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Ein Himmel voller Sterne

Ein Himmel voller Sterne

Titel: Ein Himmel voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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linken Handgelenkt – die Uhr fehlte! Zum Glück war es nicht die wertvolle alte Patek Philippe, die ihm sein Großvater zum 21. Geburtstag geschenkt hatte. Die zog er nur selten auf Reisen an. Die sportliche Cartier war zu ersetzen, wenn der Verlust auch nicht so einfach zu verschmerzen war. Und auch seine Geldbörse – wohlweislich auch nur mit wenig Bargeld bestückt – war verschwunden.
    „Diese Clique am Strand … die haben mich ausgenommen.“
    „Da hat Elaine wohl nicht aufgepasst“, lästerte Bettina. Warum sie so gereizt und bissig reagierte, hätte sie nicht zu sagen gewusst. Aber die Tatsache, dass Karsten gleich nach dem Aufwachen aus seiner Betäubung den Namen des Models geflüstert hatte, fuchste sie zutiefst.
    Warum? Nein, besser nicht darüber nachsinnen!
    „Lassen Sie doch Elaine aus dem Spiel!“
    „Ich hab sie nicht reingebracht. Und spielen tun wir beide nun wirklich nicht miteinander.“
    Er nahm ihre Hand, hob sie kurz an die Lippen. Aber noch ehe er einen Kuss darauf hauchen konnte, zog Bettina ihre Finger zurück, als hätte sie sich verbrannt. „Nein, ein Spiel ist es nicht. Den Eindruck hab ich auch“, sagte Karsten.
    Und dann fuhr das Taxi vor – zum Glück. Es enthob Bettina der Notwendigkeit, ihm auf diese Unverschämtheit eine Antwort zu geben. Als sie zurück ins Hotel ging, wünschte sie sich, Karsten Korten-Ryhoff nie wiederzusehen! Ein Mann, der so viel Unruhe in ihr Leben brachte, war so überflüssig wie ein Sturmtief bei Fotoaufnahmen in der Sahara.
    + + +
    „Wo ist der Chef?“ Schwungvoll und mit einem Lächeln auf den Lippen kam Annette Berger ins Vorzimmer.
    „Seit Tagen nicht auffindbar. Ich hab schon mehrfach versucht, ihn anzurufen – er meldet sich nicht.“ Karin Habermann schob mit einer schnellen Geste ihre Lesebrille aufs Haar. Ihre Stimme klang spitz und ein wenig beleidigt. Seit fast zwanzig Jahren arbeitete sie jetzt schon für KORY – erst für Karstens Vater, dann für ihn, den ehemaligen „Junior“. Immer hatte sie geglaubt, die Vertraute der Firmeninhaber zu sein. Aber seit einiger Zeit war das anders. Karsten, den sie seit seiner Jugend kannte, verriet ihr nicht mehr alles, was er tat und plante. „Es ist gut, dass Sie wenigstens wieder da sind. Wie wars denn in Paris?“
    Ein verträumtes Lächeln glitt über Annettes Gesicht. „Einfach wunderbar.“
    „So? Was ist an einem Shooting wunderbar?“
    Die Direktrice lachte. „Die Zeit danach, Karin. Die Zeit danach!“
    „Aha.“
    Annette zwinkerte ihr zu. „Glauben Sie’s oder glauben Sie’s nicht, Habermännchen – es hat mich erwischt.“
    „Was?“
    „Die Liebe! Ich hab mich Hals über Kopf verliebt.“
    „Was Sie nicht sagen!“ Karin Habermann runzelte die Stirn. Sie selbst lebte seit einer Ewigkeit mit ihrer Tante Ellen zusammen. Die hatte sie aufgezogen nach dem viel zu frühen Tod der Eltern. Und so war Karin einfach verpflichtet gewesen, sich um die gehbehinderte Tante zu kümmern, als diese nicht mehr allein ihren Haushalt versorgen konnte. Einen Mann hatte es in diesem Haushalt nie gegeben – und Karin vermisste auch keinen Partner. Sie hatte zwei Hunde und einen alten Wallach, der draußen vor der Stadt bei einem Bauern sein Gnadenbrot bekam. Die Tiere waren ehrlich und treu, enttäuschten einen niemals. Das hatte ihr Tante Ellen schon frühzeitig beigebracht. Und Karin sah keinen Anlass, an dieser Einstellung zu zweifeln oder ihr Leben gar zu ändern.
    Wenn andere allerdings unbedingt Männerstress haben wollten – bitte sehr.
    „Kenne ich das Wunderwesen schon?“, fragte sie höflichkeitshalber.
    „Nein. Er ist nicht aus der Branche.“
    „Wenigstens etwas.“
    „Habermännchen, Sie können einen wirklich aufbauen. Aber jetzt mal im Ernst: Wo ist Karsten? Ich muss ihm einiges sagen. Es ist immens wichtig.“
    „Sorry, er ist wirklich untergetaucht. Seit fast zwei Tagen versuche ich ihn schon zu erreichen, aber er meldet sich nicht. Nur einmal hatte ich eine kurze Nachricht hier auf der Mailbox, dass er für eine knappe Woche privat unterwegs sei. Bei allen wichtigen Entscheidungen seien Sie zu kontaktieren. – Das wars.“
    „Mit dieser Elaine treibt er sich wahrscheinlich rum! Himmel noch mal, dieses Biest hat ihn ganz schön an der Angel!“
    „Warum solls ihm besser gehen als den meisten anderen Männern? Der Ihre ist doch sicher auch happy, oder?“
    „Stimmt. Ist er. Aber er hängt nicht an meiner Angel.“
    „Nein?“ Das verhaltene Lächeln

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