Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
Cilla und küsste sie auf die Wange. »Ich habe mein ganzes Leben lang nach Liebe gesucht und habe sie viel zu oft und zu intensiv verschenkt. Vielleicht hätte sie je jemand erwidert, wenn ich mich nicht so bemüht hätte. Der rote Gürtel.« Sie ergriff einen breiten dunkelroten Gürtel, der bei den Kleidern auf dem Bett lag. »Das ist genau der richtige Akzent, und Rot ist Frankies Lieblingsfarbe. Er liebt mich in Rot.«
    Sie legte ihn um, wie einen Gürtel aus Blut, und schlüpfte in passende Schuhe. »Wie sehe ich aus?«
    »Perfekt.«
    »Ich wünschte, du wärest auch dabei, aber nur Frankie und ich sind anwesend, und dieser ulkige alte Friedensrichter und die Frau, die Spinett spielt. Frankie hat der Presse einen Hinweis gegeben, ohne mir etwas davon zu sagen, und deshalb erscheint das Foto von uns in der schäbigen kleinen Kapelle in Photoplay , und es gibt einen Aufruhr.« Sie lachte. »Was für ein Chaos!«
    Sie lachte und lachte, und als Cilla aufwachte, klang das Echo ihres Lachens immer noch in ihren Ohren.
    Weil sie ungestört nachdenken wollte, verbrachte Cilla einen Großteil der nächsten beiden Tage damit, die Kisten und Truhen durchzusehen, die sie in die Scheune geschleppt hatte.
    Beim ersten Durchsehen hatte sie gedacht, dass ihre Mutter schon alles geplündert hatte, was sie für einigermaßen wertvoll hielt. Aber Dilly hatte ein paar Schätze übersehen. Sie griff oft so hastig nach dem glänzendsten Stück, dass sie die ungeschliffenen Diamanten übersah.
    Wie das alte Foto in einem Buch. Eine hochschwangere Janet saß auf einem Stuhl am Teich und posierte mit einem unglaublich attraktiven Rock Hudson. Oder das Drehbuch für With Violets , Janets zweiter OscarNominierung, das in einer Truhe unter alten Decken verborgen lag. Sie fand eine kleine Spieldose, die aussah wie ein Flügel und »Für Elise« spielte. Darin lag ein Zettel, auf dem in Janets schwungvoller Handschrift stand: Von Johnnie, Muttertag 1961.
    Am Ende eines verregneten Nachmittags hatte Cilla einen Stapel für den Müllcontainer aussortiert und ein paar Kisten, die sie behalten wollte.
    Als sie den Müll in einer Schubkarre nach draußen fuhr, stellte sie fest, dass es aufgehört hatte zu regnen und die Sonne durchgekommen war und dass ihr Vorgarten voller Men schen war. Ford und ihr Gärtner standen lachend in dem nassen Gras mit einem Mann mit stahlgrauen Haaren, der eine leichte Windjacke trug. Aus einem kleinen roten Pickup stieg gerade der Dachdecker, den sie engagiert hatte. Ein etwa zehnjähriger Junge und ein großer weißer Hund trotteten hinter ihm her.
    Nachdem Spock vorsichtig aus dem Schutz von Fords Beinen die Lage sondiert hatte, schlich er auf Zehenspitzen zu dem weißen Hund, beschnüffelte ihn und warf sich dann ergeben auf den Rücken, um ihm seinen Bauch zu präsentieren.
    »Hallo.« Cleaver von »Cleaver Roofing and Gutters« nickte Cilla zur Begrüßung zu. »Ich komme gerade von einem Auftrag und dachte, ich schaue auf dem Heimweg mal kurz bei Ihnen rein, um Bescheid zu sagen, dass wir morgen anfangen, wenn das Wetter schön ist.«
    »Das ist wunderbar.«
    »Das sind meine Enkel, Jake und Lester.« Er zwinkerte Cilla zu. »Sie beißen nicht.«
    »Da bin ich aber beruhigt.«
    »Grandpa.« Der Junge verdrehte die Augen. »Lester ist mein Hund.«
    Als Cilla sich hinhockte, um den Hund zu begrüßen, drängte sich Spock dazwischen, um seinen Anspruch auf ihre Hand zu dokumentieren. Es war ein deutliches »Hey, ich bin zuerst dran«.
    Cleaver winkte den drei Männern, die auf ihn zukamen. »Tommy, du Hu …« Er warf einen raschen Blick auf seinen Enkel und klappte den Mund wieder zu. »Alter Gauner. Bild dir bloß nicht ein, dass du diese junge Dame zum Verkaufen überreden kannst. Ich habe den Auftrag für das Dach.«
    »Wie geht es dir, Hank? Ich kaufe nicht. Ich wollte bloß mal nach meinem Sohn schauen.«
    »Cilla, das ist mein Dad.« Brian, der Gärtner, packte seinen Vater an der Schulter. »Tom Morrow.«
    »Das ist ein ganz Gerissener, Miss McGowan«, warnte Hank sie und zwinkerte wieder. »Nehmen Sie sich bloß vor ihm in Acht. Bevor Sie wissen, wie Ihnen geschieht, hat er Ihnen das Grundstück hier abgeschwatzt und zwölf neue Häuser hierhin gesetzt.«
    »Auf das Land hier? Nicht mehr als sechs.« Lächelnd streckte Tom die Hand aus. »Willkommen in Virginia.«
    »Danke. Sie sind Bauunternehmer?«
    »Ja, ich plane Wohn- und Gewerbesiedlungen. Sie haben sich ja hier einiges vorgenommen. Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher