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Ein Himmel voller Sterne

Ein Himmel voller Sterne

Titel: Ein Himmel voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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Bartheke.
    „Ich hole eben meine Kamera und mach ein paar Erinnerungsfotos“, schlug Bettina vor.
    „Ach was, meine kleine Digitalkamera reicht. Es ist doch alles nur Spaß. Der so genannte Sieg ist gar nicht von Bedeutung. Wir wollen einfach einen Grund zum Feiern haben.“ Benny zog sie mit sich zur Tanzfläche. „Komm, dieser Slowfox gehört uns!“ –
    Es war still, als Bettina wach wurde. Obwohl sie, wie ein prüfender Blick auf die Uhr zeigte – nur vier Stunden geschlafen hatte, fühlte sie sich frisch und ausgeruht. Noch war es dämmrig, die Sonne ging gerade erst auf, tauchte das Land in ein zartes goldenes Licht.
    Spontan beschloss Bettina, hinunter zum Strand zu laufen. Jetzt, um diese Zeit, war sicher noch niemand dort. Ungestört würde sie am Wasser entlang laufen können, vielleicht auch ein paar Vögel fotografieren . Der Hausstrand der Stadt, groß und unspektakulär, lag westlich von ihrem Hotel. Bettina wandte sich nach Osten, wo kleinere, reizvollere Strände zum Baden verlockten.
    Sie joggte eine Viertelstunde, dann entschloss sie sich zu einem kurzen Bad. An einem Felsvorsprung legte sie die knappen Shorts und das T-Shirt ab. Die kleine Kamera versteckte sie unter ein paar Steinen. Noch war niemand zu sehen, also konnte sie vor Dieben relativ sicher sein.
    Da, der kleine Felsbrocken links von ihr war ein gutes Versteck. Sie ging hinüber – und erstarrte. In einer kleinen Mulde lag ein Mann!
    Vorsichtig, mit wild klopfendem Herzen, ging Bettina näher, beugte sich tiefer und berührte den Mann an der Schulter. Sie sah, dass sein Hemd zerrissen war, und das linke Hosenbein war blutdurchtränkt. Vorsichtig schob sie den Stoff ein wenig hoch.
    „Gott sei Dank“, entfuhr es ihr, als der Mann ein leichtes Knurren von sich gab. Er war also nicht tot!
    Sie beugte sich tiefer, roch jetzt den Alkohol, den der Mann ausdünstete. Jetzt bewegte er den Kopf – und Bettina stieß einen unterdrückten Schrei aus …
    + + +

„Darfs noch was sein?“ Der Barkeeper nahm das leere Glas vom Tresen.
    „Dasselbe noch mal.“ Karsten Korten-Rhyhoff beugte sich ein wenig vor. Nur wer genau hinschaute, konnte erkennen, dass er schon einiges getrunken hatte. „Diesmal aber ohne Eis.“
    „Sehr wohl.“ Gut geschult, wie der Barmann des Fünf-Sterne-Hotels war, verkniff er sich jede Bemerkung. Außerdem – was sollte es, wenn er Fragen stellte? Die Antworten waren ja doch meist dieselben: Ärger mit der Ehefrau oder der Geliebten. Frust pur, der runtergespült werden musste. So, wie es auch dieser Gast tat, der seit drei Stunden an der Bar saß, immer wieder mal auf seine Uhr schaute, dann das Mobiltelefon aus der Tasche zog und seine Mailbox abfragte. Die Antwort schien ihn immer aufs neue zu deprimieren.
    Karsten trank den alten Scotch wie Wasser. Das leichte Brennen in der Kehle, das ihm sonst ein so angenehmes Gefühl von Wärme vermittelte, wollte sich einfach nicht einstellen.
    Karsten war sauer. Stocksauer.
    Was dachte sich Elaine nur dabei, ihn so einfach zu versetzen? Seit gestern wartete er hier auf sie. Aber sie kam einfach nicht. Und wenn er versuchte sie zu erreichen, konnte er seine mehr oder weniger wütenden Nachrichten nur auf die Mailbox sprechen.
    Es war schon weit nach Mitternacht, als sie sich endlich meldete. „Was soll der Terror?“, fauchte sie Karsten an. „Ich hab mich verspätet, davon geht schließlich die Welt nicht unter, oder?“
    „Ich hab meine Zeit nicht gestohlen“, gab er zurück. „Und wenn ich extra deinetwegen hierher fliege, kann ich erwarten, dass du da bist.“ Nur mit Mühe konnte er diese Sätze flüssig formulieren. Die letzten beiden Drinks, das erkannte er noch, waren entschieden zu viel gewesen.
    „Nicht nur du arbeitest, mein Lieber. Und wenn ich eins hasse, dann sind das Möchtegern-Machos. Auf solche Typen kann ich verzichten. So long.“ Und das Gespräch war beendet.
    Fluchend verließ Karsten die Bar. Draußen wehte eine angenehme Brise. Von einer Disko schräg gegenüber wehten Musikfetzen herüber. Ein paar Mädchen standen herum, flirteten mit gut gebauten jungen Männern.
    „Hey, komm mit an den Strand! Wir machen eine Midnight-Party!“ Eine kleine Schwarzhaarige mit großen Kirschenaugen kam auf ihn zu und schmiegte sich an ihn. „Kauf eine Flasche und komm mit.“
    Karsten zögerte, dann ließ er sich von dem fremden Mädchen mitziehen. Die viel zu vielen Drinks machten es ihm unmöglich, logisch zu denken – und Skepsis diesen Fremden

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