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Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Young
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hat und dass ich es erlebt habe. Wenn ich das mit den Horse reaktivieren könnte, wenn wir im White House zusammenkommen, wäre ich überglücklich. Farm Aid war jedoch eine einsame Erfahrung: nur ich mit meiner alten Gitarre. Sonst keine Leute. Außer den Tausenden von Fans im Fußballstadion – die hatte ich vergessen.
    Als ich anfing, spielte ich viel solo auf der akustischen Gitarre und fand das recht befreiend, wenn auch insofern einengend, als Jammen damit mehr oder weniger ausgeschlossen war, Improvisieren dagegen ging ganz einfach und völlig zwanglos. Beats und Takte auszulassen, ist kein Problem, wenn du allein bist, und macht den Folk-Charakter und die Freiheit des Balladensingens wesentlich mit aus. Mein Leben lang bin ich stets diese beiden getrennten Wege gegangen, akustische und elektrische Musik. Manche Leute mögen die eine und manche mögen die andere. Ich mag sie beide. Vor allem im Zusammenspiel mit den Horse habe ich Fans, die auf meinen akustischen Solokram gut und gern verzichten könnten, Fans der akustischen Soloauftritte dagegen können mit den Horse wenig anfangen. Ich habe mich oft gefragt, warum Bob, der nur mit Gitarre und Mundharmonika so großartig war, nach seinem ersten Vorstoß in die Bandmusik mit Barry Goldberg, Mike Bloomfield, später Al Kooper und den anderen niemals zu dieser Form zurückgekehrt ist. Das war ein geiler Sound, gut, aber seine akustischen Solos auch, und die haben eine ganze Ära geprägt. Er ist einfach nie mehr dahin zurückgegangen, und das ist bemerkenswert. Ich weiß nicht, warum. Er spielt einmalig gut Gitarre, und sein Mundharmonikaspiel ist unübertroffen. Die Art, wie er Balladen singt, kann ich gar nicht beschreiben, also warum macht er es nicht? Ich werde ihn das wohl eines Tages mal fragen müssen.
    An irgendeinem Punkt in meinem Leben würde ich wirklich gern eine akustische Soloplatte machen. Dafür braucht man allerdings Songs. Wenn ich das versuche, tue ich mich am Schluss meistens doch mit einer Band zusammen, weil man immer eine Band spielen hört, wenn man Songs schreibt, ich wenigstens. Im Studio mit den Horse jedoch musst du aufpassen. Für die Horse bringen Analysen nichts. Die Horse formen die Musik ohne Vorüberlegung. An das Körpergefühl, mit den Horse zu spielen, kommt nichts anderes heran. Dein Gehirn ist weit offen, als spürtest du den Wind hindurchwehen. Ich freue mich schon auf diese Befreiung, dieses Gefühl.
    Wichtig bei den Horse ist außerdem, dass man sich über die Songstruktur im Klaren ist, bevor man anfängt. Es wird nichts runtergespielt. Im Allgemeinen fühlen sich die Aufnahmen zu Anfang am besten an. Die erste oder zweite Aufnahme meistens. Von der Musik, die ich mit Crazy Horse gemacht habe, mag man halten, was man will, diese Songs sind die transzendentesten Erfahrungen, die ich je mit Musik gemacht habe. Das hat für mich einen unermesslichen Wert, und ich glaube, es wird wieder so sein, wenn wir im Studio zusammenkommen.
    Aber klar, wenn ich mit den Horse gespielt habe, war ich selten nüchtern.

    Mit David Briggs am Abend meiner Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame, New York 1995.

65. Kapitel

65. Kapitel
    E ines Tages möchte ich gern ein Buch schreiben mit dem Titel: The Life and Times of David Briggs. Ich könnte alle befragen, mit denen er Kontakt hatte, und einigen Facetten meines schwer fassbaren, verschlossenen Bruders einmal richtig auf den Grund gehen.
    Er wurde am 29. Februar 1944 als Manning Philander Briggs geboren und wuchs in Wyoming bei Angehörigen auf, die für ihn sorgten. Sein bester Freund war Kirby, und Mitte der Sechzigerjahre zogen sie eines Tages nach LA , um dort ihr Glück zu machen. Kirby wurde Produktionsassistent beim Film, und Briggs wurde Plattenproduzent. Irgendwann heiratete er ein Mädchen aus Wyoming, Shannon, mit der er einen Sohn hatte, Lincoln Wyatt Briggs, und im Topanga Canyon lebte, wo ich ihn kennenlernte. Shannon war eine tolle Frau, und er liebte sie. Er war ein Wilder, und sie liebte ihn auch. Lincoln war ein guter Junge, und ich weiß nicht, wie es ihm heute geht, aber manchmal mache ich mir Sorgen um ihn.
    Mit Briggs habe ich meine besten Platten gemacht, die transzendenten, wo mir The Great Spirit am nächsten war. Sie besuchte mich oft, wenn ich mit ihm zusammen war, das ging mir mit keinem anderen so. Briggs und ich hatten eine Art, an den Punkt zu gelangen. Irgendwie kannten wir den Weg. Von allen Menschen,die mir begegnet sind, hat er den größten

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