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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
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sie, dass er es sein könnte und sich wieder in irgendwelchen Schwierigkeiten befand. Sie wühlte blind die Schublade durch, fand ihre Handtasche und klappte ihr Handy auf. »Hallo?«
    »Claire?«
    »Cam! Wo zum Teufel steckst du? Du bist hier vor drei Stunden weggegangen.«
    »Ja.«
    Er seufzte, neben ihm rief jemand etwas, eine Tür schlug zu und hallte noch lange nach, als ob er sich in einem unterirdi
    schen Tunnel befände.
    »Cam, wo bist du?«
    »Ipswich Central, hat der Mann gesagt.«
    Sie ging im Geiste verschiedene MTA-Haltestellen durch, aber es fiel ihr keine namens Ipswich Central ein. Also fragte sie: »Was für ein Ipswich Central?«
    »Polizeirevier Ipswich Central?«
    » Was?! «
    Er stieß einen Riesenseufzer aus. »Liebes, du hast nicht zufällig die Nummer von diesem Anwalt, Mr Brindle?«

14
    Was für ein verfluchtes, idiotisches Land war das, in dem man einen Erlaubnisschein brauchte, wenn man nach ein paar Muscheln graben wollte? Und woher, zum Teufel, sollte er ahnen, dass es dafür eine Saison gab? Derartigen Schwachsinn hatte er sein Lebtag noch nicht gehört. Als Nächstes würden sie ihm noch weismachen wollen, dass er zum Atmen einen Erlaubnisschein bräuchte. Und er hatte bei seiner Verhaftung keinen Widerstand geleistet!
    Cam verschränkte die Arme, lehnte sich gegen die Gitterstäbe und blickte starr geradeaus den Gang hinunter. Seine Hoffnung auf bald eintreffende Hilfe schwand langsam dahin.
    »Hey Mann, weswegen bist du drin?«
    Cam warf einen Blick auf den dünnen Mann mit Schniefnase, der sich neben ihm gegen die Stäbe lehnte. Er sah wieder zur Tür am Ende des Ganges. »Raub.«
    Der Mann zog die Nase hoch.
    »Rauch. Cool. Ich bin auch wegen Drogen hier. Sie haben mich mit zwei Tütchen Coke erwischt.« Er fluchte und schniefte wieder. »Ich kriege zwanzig Jahre unter verschärften Bedingungen aufgebrummt. Scheiße, ich komme hinter Gitter, bis ich fünfzig bin.«
    Cam starrte den Mann an. Er liebte Coke. Gepriesen sei St. Bride, dass man ihn nicht auf dem Heimweg vom Laden mit dem Armvoll Flaschen aufgegriffen hatte. Zwanzig Jahre Haft hätte er Claire unmöglich erklären können. Sonderbar allerdings, dass sie ihn nicht gewarnt hatte …
    »MacLeod! Besuch für Sie!«
    Von aufkeimender Hoffnung erfüllt trat Cam von den Gitterstäben zurück. Der junge Beamte, der ihn bei seiner Ankunft befragt hatte, steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür. »Hände ausstrecken.«
    Cam tat wie geheißen, und kalter Stahl schnappte um seine Handgelenke.
    Der Beamte winkte ihn heraus und zeigte nach links. »Durch die Tür da.«
    Er wurde einen grauen Korridor entlang und dann in eine Art kleinen grauen Käfig geführt, in dem ein besorgt aussehender Mr Brindle an einem grauen Blechtisch saß. Der Anwalt erhob sich, und der Beamte sagte: »Sie haben fünfzehn Minuten Zeit.«
    Als er hinausging, deutete Mr Brindle auf den Stuhl auf der anderen Seite des Tisches. »Setzen Sie sich, und erzählen Sie mir, was passiert ist.«
    Cam setzte sich hin, wobei die Handschellen laut klappernd auf den Tisch schlugen. »Wie geht es Claire? Regt sie sich sehr auf?«
    Brindle blickte ihn finster an. »Was glauben Sie denn?«
    »Sie sollte sich ausruhen und wieder zu Kräften kommen und sich nicht meinetwegen Sorgen machen.«
    »Ich weiß.« Brindle schichtete die Papiere vor sich um. »Hier steht, dass Sie unerlaubterweise ein Privatgrundstück betreten und ebenso unerlaubt ein Boot benutzt haben, ohne Erlaubnisschein in einem Naturschutzgebiet nach Muscheln gegraben und sich der Verhaftung widersetzt haben. Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?«
    »Ich behaupte, dass nichts von dem, was mir angelastet wird, meine Schuld ist oder wenigstens nicht sein sollte. Das Gesetz über das Muschelgraben kannte ich nicht, ich wusste nicht, dass das kleine Boot nicht zum allgemeinen Gebrauch dort lag, und ich habe mich ganz bestimmt nicht meiner Verhaftung widersetzt.« Er rieb sich das Brustbein, die Stelle, an der der Bostoner Beamte ihn mit der Schockpistole getroffen hatte, und brummte: »Die Lektion habe ich schon gelernt.«
    Der Polizist war hinzugekommen, als er gerade ein tiefes Loch gegraben hatte, um eine besonders festsitzende Muschel mit dem Messer herauszulösen. Es war schiere Fügung gewesen, dass er Sand über das Messer hatte werfen können, sonst würden sie ihm jetzt noch ein weiteres Vergehen anlasten. Aber das brauchte Brindle nicht zu wissen.
    Cam stützte die Ellenbogen auf

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