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Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Young
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Kalifornien auf die Ranch zurück. Am 28. November 1978 kam Ben Young im Stanford Hospital in Palo Alto zur Welt. Er war eine Frühgeburt und musste noch eine Weile im Krankenhaus bleiben. Pegi kann sich noch an den Tag erinnern, als wir den kleinen Ben nach Hause holen durften – in einem blauen Jeep fuhren wir mit ihm auf eine Weide in der Nähe unseres Hauses. Sie hatte ihn zu einem kleinen Bündel verschnürt, ganz die wunderbare schützende Mutter, die sie ist. Wir saßen dort eine Zeit lang in der Sonne und ließen alles auf uns wirken.
    Es war alles ziemlich plötzlich über uns gekommen, und uns schwirrte ein wenig der Kopf. Wir waren schwer ineinander verliebt. Wir waren dabei, eine Familie zu gründen. Bald darauf nahmen wir unser bewegtes junges Leben wieder auf, und Ben kam überallhin mit. Nach einiger Zeit fiel Pegi auf, dass Ben nicht die gleichen Sachen machte wie andere Babys. Sie fragte sich, ob irgendetwas nicht in Ordnung wäre. Sie war jung, und bisher war nichts in ihrem Leben schiefgegangen. Und die Leute sagten uns, dass jedes Kind sich anders entwickelt und verschiedene Dinge zu verschiedenen Zeiten tut.
    Doch als Ben sechs Monate alt war, saßen wir schließlich in der Praxis eines Arztes. Er schaute uns an und sagte ohne Vorwarnung: »Offensichtlich hat ihr Sohn zerebrale Kinderlähmung.«
    Für mich war das ein Schock. Wochenlang lief ich wie umnebelt herum. Ich konnte überhaupt nicht begreifen, wie ich zwei Kinder mit verschiedenen Müttern hatte zeugen können, die beide an einer Krankheit litten, die nicht erbbedingt war. Ich war innerlich verwirrt und wütend, hatte Fantasien von Situationen, in denen Leute etwas Abfälliges über Zeke und Ben sagten und ich einfachauf sie losging. Glücklicherweise ist das nie passiert, aber ich war eine ganze Zeit lang innerlich sehr instabil. Obwohl sich das mit der Zeit legte, trug ich dieses Gefühl noch jahrelang mit mir herum.
    Da Pegi und ich nach Ben noch ein weiteres Kind haben wollten, suchten wir schließlich einen Experten für diese Krankheit auf. Das war Pegis Idee. Sie ging Probleme immer methodisch und planvoll an und widmete sich unserem Dilemma entsprechend mit ihrer hohen Intelligenz. Wir beide liebten Kinder, waren aber, was ein weiteres Kind betraf, ein wenig verunsichert, um es vorsichtig auszudrücken. Nachdem der Arzt sich ein Bild von unserer Situation und unseren Kindern gemacht hatte, teilte er uns mit, dass Zeke möglicherweise gar nicht an zerebraler Kinderlähmung litt – genauso könnte er im Uterus einen Schlaganfall gehabt haben, die Symptome sind sehr ähnlich. Pegi und ich wogen diese Information ab. Jemanden wie sie zu kennen und mit ihr gemeinsam eine Entscheidung von solcher Tragweite zu treffen, war ein größeres Geschenk als alles, was ich je erlebt hatte. Es war ihre Idee, und sie hatte uns bis zu diesem Punkt geführt. Wir beschlossen gemeinsam, den nächsten Schritt zu tun und ein weiteres Kind zu haben.
    W ir versuchten, Ben mit auf das Schiff zu nehmen, aber das funktionierte nicht. Es war nicht einfach mit ihm, und weder Pegi noch ich waren richtige Segler. Das Schiff segelte mehr oder weniger ein Mal um die Welt, aber nicht wir. Dieser Traum hat sich nicht verwirklicht. Für mich war etwas anderes wichtiger: meine Familie. Meine Pegi und Ben.
    Zeke kam an den Wochenenden zu uns auf die Ranch, und Pegi wurde auch für ihn zu einer starken mütterlichen Figur, sie war das Fundament einer starken Familie, die für die Kinder Stabilität und Sicherheit bedeutete. Wir konnten genauso gut ins Flugzeugsteigen und der Ragland rund um die Welt Besuche abstatten. Acapulco, Alaska, Panama, Bora-Bora, Papeete, Huahine, Mooréa, die Jungferninseln, die Bahamas – wir hatten wirklich eine großartige Zeit! Inzwischen ist Ben so groß geworden, dass wir als ganze Familie kaum noch auf der Ragland reisen können, und wir sind eine Familie; deshalb versuchen wir schon seit ein paar Jahren, sie zu verkaufen. Irgendwann wird es klappen, und damit wird auch dieses Kapitel abgeschlossen sein. Aber die Erinnerungen daran werden niemals vergehen.

    Ich, Ben Young, David Myers, Pegi Young und John Thompson 1980 während der Dreharbeiten zu Human Highway .

30. Kapitel

30. Kapitel
    N ach der Geburt von Ben Young brachen Pegi und ich Richtung Los Angeles auf, um mit dem Dreh von Human Highway auf einem Set in Hollywood zu beginnen. Ich musste mich mit anderen Dingen als der Musik beschäftigen, um einen unverbrauchten Blick

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