Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
Vom Netzwerk:
wissen?«
    Sie zischte zurück: »Nimm dich zusammen«, und stieß ihn mit dem Handrücken leicht in die Seite. Dann lächelte sie die Frau noch einmal an und sagte: »Wir brauchen dringend ihre Hilfe.«
    »Nun – aber wozu?«
    Cam ergriff das Wort. »Ich bin nicht in dieser Zeit zu Hause und muss dorthin zurück, wo ich hingehöre. Um das zu bewerkstelligen, brauche ich – brauchen wir – die Hilfe der gnädigen Mrs Power.«
    Die Frau legte ihre hohe Stirn in Falten, aber sie kam hinter ihrem Tisch hervor und streckte Claire ihre rechte Hand entgegen. »Ich heiße Julia Browne.«
    Claire schüttelte ihre Hand. »Ich heiße Claire MacGregor, und dies …«, sie wies mit ihrer freien Hand auf Cam, »ist Sir Cameron MacLeod von Rubha in Schottland.«
    Die Frau hielt auch ihm ihre zarte Hand entgegen. Er seufzte, ergriff sie vorsichtig und beugte sich darüber, indem er sie bis fast an seine Lippen hob. Was für eine lächerliche Zeitverschwendung. »Es ist mir ein Vergnügen, gnädige Frau.«
    Sie musterte ihn einen Moment lang. Ihre Pupillen waren so riesig, dass sie fast ihre gesamte Iris ausfüllten und er ihre Farbe nicht erkennen konnte. Dann lachte sie, voll und kehlig. »Eine bewundernswerte Lüge, Sir MacLeod. In Wirklichkeit sind Sie fast bis über die Maßen des Erträglichen hinaus verärgert. Aber ich vermute, angesichts der Umstände war das zu erwarten.«
    Cam zog eine Augenbraue in die Höhe. »Und was wären die Umstände?«
    »Sie fühlen sich hier außerordentlich unwohl.«
    Als ob er das nicht selber wusste! »Mit anderen Worten, Mrs Power ist nicht hier?«
    »Nein, ist sie nicht. Als Hohepriesterin ist sie derzeit mit den Vorbereitungen für die Vollmondzeremonie beschäftigt.«
    Selbstredend. »Also, wo können wir sie denn nun finden?«
    »Gemach, Sir MacLeod.« Sie nahm ihren Platz hinter dem Tisch wieder ein und winkte Claire mit dem Finger zu sich heran. Wieder ergriff sie Claires Hand und fragte: »Ist er immer so kurz angebunden?«
    Claire warf über die Schulter einen Blick auf Cam. »Nein, nicht immer.«
    Die Hellseherin nickte und bedeutete ihr dann, dass sie sich zurückziehen konnte.
    »Sie finden Sandra auf Gallows Hill.« Sie erklärte ihnen den Weg.
    Als sie davongingen, murrte Cam: »Was sollte das alles bedeuten?«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer.«
    »Na, wenigstens haben wir nicht …«
    »MacLeod!«
    Es war die Stimme der Hellseherin. Cam fuhr herum und sah Julia Browne im Eingang ihres Zeltes stehen, eine Hand auf die zurückgeschlagenen Plane gelegt. »Was?«
    »Vergib ihr«, rief Julia. »Sie hatte Angst, und sie hatte guten Grund dazu.«
    »Ich mache ihr keinerlei Vorhaltungen. Clai…«
    »Ich rede von Minnie, Mhairie.«
    Das verschlug dem Schotten den Atem. In Cams Nacken stellten sich die Härchen auf und zitterten wie dürres Schilf im Wind. Die Zeltplane fiel vor die Öffnung, und die Hellseherin war verschwunden. Cam bekam eine Gänsehaut. Seine Mutter, Mhairie Stewart, war ihm nur einen Augenblick zuvor durch den Sinn gegangen; sie und das, was er beim nächsten Wiedersehen mit ihr zu tun gedachte.
    »Cam, es wird spät. Wir müssen weiter.«
    Er schüttelte sich wie ein nasser Hund, nahm Claire bei der Hand und schritt so schnell mit ihr in Richtung Gallows Hill, wie ihre kürzeren Beine es erlaubten.
    Als er gleich darauf zu seiner Linken über eine eingeschossige Ladenzeile hinwegsah, erspähte er etwas, das wie Mastspitzen aussah. »Claire, halten mich meine Augen zum Narren, oder ist das da ein Schiff?«
    Claire reckte den Hals, um an ihm vorbeizusehen. »Ja, das ist die Friendship, ein Dreimaster. Das ist die Nachbildung eines gleichnamigen Handelsschiffs von 1797. Vor ein paar Jahren habe ich zu Weihnachten in Tavish’ Namen etwas Geld für den Nachbau gespendet. Ich dachte, dass ihm das Freude machen würde. Er interessierte sich sehr für Schiffsbau.«
    Herrje! Die Frau war noch sein Untergang. Da hatte sie Kenntnis von und Zugang zu einem Schiff – noch dazu von einem Typ, der ihm wohlbekannt war – und verlor darüber kein Wort. »Komm weiter.«
    Er lief in großen Schritten die nächste zum Meer hinunterführende Seitenstraße hinab. Am Hafen bog er nach links in die Water Street und rannte schon beinahe an den Dutzenden stattlicher Häuser mit ihren Staketenzäunen und kleinen Dachterrassen vorüber, die aufs Wasser hinausblickten. Sie kamen an einer ganzen Reihe eindrucksvoller Verwaltungsgebäude mit Denkmalsplaketten vorbei, aber er hatte nur

Weitere Kostenlose Bücher