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Ein Himmel voller Sterne

Ein Himmel voller Sterne

Titel: Ein Himmel voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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schüttelte den Kopf. „Das ist meine Therapie zum Vergessen. Ich werde einfach all das fotografieren, was mir in dieser Stadt gefällt. Erst mal nur für mich. Mal sehen, vielleicht kann ich mal was damit machen.“
    „Hmm. Soll ich mitkommen? Wie ist dieses Dresden?“
    Ein kleines Lächeln glitt über Bettinas Gesicht. „Das ist eine der schönsten Städte Deutschlands. Wundervolle alte Bauten gibt es da, die Oper ist berühmt, der Zwinger …“ Sie erzählte ein wenig von Dresden und seiner Umgebung. „Wenn wir Glück haben, können wir auch in Meißen was machen“, schloss sie. „Dieses Porzellan ist weltbekannt.“
    „Davon hatte meine Oma ein paar Figuren“, fiel es James ein. „Sie hat sie gehütet wie ihren Obstapfel.“
    „Du meinst wie ihren Augapfel.“
    „Stimmt. Irgendeine Frucht war es.“
    Diese Interpretation der deutschen Sprache amüsierte Bettina, und zum ersten Mal seit der Auseinandersetzung mit Karsten konnte sie sich wieder entspannen. Natürlich war der Streit höchst albern gewesen, und normalerweise hätte sie sich auch nicht so unversöhnlich gezeigt. Aber er machte ja auch keine Anstalten, sich wieder mit ihr zu treffen. Vielleicht war sie nur eine von seinen vielen Eroberungen gewesen. Eine nicht gerade leicht zu erobernde Festung – aber letztendlich war es ihm gelungen. Mochte der Teufel wissen, mit wem er jetzt seinen Sieg feierte!
    Bettina zwang sich, nicht mehr an Karsten zu denken. Und es gelang genau zwei Wochen lang …
    Dresden war abwechslungsreich, die Arbeit interessant. James konnte sie zwar nicht begleiten, aber sie kam auch sehr gut allein klar. Immer neue Details entdeckte sie in der Altstadt. Und auch die beiden Ausflüge ins Elbsandsteingebirge wurden mit reizvollen Motiven belohnt.
    Nach Dresden kam ein kleiner Auftrag von Verena Trautinger, der Agenturchefin, in Berlin. Dann ein Job für eine renommierte Uhrenmarke in der Schweiz.
    Bettina hätte am liebsten rund um die Uhr gearbeitet. Aber wann immer sie auch nur eine Minute Pause hatte, war er in ihren Gedanken wieder präsent: Karsten Korten-Ryhoff!
    Was er wohl gerade machte? Mit wem verbrachte er seine Zeit? Sicher wieder mit der schönen Elaine …
    Nicht mehr dran denken, befahl sich Bettina. Und konnte doch nicht verhindern, dass der Mann sie bis in ihre Träume verfolgte …
    Was Karsten jetzt wohl machte? Ob er inzwischen mit Elaine zusammenlebte? Sie hatte sich vorsichtig in der Branche umgehört, doch keine konkreten Aussagen erhalten. Nur eins war klar: KORY-Moden expandierte immer mehr. Das Geschäft mit den Amerikanern lief hervorragend an, Karstens Firmenpolitik war erfolgreich!
    Doch auch Bettina konnte sich im Moment nicht über Arbeitsmangel beklagen. Zwischen Modefotos machte sie Arbeiten für einen Reiseveranstalter, für eine Maschinenfabrik, für eine kleine Reederei, die exklusive Yachten baute. Dieser Auftrag führte sie erst einmal nach Rostock, dann nach Norwegen, wo sie die Gelegenheit nutzte, auf einem der Hurtigruten-Schiffe bis hoch zum Nordkap zu fahren. Gigantische Bilder konnte sie machen, zumal jetzt, im Spätherbst, die ersten Eis- und Schneestürme über das Land fegten. Von dieser Reise verkaufte sie einige Fotos an Reisemagazine, das war, wie sie immer sagte, gut fürs Konto.
    Dann, der erste Schneeregen war über Hamburg niedergegangen, kam ein Anruf von James:
    „Hast du Lust, in New York mit mir Halloween zu feiern? Und vielleicht noch bis zum Advent zu bleiben?“
    „Was hat dich nach New York verschlagen?“
    James lachte. „Nicht nur die Liebe, sondern auch das Geschäft. Du erinnerst dich an die Kunstmäzenin Madeleine Carter? Wir haben sie damals auf einer Party getroffen.“
    „Ja, klar.“
    „Na, Madeleine hat mich in ihr Herz geschlossen, nachdem es mir vor einigen Wochen gelungen ist, ihren heiß geliebten Labrador zu retten. Ein Kampf mit einem Husky … ich bin einfach dazwischen.“
    „Ach du liebes Bisschen. Und? Ist dir was passiert?“
    „Nur eine kleine Bisswunde im Bein, nichts Schlimmes. Madeleine aber ist mir wahnsinnig dankbar – und vermittelt mir die Bekanntschaft der tollsten Leute.“
    „Glückspilz.“
    „Bin ich. Und du? Wie sieht es bei dir aus? Hast du Karsten immer noch nicht wieder getroffen?“
    „Nein. Und das will ich auch nicht.“ Sie verschwieg, dass Karsten mindestens drei Dutzend mal versucht hatte sie zu treffen, aber sie hatte es immer abgelehnt. So lange, bis er aufgegeben hatte. Die letzte Nachricht, die er ihr

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