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Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Young
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Lauderdale, und der Umbau, der sich über etwa ein Jahr hinzog, kostete eine Menge Dollars.
    Zeke kam rüber und besuchte uns in Rogers Marina, während wir an dem Boot arbeiteten. Er kam in Begleitung von Ellen Talbot, eine Freundin von Carrie und die Frau meines damaligen Crazy-Horse-Roadies Johnny Talbot, die ihn vom Haus seiner Mutter direkt nach Fort Lauderdale brachte. Zeke war ein Kind mit zwei Elternhäusern: mein Haus, wo immer ich war, und das Haus seiner Mutter, wo immer das war. Er war um die fünf Jahre alt und so niedlich wie nur was. Während er hier war, ging er auf eine Art Montessori-Schule, aber dort wurde er rausgeworfen, weil er randaliert hatte. Er trug seine Schiene und hatte eine Mordswut auf die anderen Kinder und war wirklich ziemlich schwierig.
    Aber wenn wir beide zusammen waren, war er einfach glücklich, ein süßer kleiner Kerl, den ich ebenso lieb hatte wie er mich. Wir unternahmen Ausflüge mit dem gelben Schlauchboot, das war für ihn das Größte. Es hatte einen Mercury-Außenbordmotor und fuhr ziemlich schnell. Besonders mochte Zeke das Steuerrad. Wir amüsierten uns jedenfalls blendend miteinander und erinnern unsbeide voller Zuneigung daran, wie wir den New River vor Fort Lauderdale rauf und runter gerast sind. Diese Bootstouren gehören zu unseren glücklichsten frühen Erinnerungen.
    Richtig gefährlich wurde es einmal, als Zeke beim Versuch, an Bord der Evening Coconut zu klettern, ins Wasser fiel. Das Schiff lag trocken am Kai, um Reparaturen an der Außenhülle vorzunehmen. Zeke kannte keine Angst, und eines Tages wollte er vom Kai aus an Bord des Schiffes kommen, obwohl wir ihm gesagt hatten, so etwas nie alleine zu versuchen, und ihm auch jederzeit hilfreich zur Seite standen. Aber während ich auf der Baustelle war, fiel Zeke, der seine schwere Funktionsschiene trug, ins Wasser. Dennis Burford, einer der Schiffszimmerleute, die am Boot arbeiteten, eilte ihm zu Hilfe! Danke dir, Dennis! Du hast wahrscheinlich das Leben meines Sohns gerettet!
    Z u einer tollen Tradition entwickelte sich der Zahltag. Jeden Freitag versammelten wir uns auf der Evening Coconut zu ein paar Jose Cuervo, und Roger händigte den Schiffsbauern, die ein ebenso zusammengewürfelter Haufen waren wie wir, ihre Schecks aus; dann zogen wir los zum Feiern. Schließlich verlegten wir das Boot zu einem Stellplatz am New River, um dort die letzten Arbeiten durchzuführen und es zu takeln. Nun lag es also in Fort Lauderdale, auf dem New River, vertäut vor einem leeren Parkplatz, auf dem die Arbeiter ihre Wagen abstellten und ich schließlich auch Pocahontas, meinen Campingbus, dazugesellte. Ich parkte den Bus direkt neben dem Boot. Zunächst schlief ich noch auf dem Boot auf einer Pritsche, da, wo einmal meine Kajüte stehen sollte und alles voller Sägemehl war. Dann zog ich in Pocahontas um, ein großer Spaß.
    Am Valentinstag fragte ich Pegi, mit der ich seit Kurzem zusammen war, ob sie nicht mal kommen und sich mein neues Boot ansehen wollte. Es war das erste Mal, dass wir zusammen als Paar reisten und uns in der Öffentlichkeit zeigten. Wir flogen zusammen nach Fort Lauderdale und blieben dort eine Weile. Sie war zu allem bereit, aber offenbar war der Parkplatz nicht das Richtige für uns, mit all den Handwerkern, die schon morgens um sieben überall am Boot herumkraxelten. Es war eine außerordentlich schöne Zeit, an die wir beide viele gemeinsame Erinnerungen haben, in der das alte Boot umgebaut und für den ersten Törn vorbereitet wurde. Wir hatten eine Mannschaft von etwa dreißig Leuten, die an dem Projekt arbeiteten, und wie ich vorher schon mal gesagt habe: Ich liebe es, Dinge aufzubauen.
    Roger, Pegi und ich fuhren nach Miami in einen Laden namens »Stoneage Antiques«. Er gehörte und wurde betrieben von Milton Stone – ein großartiger und unvergesslicher Typ – und beherbergte eine reichhaltige Kollektion von Marineantiquitäten sowie viele andere Dinge, darunter auch ein wunderschöner klassischer Steinway-Konzertflügel aus dem 19. Jahrhundert, den ich kaufte und auf die Ranch bringen ließ. Er wurde restauriert, und ich erfreue mich bis zum heutigen Tag daran. Ich liebe Dinge, die Erinnerungen wachrufen. Es ist schön, sich an die Zeit zu erinnern, als Pegi und ich uns gerade gefunden hatten und ich diesen alten Flügel entdeckte, der jetzt restauriert in unserer Diele steht. Wir haben auch diverse Hölzer aus dem Tanzsaal des Essex House Hotels in New York gekauft, um damit die

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