Ein Haus zum Traumen
einzuladen, und er sagte, er habe ihren Dad getroffen, und sie sei mit Freundinnen aus.«
»Um wie viel Uhr sind Sie hier herübergekommen?«
»Ach, so gegen drei, schätze ich. Als sie die Tür nicht aufmachte, ging ich zur Scheune, aber das Vorhängeschloss hing dran, und weil ich mir Sorgen machte, ging ich noch ums Haus. Alles sah okay aus. Wie ist er hereingekommen?«
»Durch die Hintertür«, antwortete Cilla.
»An der Hintertür war alles in Ordnung, als ich ums Haus ging. Wie schlimm ist es?«
»Ziemlich schlimm.«
»Du kannst es wieder reparieren.« Er griff nach ihrer Hand. »Das kannst du.«
Sie schüttelte den Kopf und setzte sich auf die Treppe. »Ich bin müde.« Sie schlug die Hände vors Gesicht und ließ sie dann in den Schoß sinken. »Ich bin alles so leid.«
»Geh doch zum Schlafen zu mir. Ich übernachte hier, damit jemand im Haus ist.«
»Wenn ich jetzt gehe, komme ich nicht mehr wieder. Ich muss darüber nachdenken. Ich muss nachdenken, ob es für mich überhaupt noch Sinn hat hierzubleiben. Im Moment weiß ich es nicht.«
»Ich bleibe bei dir. Ich nehme den Schlafsack. Lassen Sie Polizisten hier?«, fragte er Wilson.
Wilson nickte. »Ein Streifenwagen mit zwei Beamten bleibt vor dem Haus. Ms. McGowan? Ich weiß ja nicht, ob es an Ihren Gefühlen etwas ändert, aber mich macht das Ganze hier langsam stinkwütend.«
Cilla seufzte. »Stellen Sie sich hinten an.«
Während Ford den Hund holen ging, nagelte Cilla Spanplatten über das zerbrochene Glas an der Hintertür – eine Art von Symbol, allerdings war sich Cilla in diesem Moment nicht sicher, ob es ein Symbol der Verteidigung oder der Niederlage war. Brutale Müdigkeit überwältigte sie, als sie den Hammer sinken ließ.
»Du brauchst nicht im Schlafsack zu schlafen. Es ist ein großes Bett, und du bist viel zu anständig, um unter diesen Umständen einen Annäherungsversuch zu machen. Und außerdem möchte ich nicht alleine schlafen.«
»Okay. Dann komm. Wir überlegen uns alles Weitere morgen.«
»Er hat meine eigenen Werkzeuge benutzt, um alles kaputtzumachen.« Sie ließ sich von Ford durchs Haus, die Treppe hinaufführen. »Das macht es irgendwie noch schlimmer.«
Im Schlafzimmer schlüpfte sie aus ihren Schuhen. Dann zog sie ihre Bluse aus. Und trotz allem berührte und amüsierte es sie, als Ford sich räusperte und ihr den Rücken zuwandte.
»Die Toiletten hat er nicht kaputtgemacht«, sagte sie, während sie ein Tanktop und eine Baumwollhose anzog. »Ich weiß nicht, ob ihm bloß die Luft ausgegangen ist oder ob er wusste, dass die Fliesen, die Waschbecken und der Block wesentlich teurer waren und viel schwerer zu ersetzen sind. Aber auf jeden Fall brauchst du zum Pinkeln nicht hinauszugehen.«
»Ist schon gut, danke.«
»Du kannst dich jetzt umdrehen.«
Sie legte sich aufs Bett, ohne es aufzuschlagen. »Du brauchst nicht in deinen Kleidern zu schlafen. Ich weiß zwar nicht, ob ich so anständig bin wie du, aber ich bin sowieso viel zu müde, um irgendetwas anzufangen.«
Er zog sich bis auf seine Boxer Shorts aus, dann streckte er sich neben ihr aus, wobei er viel Platz zwischen ihnen ließ.
Cilla schaltete das Licht aus. »Ich werde nicht weinen«, sagte sie nach einer Weile. »Aber wenn es dir nichts ausmacht, könntest du mich ein bisschen im Arm halten.«
Er drehte sich zu ihr, legte einen Arm um sie und zog sie so an sich, dass sie mit dem Rücken an seinem Körper lag. »Besser?«
»Ja.« Sie schloss die Augen. »Ich weiß nicht, was ich tun soll. Was ich will, was ich brauche, was ich tun soll, was nicht. Ich weiß es einfach nicht.«
Er küsste sie auf den Hinterkopf, und ihr stiegen doch Tränen in die Augen. »Du wirst es schon noch herausfinden. Hör mal, es fängt wieder an zu regnen. Es ist ein schönes Geräusch, so mitten in der Nacht. Wie Musik. Du kannst einfach hier liegen und auf die Musik lauschen.«
Sie lauschte auf die Musik, wie sie um das Haus sang, das sie lieben gelernt hatte. Und in seinem Arm, der sie warm umschloss, fiel sie in einen erschöpften Schlaf.
16
D ie Musik war noch da, als sie aufwachte. Das gleiche stetige Trommeln und Tropfen des Regens, das sie in den Schlaf gewiegt hatte, begrüßte sie auch beim Erwachen. Verträumt dachte sie daran, dass er sie in den Arm genommen hatte, als sie ihn darum gebeten hatte. Er hatte sie einfach fest gehalten, und sie war beim Rauschen des Regens eingeschlafen.
Obwohl sie sich dunkel daran erinnerte, einfach auf die Bettdecke
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