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Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Young
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enttäuschend für sie gewesen sein. Ich hatte sie schon wieder im Stich gelassen.
    Dann wurde es Zeit für die Operation, die erfolgreich verlief. Während der Genesung, die sich eine Weile hinzog, sprach Pegizunächst sehr langsam; es dauerte etwa drei Monate, bis sie wieder normal redete. Sie verbrachte viel Zeit im Garten, saß dort einfach oder zupfte Gräser, machte lauter ganz einfache Dinge, während die Sonne auf und wieder unterging. Ich dachte ständig daran, wie sehr ich sie liebte und dass ich sie nie verlieren wollte. Ich sehe sie immer noch vor mir, wie sie da im Garten sitzt wie ein kleines Mädchen, mit ganz kurzem Haar. Ich wollte, dass sie ihr Lachen wiederfand. Und das tat sie auch. Das Lachen kam nur langsam zurück, aber nach ein paar Monaten war es in all seiner Pracht wieder da. Ich war sehr glücklich. Tag für Tag. Woche für Woche. Sie kam zurück. Meine Pegi und ich haben im Leben schon so einiges miteinander durchgemacht. Ich bin für jeden Tag dankbar.
    W enn ich an Larry Johnson denke, bin ich immer wieder verblüfft, wie viel Zeit er darauf verwandte, dass es anderen gut ging. Er war ständig dabei, etwas für andere zu tun. Wenn wir zusammenarbeiteten, sorgte er dafür, dass alles bereit war, wenn ich auftauchte, um meinen Part beizutragen. Alles stand in Reih und Glied. Die Leute waren da und warteten auf mich. Larry kümmerte sich immer um alle um sich herum – nur nicht um Larry. Als er anfing, am Nachmittag müde zu werden, und immer wieder Pausen einschob, hätte ich wissen müssen, dass irgendetwas grundsätzlich nicht stimmte; er fing an, sich Zeit für sich zu nehmen. Das war neu, wenn ich das voll und ganz wahrgenommen hätte, hätte ich unüberhörbar darauf hingewiesen, dass etwas nicht stimmte. Ich war natürlich geistesabwesend, wie das so meine Art ist, und häufig bekomme ich wichtige Dinge nicht mit, die bei den Menschen in meiner Umgebung geschehen. Ich war auf irgendetwas konzentriert, was mich betraf, oder auf eines meiner Projekte, was auch so meine Art ist. So versäumte ich es also, der einen Person zu helfen, die mir geholfen hatte, als ich am dringendsten Hilfe brauchte. Das Leben ist so, in manchen Fällen lernt man seine Lektion zu spät.Menschen wie ich lernen auf die harte Tour. Inzwischen achte ich bei meinen Lieben viel stärker auf solche Signale.
    Ich werde wohl niemals ein so großzügiger Mensch wie Larry werden – zumindest ist das äußerst unwahrscheinlich, da ich so manisch bin. Allerdings ist niemals auch ein großes Wort, und manchmal ändern Dinge sich wirklich. Vielleicht werde ich eines Tages doch noch die Qualitäten entwickeln, die Larry hatte. Sogar die Leute, die seine fürsorgliche Art missverstanden, liebten Larry. Jeder, der Larry verärgerte, wanderte sofort auf die Strafbank, und da wieder herunterzukommen, war nicht einfach. Wer als Profi keine perfekte Arbeit und die geforderte Qualität ablieferte, der kam sofort auf die Bank. Wer sich nicht völlig auf Larry und die Chancen, die er ihm bot, konzentrierte, war sofort außen vor. Manche Leute verbrachten Jahre auf der Strafbank. Larry hatte seine Gründe. Aber alle liebten ihn, sogar die auf der Bank.
    Larry hatte mehr Frauen an mehr Orten als jeder andere, den ich kannte. Sie alle liebten ihn von ganzem Herzen, und alle wussten, dass es neben ihnen noch andere gab. Das war nicht immer angenehm für ihn, aber er jonglierte und balancierte damit wie ein Zauberer. Als wir ein großes Fest zu Larrys Ehren veranstalteten, kamen dort alle Frauen, die er geliebt hatte, zusammen; seine neueste Freundin wurde allerdings von den anderen geschnitten. Was auch irgendwie verständlich ist. Sie war einfach noch nicht auf der Ebene seiner anderen Freundinnen angekommen; die kannten sich untereinander alle, aber sie kannten sie nicht.
    Als wir uns kennenlernten, war Larry mit Jeanne Field zusammen. »Mrs. Field«, wie er sie zu nennen pflegte, war ein Juwel von einem Menschen und ist es noch heute. Wir alle arbeiteten an Journey Through the Past und amüsierten uns prächtig. Mrs. Field leitete die Produktion. Larry hatte uns runter nach Asheville, North Carolina, gelotst, wo wir ein altes Ehepaar interviewten, Sandie und Levie, die er aus seiner Jugend kannte. Die beiden erinnerten sich noch an die Sklaverei, und Larry hing an ihren Lippen. Das Bildmaterial war großartig. Wir haben es bis heute nicht verwendet.

    Ich bin sicher, dass ich noch etwas Bedeutendes darin entdecken werde. So war

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