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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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etwas, was man beachten müsste?«
    Lachend hockte sie sich hin. »Nein, ich bin Esserin. Ich esse so ziemlich alles, was man mir auftischt.«
    »Gut zu wissen. Hast du etwas dagegen, wenn ich mal nach drinnen gehe und gucke, wer da so alles sägt und hämmert? Dann könnte ich ein bisschen mit Matt quatschen.«
    »Nein, geh nur. Ich würde dich ja herumführen, aber meine Chefin hat nicht gerne, wenn man bei der Arbeit Pausen macht.«
    »Meine ist unproblematisch.« Er trat zu ihr und schnüffelte an ihr. »Mir fällt zum ersten Mal auf, wie sexy Sägemehl riecht.«
    Als er das Haus betrat, rief er: »Ach, du heilige Scheiße!«
    Ein gewisses Maß an Chaos, Aktivitäten und Unordnung hatte er erwartet. Aber mit diesem Grad an Zerstörung hatte er nicht gerechnet. Es musste wohl eine Absicht dahinter stehen, da Cilla ihm eigentlich ganz normal vorkam, aber er konnte sie nicht erkennen.
    Erschreckt betrachtete er die Werkzeuge, die überall herumlagen. Wie sollte hier jemand etwas finden? Kabel hingen herunter, lagen zusammengerollt auf dem Fußboden. Nackte Glühbirnen baumelten von den Decken. Klaffende Löcher in den Wänden, Pappe und schmutzige Lappen auf den breiten Bo dendielen.
    Leicht entsetzt wanderte er durch die einzelnen Räume. Überall sah es ähnlich aus.
    In einem Zimmer stieß er auf Matt. Er hatte die blonden Locken unter einer roten Kappe versteckt. Den Werkzeuggürtel, in dem auch ein Zollstock steckte, hatte er um die Taille ge schlungen. Er lächelte Ford an. »Hey.«
    »Bist du hier für diese Unordnung verantwortlich?«
    »Zum Teil. Die Chefin hat gute Ideen. Das ist eine Frau, die weiß, was sie tut.«
    »Wenn du das sagst. Wie geht es Josie?«
    »Gut. Wir haben ein Foto vom Biest.«
    Das Biest war das Baby, das Josie gerade erwartete. Ihren zweijährigen Sohn hatten sie immer Bauch genannt.
    Er nahm die Ultraschallaufnahme entgegen, die Matt aus der Tasche zog, und studierte sie. Er musste sie ein paar Mal hin und her drehen, bis er schließlich die Umrisse der kleinen Gestalt erkennen konnte. Beine, Arme, Körper, Kopf. »Er sieht so aus wie der andere. Ein Mini-Alien vom Planeten Uterus.«
    »Sie. Wir haben gerade erfahren, dass es ein Mädchen ist.«
    »Ach ja?« Ford erwiderte das breite Grinsen seines Freundes. »Eins von jeder Sorte. Gut gemacht.«
    »Aber ich lasse sie erst ausgehen, wenn sie dreißig ist.« Matt nahm das Foto wieder, betrachtete es liebevoll und steckte es in die Tasche. »Und, freust du dich schon auf den nächsten Poker-Abend bei Bri?«
    Ford konnte sich etwas Schöneres vorstellen, aber er war mit Matt und Brian schon sein ganzes Leben lang befreundet. »Wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt.«
    »Gut. Ich brauche das Geld. Halt das Maßband hier mal fest.«
    »Das würde ich an deiner Stelle nicht riskieren.«
    »Ach ja, am Ende explodiert es mir noch in der Hand, und ich verliere einen Finger«, meinte Matt und legte es selber an. »Hast du dir das Haus schon angeschaut?«
    »Ich bin gerade dabei.«
    »Schau es dir mal an. Es wird toll!«
    »Das sieht man jetzt schon.«
    Er ging aus dem Zimmer, die Treppe hinauf. Aber nirgendwo wurde es besser. Was früher einmal ein Badezimmer gewesen war, bestand jetzt nur noch aus nackten Wänden, freigelegten Rohren und Löchern in Boden und Decke. Zwei Schlafzimmer hatten keine Türen, auf den Fenstern klebte noch der Vermerk des Herstellers, und auf den Böden lagen verdreckte Teppiche.
    Als er jedoch die Tür zum dritten Schlafzimmer öffnete, wan delte sich sein Erstaunen in Empörung. Was dachte sie sich bloß? Eine Luftmatratze mit Schlafsack, Pappkartons und ein alter Papptisch.
    »Das mit dem normal nehme ich zurück«, murmelte er und eilte wieder nach unten.
    Sie stand vor ihrer frisch beplankten Veranda und trank Wasser aus einer Plastikflasche. Durch das warme Wetter und die körperliche Anstrengung war ihr weißes T-Shirt, das sie zu den Jeans trug, vorne völlig durchgeschwitzt, und es trug noch zu seinem Zorn bei, dass er eine verschwitzte, geistig nicht ganz gesunde Frau so anziehend fand.
    »Bist du verrückt oder nur blöd?«, fragte er.
    Langsam ließ sie die Flasche sinken. Sie blickte ihn aus ihren eisblauen Augen an. »Was?«
    »Wer kann denn so leben?« Er wies mit dem Daumen auf das Haus und trat auf sie zu. »Das Haus ist völlig auseinandergerissen, du hast eine Kochplatte in der Küche, schläfst auf dem Fußboden und lebst aus dem Pappkarton. Was ist bloß los mit dir?«
    »Jetzt mal

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