als wären wir auf dem richtigen Weg, oder jedenfalls nahe dran. Und als wäre uns irgendetwas entgangen. Ich habe nicht richtig aufgepasst und habe irgendwas übersehen.«
    Sie wandte sich zu ihm. »Das ist jetzt meine Realität, Ford. Du, du und die Farm, dieses Leben. Und das bin ich ihr schuldig. Ich schulde ihr mehr als Rosen zu pflanzen, anzustreichen und Holz zu bearbeiten. Mehr als den Tribut, dieses Haus wieder zum Leben zu erwecken. Ich schulde ihr die Wahrheit.«
    »Ja, was du gefunden hast, hat vielleicht mit ihr angefangen, und ich werde dir auf jeden Fall dabei helfen, die Wahrheit zu finden. Aber was du hier auf der Farm geschafft hast, ist mehr als ein Tribut an Janet Hardy. Es ist ein Tribut an dich, Cilla. Es zeigt, was du kannst und wofür du arbeitest. Du hast deine Wände im Traum gesehen.«
    »Und ich habe noch nichts in die Räume hineingestellt. Ich rede zwar davon, unternehme aber nichts. Bis auf das, was ich für Steve gebraucht habe, habe ich noch keinen Einrichtungsgegenstand gekauft. Das muss sich wahrscheinlich ändern.«
    Auf diesen Schritt hatte er gewartet. »Ich habe ein volles Haus hier. Wir müssen bloß aussuchen und hinüberbringen.«
    Sie trat zu ihm und schlang ihm die Arme um den Hals. »Als Erstes suche ich dich aus. Ich suche den Mann aus, der morgens um sieben für mich Tomaten schneidet, weil ich verrückt bin. Den Mann, der nicht nur verspricht, mir zu helfen, sondern mir tatsächlich hilft. Den Mann, durch den ich begriffen habe, dass ich als erste Frau in meiner Familie das Glück habe, einen Mann zu lieben, der mich sieht. Lass uns gemeinsam etwas aussuchen, das wir dann über die Straße tragen. Wir stellen es ins Haus, damit es nicht mehr ihres und auch nicht meins ist, sondern unseres.«
    »Ich bin für das Bett.«
    Sie grinste. »Ich auch.«
    Es war natürlich lächerlich, dass zwei Leute, die eine Party vor bereiten mussten, ihre Arbeit unterbrachen, um ein Bett abzubauen, Rahmen, Kopfteil, Fußteil, Matratze, Lattenrost und Bettzeug zum Truck

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