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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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fast gleichzeitig einen Tiefschlag, der Recznick mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden gehen ließ. Der Mann wartete nicht, bis Recnick erneut in die Höhe kam. Er gab Recznick einige Fußtritte. Er stieß überall dorthin, wo er sicher sein konnte, daß es weh tat. Recznick rollte sich zusammen und legte beide Arme schützend um den Kopf. Er wäre am liebsten aufgesprungen und hätte seinem Peiniger alles mit gleicher Münze heimgezahlt, aber der wühlende Schmerz in seinem Unterleib und die Waffe in Julias Hand bildeten ein Handicap, das er nicht zu meistern vermochte.
    „Laß ihn erst mal wieder Luft bekommen", riet Julia.
    „Er soll wissen, daß ich's ernst meine!" sagte der Mann.
    „Das dürfte er inzwischen begriffen haben", meinte Julia ruhig.
    Recznick richtete sich auf. Der Haß, den er gegen Jerry Hogan verspürte, war beinahe größer als der, den er für seinen Peiniger empfand. Wo blieb Jerry? Warum unternahm er nichts, um seiner Qual ein Ende zu machen? Er mußte doch längst begriffen haben, daß hier oben etwas nicht stimmen konnte.
    „Geht es Ihnen besser?“ fragte der Mann höhnisch.
    Recznick setzte sich gekrümmt auf den Stuhl. „Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen", würgte er hervor.
    „Lassen Sie hören!"
    „Ich gebe Ihnen Duffs Anteil. Das volle Drittel. Sie können das Geld mit dem Mädchen teilen."
    „Ist er nicht großartig?" fragte der Mann höhnisch und blickte Julia an. „Unser Freund und Gönner! Ein Drittel des Raubes vermacht er dir und mir."
    „Wunderbar", sagte Julia, „aber leider nicht wunderbar genug."
    „Stimmt genau", sagte der Mann mit kalter Stimme und wandte sich wieder an Recznick. „Wir wollen alles! Den letzten Dollar!"
    „Wie stellen Sie sich das vor?" fragte Recznick. „Ich verfüge nicht allein über das Geld."
    „Mit Hogan werden wir schon fertig. Oder Sie", meinte der Mann. „Geben Sie ihm irgendeine Erklärung — am besten wird es sein, Sie sagen ihm die Wahrheit!"
    Recznick saß noch immer gekrümmt, aber er merkte, daß der Schmerz nachließ. Er wußte, daß er keine Zeit hatte, auf Jerry oder auf eine plötzliche Wende zum Guten zu hoffen. Er mußte selber handeln — und zwar noch ehe der Mann erneut zum Angriff überging. Natürlich bestand das Risiko, daß Julia schießen würde; aber wenn alles klappte, würde sie dazu keine Gelegenheit finden. Es kam nur darauf an, den Gegner in die Schußlinie zu bringen. Recznick schnellte von seinem Stuhl in die Höhe. Aus dem Schwung heraus führte er den ersten, knallharten Schlag. Er traf seinen Gegner am Kinn. Den zweiten Schlag landete er unterhalb der Gürtellinie.
    „Aufhören!" schrie Julia. „Sofort aufhören!"
    Recznick achtete nicht auf das Mädchen. Er wußte, daß er zweimal getroffen hatte, gut getroffen. Mitgerissen vom eigenen Elan und überzeugt davon, daß er den beiden den Schneid abkaufen konnte, schlug er erneut zu. Die beiden Konterschläge des Mannes berührten ihn kaum. Sie waren ohne Saft und Kraft. Recznick stand endlich so, daß der Mann ihm Deckung gab. Julia konnte nicht schießen, ohne ihren Freund zu gefährden. Recznick feuerte zwei Haken ab. Er sah, daß sein Gegner taumelte. Eine wilde Freude erfüllte ihn. Ich muß an den Tisch rankommen, schoß es ihm durch den Sinn. Dort liegt meine Pistole. Wenn ich die in den Händen habe, ist das Rennen für mich gelaufen. In diesem Moment ging sein Gegner zu Boden. Es zog ihm einfach die Füße weg. Das bedeutete zwar den Sieg — aber gleichzeitig beraubte es Recznick seiner Deckung. Er blickte Julia an.
    Sie sah sehr blaß und entschlossen aus.
    „Das bringt Ihnen nichts ein, mein Freund", sagte sie.
    „Warten wir ab", murmelte er und zog den verrutschten Knoten seiner Krawatte straff.
    „Nehmen Sie die Hände hoch!"
    Recznick ignorierte die Aufforderung. Er schielte hinüber zum Tisch. Nur drei Schritte trennten ihn von der Waffe. Aber Julia bemerkte seinen Blick. „Ich schieße, wenn Sie auch nur einen Zoll vom Fleck gehen!" warnte sie ihn.
    Er grinste. „Böse, weil ich Ihrem sauberen Freund eine kleine Lektion erteilt habe?"
    „Er wird Ihnen die Rechnung dafür präsentieren", sagte Julia. „Sie haben alles nur viel schlimmer gemacht."
    Der Mann am Boden bewegte sich. Recznick wußte, daß er keine Zeit hatte. Er sprang nach vorn, auf den Tisch zu, wo die Waffe lag. Er streckte die Hand aus, um die Pistole zu ergreifen, aber er verfehlte das Ziel. Sein Arm wurde wie von einem Peitschenschlag getroffen.
    Julia

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