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Ein Himmel voller Sterne

Ein Himmel voller Sterne

Titel: Ein Himmel voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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Name allein schon den halben Geschäftsabschluss garantierte.
    Karsten war sich bewusst, dass er ganz ähnlich dachte und agierte wie seine Geschäftspartner: Auch er verhandelte lieber mit dem Chef eines Unternehmens als mit einem – wenn auch hochrangigen – Angestellten.
    Elaine fehlte ihm. Seine Nächte waren öd und einsam. Er vermisste die Leidenschaft der schönen Frau. Sex mit Elaine … das war wie in Champagner baden. Sie war raffiniert. Einfallsreich. Unersättlich. Begehrenswert und schön wie ein Engel.
    Er grinste. Ein Engel war sie nun wirklich nicht. Ganz im Gegenteil. Wieder griff er zum Telefon, wieder erklang nur die kühle Mailbox-Stimme.
    „Verdammter Mist!“ Er zerknüllte ein Stoffmuster zwischen den Fingern. Es ärgerte ihn, dass er sich in diese Abhängigkeit gebracht hatte. So etwas kannte er nicht. Bisher war er immer nur unverbindliche Flirts eingegangen. Liebe … dafür war kein Platz in seinem Leben. Es gab so viele schöne Frauen …
    Elaine liebte er auch nicht. Oder?
    Die Frage beschäftigte ihn lange. Und es war komisch … immer, wenn er die Antwort schon zu kennen glaubte, schob sich ein klares Frauengesicht in seine Gedanken. Diese Bettina Gehrmann hatte etwas an sich, das ihn faszinierte. Nicht als Frau, da war sie nicht interessant. Zumindest nicht so interessant und begehrenswert wie Elaine. Aber da war was, das ihn in den Bann zog …
    „Egal. Ich kriege jetzt erst mal raus, wo Elaine steckt.“ Er hatte es wohl laut vor sich hin gesagt, denn der Pförtner, an dem er vorüber ging, sah ihn stirnrunzelnd an.
    Es war nicht allzu schwer, bei der Agentur, die das schöne Model unter Vertrag hatte, herauszufinden, wo Elaine sich gerade aufhielt. Der Name KORY allein öffnete schon viele Türen. Das bewahrheitete sich auch jetzt wieder.
    In Gedanken versunken fuhr Karsten durch die ruhigen Straßen von Blankenese – und zuckte auf einmal entsetzt zusammen. Reflexartig trat er voll auf die Bremse, sein Puls hämmerte in den Ohren, sein Herz pochte aufgeregter als bei dem leidenschaftlichsten Sex.
    Erst als eine junge Frau auf die Straße lief und das kleine Mädchen, das ihm vor den Wagen gelaufen war, aufhob, kam er zu sich.
    Mühsam stemmte er sich aus dem schwarzen Porsche. „Ich … ich hab die Kleine nicht gesehen. Sie ist doch nicht …“
    „Es ist nichts passiert. Glaub ich wenigstens.“ Die Stimme kam ihm bekannt vor, doch er konnte sich nicht konzentrieren. Wie gebannt sah er auf das etwa dreijährige Mädchen, das jetzt auf eine junge Frau zulief, die einen Kinderwagen schob und mindestens so geschockt war wie er.
    „Sie … sie hat sich losgerissen, weil da ein Eichhörnchen war …“ Ihre Stimme zitterte.
    „Sie sollten zur Vorsicht einen Arzt rufen. Aber soweit ich sehen konnte, ist nichts passiert. Der Fahrer hat noch rechtzeitig gebremst.“
    Karsten nickte. Er wandte sich an die junge Retterin – war das Bettina Gehrmann? Sie sah fremd aus mit den Joggingsachen und dem straff zurückgekämmten Haar, das zusätzlich von einem breiten Stirnband gehalten wurde. Nein, das war nicht die Fotografin. Sie war kleiner gewesen, und ihre Augen hatten einen dunkleren Blauton gehabt. Merkwürdig, dass er sich daran erinnerte!
    „Ich … ich gebe Ihnen auf jeden Fall meine Karte.“ Er zwang sich, zu der jungen Mutter zu gehen. „Falls doch noch was ist.“
    „Danke. Aber es ist wirklich alles gut gegangen.“ Sie sah sich um. „Wo ist denn die junge Frau? Ich hab mich noch nicht einmal bedankt.“
    Auch Karsten sah sich um, aber die Frau, die das kleine Mädchen gerettet hatte und die ihn an Bettina erinnerte, war verschwunden.
    Ich hab schon Wahnvorstellungen, sagte er sich, als er besonders langsam zu der alten Villa fuhr, die seit drei Generationen im Besitz seiner Familie war. Erst einmal goss er sich einen Cognac ein, der Alkohol wärmte, weckte seine Lebensgeister wieder.
    Noch bevor er das Abendessen zu sich nahm, das seine Wirtschafterin vorbereitet hatte, buchte er einen Wochenendtrip nach Faro.
    Er hatte sich etwas Entspannung verdient. Und ein paar besonders schöne Stunden mit Elaine, die sich hoffentlich auch ein wenig nach ihm sehnte.
    Karsten verstand sich, wenn er ehrlich war, zurzeit selbst nicht mehr: Nie hatte er daran gedacht, eine ernsthafte Beziehung mit Elaine aufzubauen. Sie war ein Flirt wie so viele vor ihr. Und doch … irgendetwas reizte ihn an ihr.
    Oder – der Gedanke war absurd – musste er sich einfach von den Gedanken an die

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